Eine der Neuheiten, welche Game Factory auf der Spielwarenmesse Anfang 2024 in Nürnberg vorgestellt hatte, ist die deutsche Version des Spiels Zoom in Barcelona, welches vom Autorentrio Núria Casellas, Eloi Pujadas und Joaquim Vilalta entwickelt wurde und das bereits 2019 im Original beim spanischen Verlag Cucafera Games erschienen ist. Geliefert wird der Titel in einer quadratischen Standardbox mit Covergestaltung von Sophie Wainwright und Craig Peterson, die auch für das übrige Artwork verantwortlich zeichnen. Öffnen wir die Box, so sorgt in deren Innerem ein Pappeinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches aus dem Spielplan, 110 Karten, einer Figur, 37 Plättchen, sechs Kameras, sechs Tafeln, sechs Spielfiguren, sechs Steinen, sechs Scheiben und dem Regelfaltblatt in deutscher und französischer Sprache besteht.
Barcelona ist immer eine Reise wert. Gerade Fotografen finden hier eine Fülle interessanter Motive. Doch wer wird am Ende die besten Fotos der schönsten Ecken Barcelonas beisammenhaben?
Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und gemäß Anleitung mit Gebäudeplättchen, Themenplättchen, der Drachenfigur und Sehenswürdigkeit-Karten bestückt. Jeder Spieler erhält eine Kamera, sowie eine Spielfigur, einen Markierungsstein und eine Zoom-Scheibe seiner Farbe. Die Zoom-Scheibe legen die Spieler auf ihre Kameras, wie auch eine der zufällig gewählten Skyline-Tafeln. Ihre Spielfigur setzen sie auf das durch ihre Kamera vorgegebene Startfeld auf dem Spielplan, während der Markierungsstein links neben die erste Sehenswürdigkeit auf der Leiste für „Natürliches Licht“ auf dem Spielplan kommt. Haben alle Spieler auch noch vier Karten vom Transportkartenstapel erhalten und ist ein Startspieler bestimmt, kann es losgehen. In seinem Zug bewegt der aktive Spieler seine Spielfigur auf dem Spielplan bis zu zwei Felder kostenlos vorwärts. Will er sich weiter bewegen, muss er dagegen eine der Transportkarten von seiner Hand nutzen. Am Zielfeld angekommen hat der Spieler dann eine Aktion frei. Dies kann das Schießen eines Fotos einer Sehenswürdigkeit, eines Skyline-Gebäudes, eines Ortes mit natürlichem Licht oder des Drachens bedeuten. Bei einer Sehenswürdigkeit erhält der Spieler die entsprechende Karte von der Jury-Auslage auf dem Spielplan, welche dann vom Nachziehstapel wieder aufgefüllt wird. Bei einem Skyline-Gebäude erhält er stattdessen das entsprechende Gebäudeplättchen vom Spielplan. Beim Ort mit natürlichem Licht bewegt er seinen Markierungsstein vorwärts und beim Drachen hat er schließlich die Möglichkeit, diesen als Joker für eine der drei erstgenannten Optionen zu nutzen. Danach wird für den Drachen eine Karte vom Stapel mit den Sehenswürdigkeiten gezogen und die Figur in das neue Stadtviertel versetzt. Alternativ zum Schießen eines Fotos kann ein Spieler auf einem Infofeld wieder auf drei Transportkarten nachziehen oder auf einem Metrofeld diese nutzen, um in ein anderes Stadtviertel zu gelangen. Die Partie endet sofort, wenn ein Spieler sein achtes Foto einer Sehenswürdigkeit geschossen hat. Es erfolgt nun eine Wertung und wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
Die grundlegenden Spielprinzipien von Zoom in Barcelona sind recht einfach und schnell erlernt, weshalb das Spiel auch schon mit Kindern ab acht Jahren problemlos spielbar und somit etwas für die ganze Familie ist. Allerdings ist dieser Titel wirklich alles andere als simpel, denn gefühlt muss man tausend Dinge gleichzeitig beachten. Hat die Sehenswürdigkeit-Karte, die man im Auge hat, eventuell noch ein Symbol, welches mit dem Themenplättchen, das ausliegt, übereinstimmt und einem so am Ende Zusatzpunkte bringt? Oder soll man sich besser auf die Gebäudeplättchen konzentrieren, um so ein möglichst komplettes Set zu haben, das für massig Zusatzpunkte sorgt? Und das natürliche Licht darf man auch nicht vergessen, denn nur, wenn man dort vorrückt, kann man am Ende seine Sehenswürdigkeit-Karten überhaupt werten. Last but not least sind dann da natürlich auch noch die Mitspieler, die einem die Wunschkarte oder das Wunschplättchen stets vor der Nase wegschnappen oder Felder blockieren, auf die man gerne möchte. Wir hatten mit dem Titel jedenfalls unseren Spaß, der auch bei mehreren Partien aufgrund der Variabilität im Aufbau und Ablauf nicht weniger wird.
Titel: Zoom in Barcelona
Autor: Núria Casellas, Eloi Pujadas, Joaquim Vilalta
Verlag: Cucafera Games / Game Factory