Schlagwort-Archiv: Pegasus Spiele

Avignon

Unter den Spielen von Frosted Games, die von Pegasus vertrieben werden, findet sich auch das Micro-Game Avignon, das für 2 Spieler ausgelegt ist. Autor des Spieles, das in einer überaus kompakten Box Platz findet, ist John du Bois. Bei den Abmessungen der Box ist es dann auch kaum verwunderlich, dass das Spielmaterial recht überschaubar bleibt. So besteht es gerade einmal aus 25 Karten und der Anleitung, wobei auch noch eine Minierweiterung zum Lieferumfang gehört.

Im Jahr 1378 kämpfen 2 Päpste um den Anspruch, die Christenheit zu führen. Der eine sitzt dabei in Rom auf dem Stuhl Petri, während der andere in Avignon seinen Palast hat. Und so entwickelt sich zwischen beiden ein Zweikampf um Macht und Einfluss, um sich am Ende als der einzig legitime Papst den Thron zu sichern.

Zur Spielvorbereitung werden zunächst die 5 Landkarten gemäß Regel ausgelegt und die 12 Personenkarten gemischt. 5 von ihnen werden anschließend offen unter der Genua-Karte ausgelegt, während die übrigen den verdeckten Nachziehstapel bilden. Ist ein Spieler am Zug, kann er 2 von 4 möglichen Aktionen wählen. Dies kann das Anflehen sein, bei dem er eine der offen ausliegenden Personenkarten um eine Landkarte zu sich heranzieht. Eine andere Aktion ist das Züchtigen. Hier schiebt er eine Personenkarte um eine Landkarte von sich weg. Beim Exkommunizieren tauscht er eine Personenkarte der Auslage gegen eine vom Nachziehstapel. Und bei der Bittschrift nutzt er schließlich die Bittschrift-Fähigkeit einer Personenkarte. Die Partie endet, sobald ein Spieler 3 Personenkarten in seine Kirchengemeinde gezogen hat oder er die Siegbedingungen einer Personenkarte erfüllt.

Frosted Games nennt diese Reihe nicht umsonst Micro-Game Reihe. Wie die anderen Vertreter ist auch Avignon ein mehr als kompaktes, kleines Spiel, das mit erfreulich knappen und leicht verständlichen Regeln sowie wenig Spielmaterial auskommt. Getreu dem Motto „klein aber oho“ ist es aber alles andere als simpel. Hier muss man sich wirklich jeden Spielzug genau überlegen und dabei im Auge behalten, welche Karten der Gegner und auch man selbst schon in seiner Kirchengemeinde hat und welche Personen bereits exkommuniziert wurden. Wer Spaß an schnellen Taktikspielen hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ein weiterer Pluspunkt ist zudem die Tatsache, dass auch gleich noch 6 Karten der Mini-Erweiterung „Ablass“ mitgeliefert werden, die zusätzliche Abwechslung in den Spielablauf bringen.

Titel: Avignon
Autor: John du Bois
Verlag: Frosted Games / Pegasus

Micro Macro – Crime City

Eher zufällig sind wir damals während des Pressetages von Pegasus über das Spiel Micro Macro – Crime City des Autors Johannes sich gestolpert, das von Edition Spielwiese herausgegeben wurde und sich im Pegasus-Vertriebsprogramm findet. Es kommt in einer flachen, rechteckigen, kompakten Box daher, die die sympathischen Illustrationen zieren, welche sich auch auf dem Wimmelbild, das den Spielplan bildet, wiederfinden. Daneben gehören noch 120 Karten, 16 Umschläge und eine Lupe zum Spielmaterial.

Crime City ist alles andere als der beschauliche Ort, als der es auf den ersten Blick erscheint. Hier lauert hinter jeder Ecke das Verbrechen und nur eine ganze Gruppe von Detektiven, die all ihren Spürsinn und ihre Kombinationsgabe zusammennehmen, wird all diese Verbrechen aufklären können.

Vor der ersten Partie Crime City müssen zunächst die Fall-Karten der 16 Kriminalfälle auf die 16 Umschläge verteilt, ohne dabei natürlich bereits die Auflösung auf der Rückseite anzuschauen, und die Lupe mit dem zugehörigen Sticker beklebt werden. Danach wird der Spielplan auf einem ausreichend großen und vor allem gut ausgeleuchteten Tisch platziert, der Umschlag mit dem ersten Fall bereitgelegt und ein Spieler zum Kommissar bestimmt. Dieser liest dann die Rückseite der ersten Karte vor, die einen kurzen Überblick über den aktuellen Fall gibt, bevor sich das Team der Frage, die auf der schwarzen Oberseite der nächsten Karte steht, widmen kann. Die Lösung ist dabei immer eine bestimmte Szene auf dem Spielplan, die es zu finden gilt. Meint das Team einstimmig, die richtige Lösung gefunden zu haben, dreht der Kommissar die Karte um, und überprüft die Lösung. Liegt das Team richtig, geht es mit der nächsten Karte entsprechend weiter, liegt es falsch, muss weiter ermittelt werden. Sobald alle Aufgaben eines Falles auf diese Weise gelöst wurden, ist dieser abgeschlossen und es kann der nächste Fall durchermittelt werden.

Micro Macro – Crime City nutzt auf sehr gelungene Weise das klassische Wimmelbild als Spielmaterial und wird seinem Anspruch als kooperatives Spiel vollauf gerecht. Bei den wirklich großen Dimensionen des Spielplans kommt man nämlich umso besser der Lösung eines Falls näher, je mehr Augen an der Suche teilnehmen. Der Schwierigkeitsgrad der Fälle steigt dabei kontinuierlich an, so dass keine Langweile aufkommt, sondern eher der Ehrgeiz geweckt wird, den nächsten Fall doch auch noch zu lösen. Die Anleitung gibt zwar ein Maximum von 4 Spielern an, doch lässt sich Micro Macro problemlos auch in größeren Gruppen spielen, was es auch zu einem idealen Spiel für Partys macht, das zudem das Potential hat, selbst Leute, die sonst mit Brettspielen nichts am Hut haben, zu fesseln. Von daher mag es kaum verwundern, daß Micro Macro nun zum Spiel des Jahres 2021 gewählt wurde. Der einzige Wermutstropfen ist, dass nach 16 Fällen schon Schluss ist, doch haben Edition Spielwiese und Pegasus hier bereits Nachschub in Form einer neuen Edition angekündigt, die im Laufe des August in den Handel kommen soll.

Titel: Micro Macro
Autor: Johannes Sich
Verlag: Edition Spielwiese / Pegasus

Dice Flick

Das Würfelspiel Dice Flick des Autors Rami Gaber hatte Pegasus eigentlich schon für den Herbst 2020 angekündigt. Coronabedingt hat sich die Veröffentlichung nun auf Anfang 2021 verschoben. Das mittlerweile im Handel erhältliche Spiel wird in einer quadratischen Box geliefert, in der wir ein Kunststofftiefziehteil finden, das als Würfelarena dient. Daneben enthält die Box auch noch 20 Würfel, 4 Schnips-Teller, einen Stoffbeutel, einen Stift, einen Block und die Anleitung auf deutsch und englisch.

Wer ist der geschickteste Würfel-Schnipser? Hier sind Fingerspitzengefühl und Zielgenauigkeit gefragt. Und etwas Glück kann auch nicht schaden, um die richtigen Würfel aus dem Beutel zu fischen!

Vor der ersten Partie Dice Flick müssen zunächst die Bonus-Marker gemäß Regel in die entsprechenden Vertiefungen der Würfelarena geklebt werden. Sind die Schnips-Teller an der Box angebracht, alle Würfel in den Stoffbeutel gefüllt und Block und Stift bereitgelegt, kann es auch schon losgehen. Der Startspieler greift in den Stoffbeutel und zieht blind 3 Würfel aus ihm. Von diesen wählt er 2 aus, mit denen er spielen will. Den 3. legt er vor sich ab. Um zu spielen, legt der aktive Spieler einen seiner Würfel auf einen der Schnips-Teller und versucht ihn so in die Arena zu schnipsen, dass er in einem der Felder liegen bleibt. Landet er im Graben oder außerhalb der Arena geht der Würfel sofort zurück in den Beutel. Bei den Würfeln, die in einem der Felder gelandet sind, wird am Ende des Zuges geprüft, ob eine Wertung möglich ist. Ist dies der Fall, wird der erzielte Wert in den Wertungsblock eingetragen und die gewerteten Würfel gehen ebenfalls zurück in den Beutel. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. So spielt man 10 Runden, danach werden die erzielten Punkte der Runden addiert und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Dice Flick ist ein kurzweiliges und sehr einfaches Spiel mit schnell erklärten Regeln. Das wirklich knifflige an diesem Spiel ist es denn auch, die Würfel so gefühlvoll und doch gleichzeitig mit entsprechend Schwung in die Arena zu schnipsen, dass sie in einem der Felder landen und dann auch Punkte bringen. Dabei sind die hämischen Lacher der Mitspieler schon vorprogrammiert, wenn man den Würfel statt auf ein punktebringendes Feld in den Graben oder aus der Arena hinausgeschnipst hat. Von daher wäre Dice Flick eigentlich als Partyspiel prädestiniert. Aber durch die Anzahl der Würfel ist es kaum möglich, es mit sehr viel mehr als den angegeben maximal 4 Mitspielern zu spielen. Ein kleiner Kritikpunkt unsererseits ist auch die Tatsache, dass die Bonus-Marker aufgeklebt werden müssen. Hier wäre es schöner gewesen, wenn man dies mit einem Druck gelöst hätte, der vor allem auch haltbarer als Klebeetiketten wäre.

Titel: Dice Flick
Autor: Rami Gaber
Verlag: Pegasus

Spiel des Jahres 2021 – Die Nominierten

Der Verein Spiel des Jahres hat heute die diesjährigen Nominierten seiner renommierten Spielepreise veröffentlicht.

 

Für das Spiel des Jahres 2021 sind nominiert:

Die Abenteuer des Robin Hood von Michael Menzel (Kosmos)

© Foto Kosmos

Micro Macro: Crime City von Johannes Sich (Edition Spielwiese / Pegasus)

© Foto Pegasus

Zombie Teenz Evolution von Annick Lobet (Scorpion Masqué / Asmodee)

© Foto Asmodee

 

Die Nominierten für das Kinderspiel des Jahres 2021 sind:

Dragomino von Bruno Cathala, Marie und Wilfried Fort (Pegasus)

© Foto Pegasus

Fabelwelten von Marie und Wilfried Fort (Lifestyle Boardgames / Asmodee)

© Foto Asmodee

Mia London von Antoine Bauza und Corentin Lebrat (Scorpion Masqué / Asmodee)

© Foto Asmodee

 

Zum Kennerspiel des Jahres 2021 schließlich sind nominiert:

Die verlorenen Ruinen von Arnak von Michaela „Min“ Štachová und Michal „Elwen“ Štach (Czech Games Edition / HeidelBÄR Games)

© Foto HeidelBÄR Games

Fantastische Reiche von Bruce Glassco (Strohmann Games)

© Foto Strohmann Games

Paleo von Peter Rustemeyer (Hans im Glück / Asmodee)

© Foto Asmodee

 

Die Gewinner der Kategorien Spiel und Kennerspiel des Jahres 2021 werden am 19. Juli bekanntgegeben werden. Das Kinderspiel des Jahres 2021 wird dagegen bereits am 14. Juni gekürt.

Kyoto

Im Vertrieb von Pegasus finden sich auch die Spiele des noch jungen Hamburger Verlages Deep Print Games. Dieser hat Ende 2020 das Klimaspiel Kyoto des Autorenduos Sabine Harrer und Johannes Krenner herausgebracht. Zum Thema passend ist denn auch das Cover der recht kompakten, quadratischen Box gestaltet, in der das umweltgerecht plastikfreie Spielmaterial sehr platzsparend untergebracht ist. Dieses besteht aus einem Spielplan, 52 Karten, 23 Markern, 63 Geldscheinen, 6 zusammensteckbaren Haltern, einem ebenfalls zusammensteckbaren Pult, sowie dem Regelheft.

Es ist 5 vor 12 auf der Weltklimakonferenz! Die Studien, die den Teilnehmern vorliegen, sind mehr als besorgniserregend und nur wenn alle zusammenarbeiten, lässt sich die globale Klimakatastrophe noch abwenden. Doch werden alle Länder bereit sein, auf einen Teil ihres Wohlstandes zu verzichten? Und wie werden die Lobbyverbände im Hintergrund die einzelnen Nationen beeinflussen?

Zur Spielvorbereitung wird zunächst der Spielplan in die Tischmitte gelegt und gemäß Anleitung mit Tier-, Thermometer- und Wolken-Markern bestückt. Jeder Spieler wählt sich die Flagge des Landes, das er spielen möchte, steckt sie in den Halter und stellt diesen vor sich auf. Danach wird das Geld bis auf 3 Scheine, die den Umweltfonds bilden, unter den Spielern aufgeteilt, die Wohlstandskarten gemischt und an jeden Spieler die in den Regeln angegebene Anzahl ausgeteilt. Auch die Agendakarten werden gemischt. Von ihnen erhält jeder Spieler 3, von denen er 2 als seine geheimen Ziele auswählt. Zuletzt werden noch die Studienkarten gemischt und neben der Zentralkarte platziert und ein Vorsitzender ausgewählt, der die Vorsitzkarte und das Rednerpult erhält. Kyoto besteht aus 12 Verhandlungsrunden mit jeweils 4 Phasen. In der Vergütungsphase nimmt der Vorsitzende 2 Millionen aus dem Umweltfonds und alle Spieler, die noch Wohlstandskarten unter ihrem Flaggenhalter liegen haben, nehmen diese zurück auf die Hand. Danach folgt in Phase 2 die Studienverlesung. Hier zieht der Vorsitzende 2 Karten vom Studienstapel, liest sie sich durch, wählt eine aus und steckt diese so ins Rednerpult, dass die verborgenen Schäden für seine Mitspieler nicht sichtbar sind. Diese Karte gibt für die aktuelle Runde ein Klima- und ein Finanzierungsziel vor, sowie die Schäden, die entstehen, wenn es verfehlt wird. In der Aushandlungsphase kann jeder Spieler bis zu 2 Wohlstandskarten von seiner Hand, sowie beliebig viel Geld aus seiner Staatskasse beisteuern, um die Ziele der aktuellen Studie zu erreichen. Er kann auch Geld aus seiner Staatskasse nutzen, um andere Spieler zu bestechen, ausgespielte Wohlstandskarten zurückzunehmen oder noch zusätzliche auszuspielen. Dies alles muss innerhalb von 90 Sekunden geschehen. In der 4. Phase folgt dann die Auswertung. Sind die Ziele der aktuellen Studie erreicht, entscheidet der Vorsitzende, welche der ausliegenden Wohlstandskarten und Geldscheine er zur Erfüllung der Ziele verwendet. Überschüssige Karten und Geldscheine gehen an die betreffenden Spieler zurück. Sind die Ziele nicht erreicht, nehmen alle Spieler ihre Karten und Geldscheine zurück und der Vorsitzende führt alle angegebenen Schadensaktionen der Agendakarte durch. Dann geht der Vorsitz an seinen linken Nachbarn und die nächste Runde beginnt. Die Partie endet sofort, wenn eine Art von Umweltschaden ihren kritischen Wert erreicht hat oder nach 12 Verhandlungsrunden. In beiden Fällen erfolgt eine Endwertung, wobei im ersten Fall das Land mit den meisten Punkten verliert, im zweiten Fall dagegen gewinnt.

Dass die Bekämpfung des Klimawandels früher oder später auch als Brettspiel thematisiert wird, war klar, so drängend wie dieses Problem ist. Deep Print Games ist es mit Kyoto gelungen, diese Thematik mehr als gekonnt in ein wirklich kurzweiliges, gut spielbares, kleines Brettspiel zu verpacken, das uns extrem viel Spaß bereitet hat. Wie im wirklichen politischen Leben auch sind gerade die Verhandlungsrunden, um die Agendaziele zu erreichen, ein zähes Hin und Her, weil jeder letztlich doch seine eigenen Interessen nicht gänzlich aufgeben will. Und so bleibt es immer spannend, ob nach Ende der 90 Sekunden wirklich genug Geld und Wohlstandskarten zusammengekommen sind, um die Ziele zu erfüllen.

Titel: Kyoto
Autoren: Sabine Harrer, Johannes Krenner
Verlag: Deep Print Games / Pegasus

Pegasus Online Lagerverkauf 2021

Wie sich ja schon länger abgezeichnet hatte, startet 2021 so, wie 2020 aufgehört hatte, nämlich mit einem Lockdown aufgrund der Coronapandemie. Wenigstens für einen Lichtblick bei allen Spielefans sorgt in dieser Situation der Friedberger Pegasus Verlag, der bis zum 31. Januar 2021 einen Online Lagerverkauf abhält, bei dem Endkunden im Pegasus Shop 10% Rabatt auf alle lieferbaren Spiele und bis zu 50% Rabatt auf Restposten erhalten. Zudem unterstützt der Verlag mit dieser Aktion auch noch den gerade besonders gebeutelten stationären Spielehandel, indem die Käufer bei ihrer Bestellung einen von über 150 Fachhändlern auswählen können, denen Pegasus dann einen Teil des Einkaufswertes als Gutschrift überweist.

Zusätzlich kann man sich über eine speziell eingerichtete Landingpage über aktuelle Angebote stationärer Spielehändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz informieren, welche während des Lockdowns Abhol-, Versand- und Lieferoptionen anbieten. Diese Händlerliste wird laufend aktualisiert werden.

Nidavellir

Das neue Kennerspiel Nidavellir des Autors Serge Laget hat der Friedberger Pegasus Verlag im Rahmen seines digitalen Pressetages vorgestellt. Da es für bis zu 5 Spieler ausgelegt ist, mussten wir es natürlich einmal genauer unter die Lupe nehmen. Öffnet man die quadratische, mittelgroße Box mit stimmungsvoll gestaltetem Cover, so findet man darin neben dem Regelheft einen Wertungsblock, 118  Karten, 4 Kartenhalter, 5 Tableaus, 60 Münzen, 12 Plättchen und die Schatzkammerhalterung zum selbst zusammenstecken. Einen Einleger gibt es diesmal nicht, doch werden genügend Ziptüten mitgeliefert, um das Spielmaterial geordnet verstauen zu können.

Nach Jahrtausenden des Friedens im Reich der Zwerge hat sich der alte Feind Fafnir von seinen Ketten befreit und sinnt auf Rache. Daher werden die Elveland, die Mitglieder des königlichen Rates beauftragt, eine Streitmacht aufzubauen. Wird es gelingen, Fafnir zu besiegen oder wird Nidavellir untergehen?

Zur Spielvorbereitung erhält jeder Spieler ein Spielertableau, einen Satz Kupfermünzen und ein zufällig gewähltes Juwel. Die Tavernen- und Tauschplättchen werden gemäß Regel auf dem Tisch platziert, die Helden- und Auszeichnungskarten in die entsprechenden Kartenhalter gesteckt und die Zwergen- zusammen mit den Subventionskarten getrennt nach den beiden Zeitaltern gemischt. Sie bilden in jedem Zeitalter den Nachziehstapel. Sobald unter allen 3 Tavernenplättchen jeweils soviele Karten vom Nachziehstapel, wie Spieler mitspielen, ausgelegt sind, kann es losgehen. In jeder Runde machen die Spieler zunächst für jede der 3 Tavernen mit ihren Münzen ein geheimes Gebot auf ihrem Spielertableau. Danach decken alle ihre Münzen auf und die Tavernen werden nacheinander abgehandelt. Der Spieler mit dem höchsten Gebot darf sich als erster eine Karte aussuchen, danach folgen die anderen in der Reihenfolge ihrer Gebote, wobei bei Gleichstand der Wert des Juwels den Ausschlag gibt. Sind so nacheinander alle 3 Tavernen abgehandelt, wird noch überprüft, ob Spieler Münzen aufwerten können, ob sie ein Set Karten jeder Klasse haben und damit einen Helden rekrutieren müssen oder ob die Effekte von Subventionskarten abgehandelt werden müssen. Dann folgt die nächste Runde. Nachdem auf diese Weise alle Karten des ersten Zeitalters an die Spieler verteilt sind, erfolgt eine Zwischenwertung, bei der die Spieler Auszeichnungskarten erhalten können, deren Effekte sofort wirksam werden. Danach wird analog das zweite Zeitalter durchgespielt, bis dann in der Endwertung ermittelt wird, wer die meisten Punkte und damit den Sieg errungen hat.

Nidavellir ist vom Spielprinzip her ein klassisches Sammel- und Bietspiel mit eigentlich recht einfachen Regeln. Leider sind diese an manchen Stellen so kompliziert erklärt, dass die Anleitung mehr Verwirrung denn Klarheit stiftet. An anderen Stellen ist der Regeltext dafür doch etwas zu knapp geraten. Von daher empfiehlt es sich, zunächst eine Testrunde zu spielen, um sich mit den grundlegenden Mechanismen vertraut zu machen. Danach geht eine Partie recht flott von der Hand und macht wirklich Laune, so dass es nicht bei dieser einer Partie bleiben wird. Zudem vermag auch das wirklich schön gestaltete Spielmaterial zu begeistern, das die Thematik der Hintergrundgeschichte wirklich gekonnt aufgreift.

Titel: Nidavellir
Autor: Serge Laget
Verlag: Pegasus

Pegasus Designer Days 2021

Auch 2021 lädt der Pegasus Verlag wieder Spieleautoren ein, ihre Ideen für neue Spiele im Rahmen der Pegasus Designer Days, die vom 27. – 29. Januar stattfinden werden, dem verlagseigenen Redaktionsteam und Spieleredakteuren der Partnerverlage online in einer Webkonferenz zu präsentieren. Hierzu können sich interessierte Autoren ab sofort bis einschließlich 10. Januar unter:

www.pegasus.de/designerdays

anmelden.

Die Designer Days sind Teil der Pegasus Spiele Kickoff Days, die vom 27. -30. Januar 2021 erstmals stattfinden werden. Hier werden neben den Autoren auch Händler, Lieferanten, Pressevertreter und Spielefans die Möglichkeit haben, sich unter anderem auch über die kommenden Neuheiten 2021 von Pegasus und seiner Partnerverlage umfassend zu informieren. Genauere Informationen zur Veranstaltung werden dann Anfang des neuen Jahres noch bekanntgegeben und dann auch auf der Landingpage:

www.pegasus.de/kickoffdays

zu finden sein.

Digitale Alternativen

Seit gut 2 Wochen haben wir nun also wieder einen neuen Lockdown, der den verniedlichenden Zusatz light trägt. Viele hatten sich Anfang November wohl der trügerischen Hoffnung hingegeben, dass nach 4 Wochen dann das normale Leben wieder zurückkehrt, was schon damals ein wenig realistisches Szenario war. Wer nun die letzten Tage aufmerksam die Äußerungen der verantwortlichen Politiker verfolgt hat, dem sollte spätestens jetzt klargeworden sein, dass wir auch noch im Dezember und wohl auch darüber hinaus mit den aktuellen Einschränkungen werden leben müssen und ggf. noch weitere Einschränkungen kommen werden. An klassische Spielerunden ist also vorerst nicht zu denken, sofern die eigene Familie nicht entsprechend viele Personen zählt. Von daher werfen wir einmal einen kurzen Blick auf einige der digitalen Angebote, die sich die Verlage zur Pandemie ausgedacht haben.

Bereits Mitte September hatte der Friedberger Pegasus Verlag verkündet, dass seine bekannten Spieletage, mit denen er den stationären Fachhandel und auch die Spieleclubs unterstützt, dieses Jahr digital stattfinden werden und zwar bis zum 20. Dezember. An fast jedem Wochenende werden die Pegasus Neuheiten über die Plattform Tabletopia von Spieleerklärern vorgestellt und können dann auch online gespielt werden. Für die Spiele, bei denen eine Umsetzung auf Tabletopia nicht möglich ist, wird es Teaser-Videos auf YouTube geben. Zur Unterstützung des stationären Handels werden alle Aktionsneuheiten zudem ab Veröffentlichung immer 4 Wochen exklusiv bei teilnehmenden Händlern erhältlich sein. Um welche Neuheiten es sich dabei handelt, wird nach und nach auf www.pegasus.de/spieletage-digital enthüllt werden, wo auch alle weiteren Infos zu den Pegasus Spieletagen digital zu finden sind.

 

Auch HeidelBÄR Games hat sich nach dem Erfolg der Castle TriCon entschieden, während der Pandemie-Zeit ein digitales Angebot zu etablieren. Jeden Dienstag und Donnerstag findet ab 18:30h auf dem Discord-Server des Verlages ein digitaler Spieleabend statt. Dabei können sich Besucher nicht nur die Spiele von HeidelBÄR Games sondern auch die der Partnerverlage Czech Games Edition, Horrible Guild, MeBo und Synapse von den ErklärBÄRen des Verlages erklären lassen und bei Interesse auch gleich selbst in einer lockeren Runde ausprobieren. Wer zu einem der Spieleabende kommen möchte, kann sich entweder auf der Anmeldeliste eintragen (Link:  DE-GB-digital-gamenight ) oder auch einfach spontan vorbeischauen. Genauso ist der Discord-Server natürlich nicht nur an den beiden Tagen sondern durchgängig geöffnet, so dass man ihn jederzeit nutzen kann.

Fotos © HeidelBÄR Games

 

Auch Asmodee hat in Form von Connect & Play ein Konzept für digitale Spieleabende an den Start gebracht. Man setzt hierbei nicht auf Plattformen wie Discord oder Tabletopia sondern auf die Videochatfunktion des heimischen PCs oder Smartphones und darauf, dass zumindest ein Spieler aus der Runde das Spiel auch hat. Ist dies gegeben, kann man sich über die Connect & Play Webseite des Verlages ( https://connect-and-play.asmodee.fun ) eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Spiele, die Teil der Connect & Play Initiative sind, herunterladen. Es handelt sich hierbei im einzelnen um die Titel Dobble, Dixit, Sherlock Holmes: Beratender Detektiv, Just One und Time`s Up. Daneben bleibt auch die bereits im Frühjahr gestartete Aktion Print & Play, die seither weit über 4 Millionen Downloads verzeichnet hat, weiter aktiv.

Foto © Asmodee

Pegasus Pressetag 2020

Eigentlich hätte sich am gestrigen Freitag die Fachpresse in der Firmenzentrale von Pegasus in Friedberg getroffen, um dort in gemütlicher Runde die Spieleneuheiten des Verlages und seiner Partnerverlage in Augenschein zu nehmen und zu testen. Aber wegen Corona ist dieses Jahr ja bekanntlich vieles anders, so dass der Pegasus Pressetag erstmals digital stattfinden musste. Ab 17:00h gaben, moderiert von Peter Berneiser, das Team von Pegasus, Vertreter der Partnerverlage Mühlenkind, Portal Games, Edition Spielwiese, Frosted Games, Deep Print Games, Hall Games und die Spieleautoren Ulrich Blum und Stefan Feld Einblicke in die Neuheiten der kommenden Monate und erste Ausblicke auf 2021.

So können sich Fans der Detective-Reihe von Portal Games auf den neuen Titel Vienna Connection freuen, während die Empires of the North Serie neue Erweiterungen erhalten wird, die aber erst Anfang 2021 auf den Markt kommen.

Ein Flip`n`write-Spiel ist hingegen Doodle Dungeon von Ulrich Blum, das bei Pegasus selbst erscheinen wird und noch vor Jahresende auf den Markt kommen soll. Ebenfalls bei Pegasus selbst erscheinen das Familienspiel My Farm Shop, Ghost Adventure, bei dem ein Kreisel als spezielles Spielelement heraussticht, sowie das Krimispiel City of Angels. Dieses ist sowohl als Solospiel oder auch kooperativ spielbar und eine Erweiterung mit zusätzlichen Fällen ist schon in Vorbereitung.

Auch die UNDO-Reihe von Pegasus erhält natürlich in Form des nunmehr 7. Titels Gipfel ohne Wiederkehr Zuwachs und Teil 8 wird wohl Anfang 2021 auf den Markt kommen. Eine komplett überarbeitete Neuauflage ist die Big Box von Hansa Teutonica, das Anfang der 2000er-Jahre bereits einmal beim Argentum Verlag erschienen war. Sie umfasst neben dem Grundspiel auch alle Erweiterungen, die damals veröffentlicht wurden. Dies gilt auch für die Big Box von Die Zwerge, die zusätzlich auch noch Platz für 2 Promofiguren bietet, die separat verkauft werden. 2021 wird es dann auch noch eine Big Box von Port Royal mit komplett neuen Illustrationen sowie eine neue Schatzkiste für Robinson Crusoe geben.

Die zweite Erweiterung für Spirit Island namens Zerklüftete Erde macht dieses Spiel nun auch für 5 und 6 Spieler spielbar. Die gewichtigste Neuheit von Pegasus für dieses Jahr dürfte aber mit Sicherheit das Weltraum-Eroberungsspiel Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter werden, das wir hier dann noch detailliert vorstellen werden.

Das klassische Wimmelbild als Spielelement nutzt Micro Macro von Edition Spielwiese, das in rund 2 Wochen auf den Markt kommen wird und durchaus das Potential hat, auch bisherige Nichtspieler dafür zu begeistern, eine Partie zu wagen.

Von Hall Games wird das Expertenspiel Bonfire erscheinen, während bei Frosted Games die Siderische Konfluenz, welche wir hier ebenfalls noch detailliert vorstellen werden, sowie eine Neuauflage des Erfolgstitels Aeon`s End auf dem Plan stehen. Für letzteren sollen Anfang April 2021 auch noch eine zweite Grundbox mit 2 Erweiterungen erscheinen und auch Aeon`s End Legacy steht schon fest auf der Liste zukünftiger Neuheiten.

Den Abschluss der Neuheitenvorstellungen bildeten dann noch das Verhandlungsspiel Kyoto und Renature, die beide beim erst diesen Januar neu gegründeten Verlag Deep Print Games erscheinen. Mit einer Livespielrunde von Renature unter Anleitung von Peter Eggert klang dann der Pressetag gegen 22:00h auch langsam aus.

Auch wenn eine solche digitale Veranstaltung natürlich nie das reale Spieleerlebnis wird ersetzen können, das ja gerade von der direkten Interaktion der Spieler lebt, war der digitale Pressetag von Pegasus doch eine wirklich gelungene Veranstaltung und man darf schon gespannt sein, wie sich die Friedberger auf der SPIEL.digital präsentieren werden.

Fotos: © Pegasus