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Lucky Numbers

Während unseres Termins am Stand von Game Factory auf der Spielwarenmesse 2023 in Nürnberg sind wir auch über das Spiel Lucky Numbers, das leichte Anklänge an Bingo hat, gestolpert. Um dieses soll es in unserem heutigen Mittwochsspecial gehen. Entwickelt wurde der Titel des Autors Michael Schacht, dessen Vertrieb nun Game Factory übernommen hat, ursprünglich für den französischen Verlag TIKI Edition. Das Spiel, das als Familienspiel bereits mit Kindern ab 8 Jahren gespielt werden kann, wird in einer Box mittlerer Größe geliefert, in der wir 4 Spielpläne, 80 Plättchen und die Regelfaltblätter in deutscher und französischer Sprache finden. Auf einen Einleger als Ordnungselement hat man hier verzichtet, dafür sorgen mitgelieferte Clipbeutel für Ordnung.

Auch Glück will gelernt sein. Ziehe Deine Plättchen und belege Deinen Spielplan damit. Doch gehe dabei taktisch vor. Denn jeder ist seines Glückes Schmied!

Zur Spielvorbereitung wird an jeden Spieler ein Spielplan verteilt und pro Spieler ein kompletter Satz Zahlenplättchen verdeckt in die Tischmitte gelegt. Nachdem diese gut durchgemischt sind, nimmt sich jeder Spieler 4 beliebige Plättchen, deckt sie auf und legt sie auf die markierten Felder seines Spielplans. Ist ein Startspieler bestimmt, kann die eigentliche Partie beginnen. Der jeweils aktive Spieler deckt in seinem Zug entweder eines der Plättchen aus der Tischmitte auf, das er dann gemäß Legeregeln auf seinem Spielplan platzieren oder offen in die Tischmitte zurücklegen kann, oder er nimmt sich eines der offen ausliegenden Plättchen, um dieses auf seinem Spielplan zu platzieren. Für das Platzieren der Plättchen ist zu beachten, dass diese in jeder Reihe von links nach rechts und in jeder Spalte von oben nach unten in aufsteigender Reihenfolge angeordnet werden müssen. Hierbei kann der Spieler ein bereits vorhandenes Plättchen auf seinem Spielplan gegen ein neu gezogenes austauschen. Sobald ein Spieler alle Felder seine Spielplanes korrekt mit Plättchen belegt hat, gewinnt dieser die Partie.

Lucky Numbers ist ein einfaches aber durchaus anspruchsvolles Legespiel, das wie eingangs schon erwähnt sehr entfernt an Bingo erinnert. Glücksfaktor und Taktik halten sich hier die Waage, denn jedes Mal, wenn man am Zug ist, muss man aufs Neue überlegen, welche der möglichen Spieloptionen man nutzen will. Denn ein selbst nicht genutztes und offen zurückgelegtes Plättchen ist vielleicht genau das, das dem Gegner noch gefehlt hat. Hier muss man also nicht nur den eigenen Spielplan stets im Auge haben, sondern auch die der Mitspieler. Wir hatten jedenfalls wirklich viel Spaß mit diesem Spiel, wozu nicht zuletzt auch das schön gestaltete und wertig gemachte Spielmaterial beigetragen hat.

Titel: Lucky Numbers
Autor: Michael Schacht
Verlag: TIKI Edition / Game Factory

Spielwarenmesse Nürnberg

Nachdem die Spielwarenmesse in Nürnberg coronabedingt ja die letzten beiden Jahre als Präsenzveranstaltung ausfallen musste und nur digital stattfand, öffneten sich am 01. Februar 2023 und den 4 folgenden Tagen endlich wieder die Türen der Messehallen für Fachbesucher, Journalisten und Blogger aus aller Welt. Diese konnten auf dem Messeareal die Neuheiten von rund 2100 Ausstellern aus 69 Nationen begutachten, womit rund 75% des Niveaus der letzten Präsenzveranstaltung im Jahr 2020 erreicht wurde. Auch wenn die Freiflächen in manchen Hallen unübersehbar waren, liegen die Besucherzahlen doch mit rund 58000 nur etwa 8% unter dem Wert von 2020. Der Neustart nach Corona scheint also geglückt.

Zudem haben die Verantwortlichen der Spielwarenmesse den Neustart genutzt, um neue Formate an den Start zu bringen. So fand am Freitag, 03. Februar in der Halle 11.1 erstmals die Internationale Spieleerfindermesse statt, auf der Spieleautoren ihre Neuentwicklungen interessierten Verlagen und Fachbesuchern vorstellen konnten. Abgerundet wurde diese Tagesveranstaltung durch die GamingHour und die Verleihung des Spielepreises DuAli durch den Ali Baba Spielclub.

Das zweite neue Format, das 2023 seine Premiere feierte, war die RedNight am Donnerstag, 02. Februar, eine Abendveranstaltung auf dem gesamten Messegelände, an der rund 140 Aussteller teilnahmen und die von den Besuchern begeistert angenommen wurde, bot sie doch die Möglichkeit, bestehende geschäftliche und persönliche Kontakte weiter auszubauen und neue zu knüpfen. Last but not least darf natürlich der OPEN DAY in der Halle 7A nicht unerwähnt bleiben. Schon seit Jahren hatten gerade die Hersteller aus dem Modellbereich immer wieder gefordert, die Spielwarenmesse zumindest in begrenztem Umfang auch für Konsumenten zu öffnen. Mit dem OPEN DAY am Wochenende gaben die Verantwortlichen diesem Drängen nun endlich nach, was denn bei der Premiere auch gleich um die 3000 Besucher nutzten. Eine beachtliche Zahl, war die Belegung der Halle im Vergleich zu den Vorjahren doch mehr als überschaubar, nachdem diverse Firmen aus dem Modellauto- und Modelleisenbahn-Sektor ihre Teilnahme an der Spielwarenmesse abgesagt hatten.

Deutlich besser belegt zeigten sich dagegen die beiden Ebenen der Halle 10, in der wie üblich die Spieleverlage untergebracht sind. Bis auf wenige Ausnahmen waren hier alle wichtigen großen Verlage vertreten. Zudem waren auch zahlreiche kleinere und ausländische Verlage auf der Suche nach Vertriebspartnern in Deutschland wieder präsent. Ob und wenn ja wann wir deren Spiele hier sehen werden, bleibt zwar abzuwarten, doch zeigte nicht zuletzt auch der große Besucherandrang in Halle 10, dass das Thema Brettspiele nach wie vor eine Erfolgsgeschichte ist.

Doch nicht nur in Halle 10 wurden spieleinteressierte Fachbesucher fündig. So hat der Friedberger Pegasus Verlag schon seit Jahren seinen Stand zusammen mit dem Spiele Café im Foyer von Halle 11 untergebracht, während Ravensburger traditionell in Halle 12.0 zu finden ist. Und auch in manchen anderen Hallen konnte der aufmerksame Besucher über kleinere Verlage mit teils interessanten neuen Titeln stolpern.

Alles in allem können wir unseren Messebesuch in Nürnberg und den Neustart der Spielwarenmesse daher als mehr als positiv beurteilen und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe dieser Leitmesse der Spielwarenbranche, die Ende Januar 2024 stattfinden soll.

Animal Kingdoms

Eine der Neuheiten, die Game Factory 2022 herausgebracht hat, ist das familientaugliche Strategiespiel Animal Kingdoms des Autors Steven Arami, das im englischen Original bei Galactic Raptor Games erschienen ist. Als Verpackung dient ihm eine stabile, rechteckige Box mit schön gestaltetem Cover mit leicht mystischem Touch. Öffnen wir die Box, so finden wir das Spielmaterial darin in einem Kunststofftiefziehteil sicher verstaut und ordentlich sortiert. Es umfasst im Einzelnen 64 Karten, 30 Kärtchen, einen fünfteiligen Spielplan, 19 Plättchen, 95 Schilde, die Wertungstafel und das Regelheft.

In den 5 Königreichen ist ein Kampf um die Vorherrschaft ausgebrochen. Nur wer seine Tiere geschickt einsetzt und die Gesetze der Königreiche beachtet, wird am Ende als König der Tiere aus diesem Wettstreit hervorgehen.

Zu Beginn einer Partie wird zunächst der Spielplan aus den Einzelteilen zusammengesetzt und zusammen mit der Wertungstafel in die Mitte des Spieltisches gelegt. Dann erhalten die Spieler die Schilde in der Farbe ihrer Wahl, von denen sie einen auf dem Startfeld der Wertungstafel platzieren. Danach wird der Spielplan gemäß Anleitung mit Gesetzeskärtchen und Siegpunktplättchen bestückt, 3 der 4 Bonusplättchen verdeckt bereitgelegt und die Tierkarten verdeckt gemischt und als Nachziehstapel, von dem jeder Spieler 4 Handkarten erhält, ebenfalls in der Tischmitte abgelegt. Das Spiel selbst läuft dann über 3 Durchgänge, in denen die Spieler reihum in ihrem Zug eine von 3 möglichen Aktionen durchführen. Entweder sie spielen eine ihrer Handkarten aus und legen dann einen ihrer Schilde in eines der goldenen Felder in einem der Königreiche. Danach ziehen sie wieder auf 4 Handkarten auf. Oder sie tauschen ihre komplette Hand gegen 4 neue Karten, was aber nur möglich ist, solange kein Spieler die dritte mögliche Option gezogen hat, nämlich Aussteigen, indem er das Kronenfeld in einem Königreich besetzt. Sind alle Spieler ausgestiegen, werden die Königreiche nacheinander gewertet, wobei bei Gleichständen um die Vorherrschaft mittels der Handkarten gekämpft wird. Es gewinnt hier, wer die höhere Handkarte ausspielt. Danach werden die Gesetzeskärtchen getauscht, alle Schilde in den goldenen Feldern vom Spielplan entfernt, die in den Kronenfeldern in ein Thronfeld geschoben und der nächste Durchgang beginnt. Wer am Ende des dritten Durchgangs die meisten Punkte hat, gewinnt die Partie.

Wie man schon an der Beschreibung der Spielprinzipien erkennt, ist Animal Kingdoms kein Strategiespiel mit außergewöhnlich anspruchsvollen Regeln. Simpel ist es daher aber auch nicht, denn der Einsatz der Handkarten will hier wirklich genau durchdacht sein, will man sich nicht allzu früh selbst in eine Lage manövrieren, bei der man aussteigen muss, weil man sonst keine Optionen mehr hat. Durch die Gesetzeskärtchen, die sich in jedem Durchgang ändern, ist zudem gegeben, dass man sich immer wieder auf eine neue Situation einstellen muss. Alles in allem ist Animal Kingdoms damit ein solides Strategiespiel, das dank seiner einfachen Regeln definitiv für die ganze Familie geeignet ist und uns viel Freude bereitet hat.

Titel: Animal Kingdoms
Autor: Steven Aramini
Verlag: Game Factory

5-Minute Mystery

Auf der SPIEL `21 hatten wir am Stand von Game Factory schon die Gelegenheit, in Form eines ersten Musters von 5-Minute Mystery den neuesten Vertreter der 5-Minute-Reihe des Autors Connor Reid zu begutachten. Mittlerweile haben wir das Spiel nun in den Händen und konnten es in Ruhe testen. Als Box findet eine rechteckige Standardbox Verwendung, in der ein Tiefziehteil dafür sorgt, dass das Spielmaterial ordentlich sortiert und sicher verpackt ist. Dieses besteht aus dem Kodex, 44 Plättchen, 80 Karten und dem Regelfaltblatt.

Der Kurator des allumfassenden Museums ist verzweifelt. Sein wertvoller MacGuffin wurde aus der Ausstellung gestohlen! Wird es den Meisterdetektiven gelingen, den Übeltäter zu finden und das Gemälde zurückzubringen, bevor das Museum öffnet?

Zu Beginn der Partie wählt die Gruppe eine der Fallakten aus, welche den Schwierigkeitsgrad, die Regeln und die zur Verfügung stehende Zeit vorgibt. Dann werden die Szene-Karten gemischt und zusammen mit den 4 Sorten Hinweisplättchen bereitgelegt. Auch die Übeltäter-Plättchen werden gemischt und so viele, wie die Fallakte vorgibt, verdeckt ausgelegt. Anschließend werden die Verdächtigen-Karten gemischt und an die Spieler verteilt, die auch noch alle eine Übersichtskarte erhalten. Sobald der Kodex so eingestellt ist, dass die leeren Seiten nach oben zeigen und der Timer startklar ist, kann es losgehen. Der Timer wird gestartet und zeitgleich die oberste Karte vom Szene-Karten-Stapel genommen. Auf dessen oberster Karte müssen nun alle Spieler versuchen, schnellstmöglich die 5 versteckten Symbole zu finden, welche ein Spieler auf dem Codex einstellt. Meint die Gruppe, alle Symbole gefunden zu haben, wird die Szene-Karte umgedreht und das Ergebnis überprüft. Stimmt es, darf die Gruppe ein Hinweisplättchen von einem der 4 Stapel auswählen. Dieses gibt Infos zu Gegenständen oder Merkmalen des Täters und besitzt einen farbigen Barcode, der ggf. zum entsprechenden Barcode des bzw. der Übertäter-Plättchen passt. Somit kann nun jeder Spieler die Info mit den Täter-Karten auf seiner Hand abgleichen und damit Verdächtige ausschließen. Dann wird die nächste Szene-Karte entsprechend abgehandelt, wobei nun der Kodex im Uhrzeigersinn zum nächsten Spieler wandert. Hat die Gruppe vor Ablauf des Timers, auf diese Weise einen Tatverdächtigen ermittelt, wird das Übeltäter-Plättchen umgedreht und das Ergebnis überprüft. Ist der Timer bereits abgelaufen, muss die Gruppe raten, wer der Tatverdächtige ist und dann das Übeltäter-Plättchen umdrehen. Liegt sie richtig, gewinnt sie die Partie, andernfalls hat die Gruppe den Fall nicht gelöst und verloren.

Die 5-Minute-Reihe ist ja schon etwas länger auf dem Markt, aber 5-Minute Mystery ist der erste Titel dieser Reihe, der nun bei Game Factory erscheint. Das grundlegende Spielprinzip, unter Zeitdruck eine Aufgabe als Gruppe zu lösen, bleibt natürlich auch hier erhalten, doch nachdem es hier um Kriminalfälle geht, haben wir ein wirklich komplett neues Spiel vor uns und nicht einfach nur eine neue Variante mit etwas anderer Hintergrundstory eines bekannten Titels. Von daher werden hier sowohl Fans der alten 5-Minute-Spiele als auch komplette Neueinsteiger ihren Spaß daran haben, zu ermitteln, während die Uhr gnadenlos abläuft.

Titel: 5-Minute Mystery
Autor: Connor Reid
Verlag: Game Factory

Auf die Nüsse!

Unter den 2021er-Neuheiten des Schweizer Verlages Game Factory, der in Deutschland von Carletto vertrieben wird, fand sich auch das Pocketgame Auf die Nüsse! des Autorentrios Garret J. Donner, Brian S. Spence und Michael S. Steer. Auch wenn es nur für 4 Spieler ausgelegt ist, fanden wir es ganz witzig, so dass wir uns ein Exemplar zum testen besorgt haben. Wie bei den Pocketgames von Game Factory üblich dient eine kompakte, kleine Blechdose als Verpackung, in der sich 9 Würfel und das Regelfaltblatt befinden, die denn auch das gesamte Spielmaterial bilden.

Der Winter naht und die Eichhörnchen sammeln Nüsse, um Vorräte für die kalte Jahreszeit anzulegen. Hier gilt natürlich: Je mehr desto besser! Doch manch eine Nuss stiehlt der Tannenhäher und dann gibt es da auch noch die Nachbarn, die ihre Hunde loslassen, wenn die Hörnchen allzu dreist auf Nussjagd gehen.

Zur Spielvorbereitung werden an jeden Spieler einer der Hundewürfel ausgeteilt und die 5 Eichhörnchenwürfel griffbereit in die Tischmitte gelegt. Sobald man auch noch ein Blatt Papier und einen Stift organsiert hat, kann es losgehen. Der jeweils aktive Spieler würfelt mit den 5 Eichhörnchenwürfeln. Erwürfelte Nüsse werden als Punkte notiert, Eichhörnchen und Tannenhäher zählen dagegen nicht. Der Spieler kann sich dann entscheiden, ob er weiterwürfelt, wobei die Würfel, die Tannenhäher anzeigen, nicht mehr genutzt werden dürfen, oder sich seinen Fang sichert, worauf dann der nächste Spieler an der Reihe ist. Würfelt er weiter, kann er dies so lange tun, bis er freiwillig aufhört, oder eine der beiden folgenden Optionen eintritt. Zeigen alle Würfel den Tannenhäher, verliert der Spieler alle in dieser Runde erwürfelten Nüsse und der nächste Spieler ist an der Reihe. Zeigen alle Würfel, die er gerade gewürfelt hat, Eichhörnchen, verliert er ebenfalls alle Nüsse, die er in dieser Runde erwürfelt hat und es beginnt die „Auf die Nüsse!“-Runde. In dieser würfelt der Spieler mit allen 5 Würfeln, so schnell er kann, und zählt dabei alle Nüsse, die er erwürfelt, ohne die bisherigen Regeln zu berücksichtigen. Seine Mitspieler würfeln gleichzeitig mit ihren Hundewürfeln. Sobald einer einen Hund würfelt, ruft er „Wuff! Wuff!“ und hört auf, weiterzuwürfeln. Wenn alle Mitspieler so „Wuff! Wuff!“ gerufen haben, muss auch der aktive Spieler aufhören, zu würfeln. Er addiert seine während der „Auf die Nüsse!“-Runde erwürfelten Nüsse und der nächste Spieler ist an der Reihe. Das Spiel endet, sobald ein Spieler mindestens 50 Nüsse erwürfelt hat.

Wie bei Game Factory kaum anders zu erwarten war, ist Auf die Nüsse! ein schnelles und extrem witziges Spiel. Die Regeln sind leicht verständlich und bieten keinerlei Tücken, so dass hier Spielspaß bei hohem Wiederspielwert garantiert ist und auch Menschen, die sich sonst eher nicht für Würfelspiele begeistern können, ihre Freude haben werden.

Titel: Auf die Nüsse!
Autoren: Garret J. Donner, Brian S. Spence, Michael S. Steer
Verlag: Game Factory

Stadt Land Flip

Das Spiel Stadt Land Flip des schweizer Verlages Game Factory, das dieses Jahr neu auf den Markt gekommen ist, lässt sich wohl am besten in die Kategorien Party- und Rätselspiele einordnen. Das Spielmaterial bilden hierbei 62 runde Karten und das kleine Regelheft, welche in einer kompakten, quadratischen Box mit Pappeinleger Platz finden.

Vergesst Block und Stift, um Stadt Land Fluss zu spielen! Bei Stadt Land Flip ist Schnelligkeit gefragt, um das richtige Wort vor allen anderen herauszurufen.

An einer Partie Stadt Land Flip können laut Regel maximal 6 Spieler teilnehmen. Zur Vorbereitung müssen nur die 60 Spielkarten gemischt und mit der Kategorieseite nach oben als Stapel in die Tischmitte gelegt werden. Daneben platziert man noch die beiden Übersichtskarten und dann kann es auch schon losgehen. Einer der Spieler dreht die oberste Karte um und legt sie neben den Stapel. Es gilt nun, einen Begriff aus der neuen Kategorie auf dem Stapel zu erraten, wobei deren Farbe vorgibt, welchen der 3 Anfangsbuchstaben auf der aufgedeckten Karte dieser Begriff haben muss. Derjenige, der als erster eine Antwort ausruft, die richtig ist, gewinnt so die aufgedeckte Karte. War die Antwort falsch, muss er eine seiner gewonnenen Karten abgeben, die ebenso wie die aufgedeckte Karte zurück unter den Stapel gelegt wird. Das Spiel endet, wenn nur noch eine Karte im Stapel ist. Es gewinnt, wer die meisten Karten hat.

Stadt Land Flip hat uns extrem viel Spaß bereitet, obwohl nur ein Teil von uns sich für das klassische Stadt Land Fluss begeistern kann. Hier ist dieser Klassiker aber in einer erfrischenden, neuen Art und Weise interpretiert worden, die sich schnell spielen lässt und bei der die Lacher schon vorprogrammiert sind, wenn mal wieder einer der Spieler die Farben oder Buchstaben verwechselt. Laut Regel ist das Spiel mit maximal 6 Spielern spielbar, aber auch Partien mit mehr Mitspielern sind hier problemlos möglich.

Titel: Stadt Land Flip
Autor: k.A.
Verlag: Game Factory

Claim Kingdoms

Unter den Frühjahrsneuheiten von Game Factory findet sich auch das Strategiespiel Claim Kingdoms, um das es in unserem heutigen Mittwochsspecial gehen soll. Autor des Titels ist Scott Almes, während Mihajlo Dimitrjevski die Illustrationen für das Spielmaterial und die kompakte, rechteckige Box geschaffen hat. In dieser finden wir in einem Pappeinleger sicher verstaut 70 Karten, 32 Spielfiguren, 2 Plättchen, 2 Übersichten, eine Wertungstafel und die zweisprachigen Spielregeln.

Der Thron ist verwaist und die kleinen Regionalfürsten rüsten sich, um die Macht im Königreich an sich zu reißen. Doch hier will klug taktiert sein. Denn nur wer am Ende den meisten Einfluss bei den wichtigsten Völkern des Reiches hat, wird sich auch die Krone aufsetzen können.

Zum Spielstart erhält jeder Spieler die Figuren und das Plättchen seiner Farbe. Letzteres wird auf das Startfeld der Wertungstafel gelegt. Anschließend entscheiden die Spieler, mit welchen 7 der 10 möglichen Fraktionen sie spielen wollen. Deren Karten werden verdeckt gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Die obersten 3 Karten von diesem werden als offene Auslage daneben platziert und eine weitere Karte als Startkarte offen in der Tischmitte. Zuletzt erhalten beide Spieler je 2 Karten vom Nachziehstapel auf die Hand und dann kann es auch schon losgehen. Der jeweils aktive Spieler spielt in seinem Zug eine seiner Handkarten aus und legt diese an eine der bereits ausliegenden Karten an. Anschließend stellt er eine seiner Figuren auf diese neu gelegte Karte, nutzt ggf. deren Fähigkeiten und zieht dann entweder vom Nachziehstapel oder von der Auslage eine Karte auf die Hand nach.  Das Spiel endet, sobald ein Spieler keine Figuren mehr hat oder alle Karten angelegt wurden. Es folgt nun eine Wertung aller Fraktionen, wobei immer der Spieler, der die meisten Figuren auf den Karten einer Fraktion stehen hat, deren Punkte bekommt. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Claim Kingdoms ist im weitesten Sinne ein klassisches Legespiel. Dieses erfordert einerseits sehr viel strategisches Denken, wann man wo, welche Karte anlegen soll, um maximal Punkte und idealerweise auch gleich die Mehrheit in einer Fraktion zu bekommen. Andererseits hat man aber auch einen hohen Glücksfaktor, denn man weiß nie, welche Karte man vom Nachziehstapel zieht oder was für die Auslage aufgedeckt wird. Dadurch, dass von den 10 Fraktionen immer nur 7 im Spiel sind, ist das Setting hochvariabel, so dass hier auch bei mehreren Partien nacheinander keine Langeweile aufkommt. Last but not least ist auch das Spielmaterial selbst wirklich schön gestaltet und qualitativ hochwertig.

Titel: Claim Kingdoms
Autor: Scott Almes
Verlag: Game Factory

Fiesta de los Muertos

Bei der Pressevorstellung der Spieleneuheiten von Game Factory ist uns das Partyspiel Fiesta de los Muertos des Autors Antonin Boccara besonders ins Auge gestochen. Ursprünglich bei Blackrock Games erschienen und 2020 in Cannes mit dem As d`Or – dem wichtigsten Spielepreis Frankreichs ausgezeichnet – hat Game Factory nun die deutsche Version herausgebracht. Ganz dem Thema entsprechend zeigt sich dabei schon die Covergrafik der quadratischen Box. In ihr finden wir insgesamt 16 Tafeln, 150 Karten, 8 abwischbare Stifte, 16 Knochenmarker und das Regelheft.

Der 2. November ist der Tag der Toten in Mexiko. Hier kommen die Toten zurück und feiern mit den Lebenden ein ausgelassenes Fest, die Fiesta de los Muertos. Doch nur die Toten, an die sich die Lebenden noch erinnern, finden dabei den Weg zurück aus dem Jenseits…

Maximal 8 Spieler können an einer Partie Fiesta de los Muertos teilnehmen. Sie erhalten vor Spielstart jeder eine Totenkopftafel, eine Antworttafel und einen abwischbaren Stift. Danach werden die Personenkarten gemischt und an jeden Spieler 2 verdeckt ausgeteilt. Von diesen wählen die Spieler eine aus, schreiben den Namen geheim in den aufgeklappten Totenkopf, klappen diesen wieder zu und legen die Karte verdeckt vor sich ab. Jeder Spieler überlegt sich nun ein Wort, das die Person am besten charakterisieren könnte, schreibt dieses geheim in den Kiefer des Totenkopfes und malt einen der 4 Zähne aus. Danach geben die Spieler ihre Totenkopftafel verdeckt an ihren linken Nachbarn weiter. Dieser liest sich das Wort im Kiefer durch, wischt es weg und ersetzt es geheim durch ein anderes Wort, das eine Assoziation zum weggewischten sein sollte. Es wird wiederum ein Zahn ausgemalt und die Totenkopftafel verdeckt an den linken Nachbarn weitergereicht. Dies geschieht, bis alle 4 Zähne ausgemalt sind. Alle Spieler legen nun ihre Totenkopftafeln und Personenkarten verdeckt in die Tischmitte. Die Tafeln werden gemischt und offen ausgelegt, wobei über ihnen Zahlenkarten in aufsteigender Reihenfolge platziert werden. Zu den Personenkarten werden vom Personenkartenstapel verdeckt noch so viele dazugezogen, bis insgesamt 8 vorhanden sind. Diese werden ebenfalls gemischt und offen unterhalb der Totenkopftafeln ausgelegt. Nun raten die Spieler, welcher der Namen zu den Totenköpfen passen könnte und tragen dies auf ihren Antworttafeln ein. Sind damit alle fertig, erfolgt die Auswertung. Die Totenköpfe werden aufgeklappt und für jeden Totenkopf ermittelt, wie viele Spieler den Namen richtig erraten haben. Für jede richtige Antwort wird eines der Antwortkästchen auf dem Totenkopf abgestrichen. Sind alle Antwortkästchen rechts vom Startkästchen durchgestrichen, ist die Person besänftigt. Bleiben Kästchen frei, ist es eine ruhelose Person, die beim Spiel mit 5 oder mehr Spielern aber noch durch einen Gedächtnisknochen besänftigt werden kann. Ziel ist es, gemeinsam möglichst alle Personen zu besänftigen.

Fiesta de los Muertos ist ein Partyspiel par excellence, bei dem der Spaßfaktor extrem hoch ist. Denn sobald die Totenkopftafel weitergereicht wird, beginnt beim neuen Besitzer das Rätselraten, wen der vorherige Besitzer mit dem aufgeschriebenen Begriff denn nun meinen könnte und welchen anderen Begriff man stattdessen auf die Tafel schreiben kann. Bedingt durch die Corona-Einschränkungen konnten wir das Spiel leider nur zu viert testen, wodurch man am Ende wieder seine eigene Tafel zurückbekommt. Den wirklich vollen Spielspaß entfaltet Fiesta de los Muertos aber erst mit mehr Spielern, wenn die Tafeln nicht die komplette Runde um den Tisch zurück zum Erstbesitzer machen.

Titel: Fiesta de los Muertos
Autor: Antonin Boccara
Verlag: Game Factory

Pumpkin Punch

Ursprünglich als Smashing Pumpkins bei Ridley`s Games erschienen, hat nun der schweizer Verlag Game Factory dieses schnelle, kleine Kartenspiel unter dem Namen Pumpkin Punch in sein Programm aufgenommen. Der namensgebende Kürbis bildet denn auch die Verpackung, in der wir ein zweisprachiges Regelfaltblatt und die 70 Spielkarten finden.

Liegt da nun wirklich 3 mal der schmackhafte Kürbis vor einem oder doch nicht? Hier sind ein gutes Auge und eine schnelle Reaktion nötig, um seine Kürbisse so schnell wie möglich loszuwerden. Zumal auch noch ein Geist sein Unwesen treibt!

An einer Partie Pumpkin Smash können maximal 6 Spieler teilnehmen. Zur Vorbereitung werden die Karten gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt, so dass jeder einen verdeckten Nachziehstapel vor sich hat. Der Startspieler deckt nun die oberste Karte seines Nachziehstapels auf und legt sie in die Tischmitte. Es folgen die nächsten beiden Spieler, so dass am Ende 3 Stapel vorhanden sind. Auf diese 3 Stapel werden anschließend in derselben Reihenfolge alle neu aufgedeckten Karten gelegt. Sobald auf allen 3 Stapeln die obersten Karten dasselbe Symbol zeigen, gibt es einen Smash und die Spieler müssen so schnell wie möglich auf die Kartenstapel schlagen. Wer zuletzt reagiert, muss alle Karten nehmen und unter seinen Nachziehstapel schieben. Sobald ein Spieler keine Karten mehr hat und beim nächsten Smash nicht der Letzte ist, gewinnt er die Partie und das Spiel endet.

Bei Ridley`s Games und Game Factory als Urhebern dieses Spiels war eigentlich von vorneherein jede Menge Spielspaß garantiert und wir sind nicht enttäuscht worden! Pumpkin Smash ist schnell, extrem chaotisch und bietet wirklich Spielspaß en masse bei sehr hohem Wiederspielwert. Dabei ist es geradezu prädestiniert als Partyspiel zu vorgerückter Stunde. Zudem vermögen die wirklich schön gestalteten Karten und auch die Verpackung in Kürbisform zu gefallen, die perfekt in die Herbstzeit passt.

Titel: Pumpkin Punch
Autor: k.A.
Verlag: Game Factory

Poule Poule

Der schweizer Verlag Game Factory, der in Deutschland exklusiv von Carletto vertrieben wird, ist für seine kleinen aber feinen Spiele bekannt. Als neuer Titel ist nun unlängst Poule Poule des Autors Charles Bossart erschienen. Es kommt in einer kompkaten, kleinen Box mit witzigem Cover daher, in der sich 55 Karten, 24 Marker und die Regeln verbergen.

Der neue Film Poule Poule soll auf den Filmfestspielen von Cannes seine Premiere feiern, doch Wuff hat beim Schneiden des Films die Szenen komplett durcheinandergebracht. Wird es der Crew gelingen, den Film rechtzeitig wieder herzustellen? Nur wenn alle Szenen richtig zusammengeschnitten und 5 Eier sichtbar sind, ist der Film im Kasten und kann seine Premiere feiern.

Zur Vorbereitung werden die Karten gemischt, wobei die Spielerunde sich entscheiden kann, ob sie mit den Spezialkarten oder ohne sie spielt. Einer der maximal 8 Mitspieler wird zum Regisseur bestimmt und nimmt den Kartenstapel, ohne ihn sich anzusehen. Er deckt nun nacheinander die Karten auf, so dass alle sie sehen können. Sobald ein Spieler meint,  5 Eier zu sehen, schlägt er auf den Film-Stapel. Sofern alle Mitspieler dies akzeptieren, erhält er einen Punkt. Legen sie Einspruch ein, werden die Karten des Filmstapels nacheinander kontrolliert. Waren keine 5 Eier zu sehen, erhalten die Spieler, die Einspruch erhoben haben, einen Punkt, ansonsten verlieren sie einen. Danach werden alle Karten wieder gemischt und der nächste Spieler wird zum Regisseur. Sobald ein Spieler 3 Punkte hat, gewinnt er die Partie.

Die Regeln von Poule Poule erscheinen auf den ersten Blick recht einfach. Die eigentliche Schwierigkeit dieses Spiels liegt denn auch weniger in seinen Regeln sondern vielmehr darin, sich zu merken, welche Karten aufgedeckt wurden, denn es ist immer nur die oberste Karte des Filmstapels sichtbar. Zudem reicht es nicht, einfach nur die aufgedeckten Eier zu zählen, denn die anderen Karten können diese wiederum neutralisieren. So ist jede Menge Spielspaß garantiert, der durch Spezial-Effekte, die der Regisseur zu Beginn jeder neuen Runde noch zusätzlich einführen kann, noch weiter gesteigert wird.

Titel: Poule Poule
Autor: Charles Bossart
Verlag: Game Factory