Micro Macro – Crime City

Eher zufällig sind wir damals während des Pressetages von Pegasus über das Spiel Micro Macro – Crime City des Autors Johannes sich gestolpert, das von Edition Spielwiese herausgegeben wurde und sich im Pegasus-Vertriebsprogramm findet. Es kommt in einer flachen, rechteckigen, kompakten Box daher, die die sympathischen Illustrationen zieren, welche sich auch auf dem Wimmelbild, das den Spielplan bildet, wiederfinden. Daneben gehören noch 120 Karten, 16 Umschläge und eine Lupe zum Spielmaterial.

Crime City ist alles andere als der beschauliche Ort, als der es auf den ersten Blick erscheint. Hier lauert hinter jeder Ecke das Verbrechen und nur eine ganze Gruppe von Detektiven, die all ihren Spürsinn und ihre Kombinationsgabe zusammennehmen, wird all diese Verbrechen aufklären können.

Vor der ersten Partie Crime City müssen zunächst die Fall-Karten der 16 Kriminalfälle auf die 16 Umschläge verteilt, ohne dabei natürlich bereits die Auflösung auf der Rückseite anzuschauen, und die Lupe mit dem zugehörigen Sticker beklebt werden. Danach wird der Spielplan auf einem ausreichend großen und vor allem gut ausgeleuchteten Tisch platziert, der Umschlag mit dem ersten Fall bereitgelegt und ein Spieler zum Kommissar bestimmt. Dieser liest dann die Rückseite der ersten Karte vor, die einen kurzen Überblick über den aktuellen Fall gibt, bevor sich das Team der Frage, die auf der schwarzen Oberseite der nächsten Karte steht, widmen kann. Die Lösung ist dabei immer eine bestimmte Szene auf dem Spielplan, die es zu finden gilt. Meint das Team einstimmig, die richtige Lösung gefunden zu haben, dreht der Kommissar die Karte um, und überprüft die Lösung. Liegt das Team richtig, geht es mit der nächsten Karte entsprechend weiter, liegt es falsch, muss weiter ermittelt werden. Sobald alle Aufgaben eines Falles auf diese Weise gelöst wurden, ist dieser abgeschlossen und es kann der nächste Fall durchermittelt werden.

Micro Macro – Crime City nutzt auf sehr gelungene Weise das klassische Wimmelbild als Spielmaterial und wird seinem Anspruch als kooperatives Spiel vollauf gerecht. Bei den wirklich großen Dimensionen des Spielplans kommt man nämlich umso besser der Lösung eines Falls näher, je mehr Augen an der Suche teilnehmen. Der Schwierigkeitsgrad der Fälle steigt dabei kontinuierlich an, so dass keine Langweile aufkommt, sondern eher der Ehrgeiz geweckt wird, den nächsten Fall doch auch noch zu lösen. Die Anleitung gibt zwar ein Maximum von 4 Spielern an, doch lässt sich Micro Macro problemlos auch in größeren Gruppen spielen, was es auch zu einem idealen Spiel für Partys macht, das zudem das Potential hat, selbst Leute, die sonst mit Brettspielen nichts am Hut haben, zu fesseln. Von daher mag es kaum verwundern, daß Micro Macro nun zum Spiel des Jahres 2021 gewählt wurde. Der einzige Wermutstropfen ist, dass nach 16 Fällen schon Schluss ist, doch haben Edition Spielwiese und Pegasus hier bereits Nachschub in Form einer neuen Edition angekündigt, die im Laufe des August in den Handel kommen soll.

Titel: Micro Macro
Autor: Johannes Sich
Verlag: Edition Spielwiese / Pegasus