Oktober 2019

SPIEL 19 – Pegasus Game Night

Wie schon in den letzten beiden Jahren hat der Pegasus Verlag auch dieses Mal wieder seine traditionelle Game Night am ersten Abend der SPIEL 19 veranstaltet. Nach Messeschluss hatten Spielefans am Donnerstag, 24. Oktober 2019 von 20:00h bis 1:00h die Möglichkeit, die Neuheiten und bekannte Spiele aus dem Programm der Friedberger und anderer Spieleverlage entweder unter fachkundiger Anleitung oder auch an freien Spieletischen nach Herzenslust zu testen.

Neu war dieses Jahr der Veranstaltungsort im CC Süd, wo sich die Spielerunden auf mehrere Räume verteilten. Trotzdem waren die Plätze an den Spieletischen oft heiß umkämpft, hatten doch auch dieses Jahr wieder zahlreiche Messebesucher von diesem Angebot von Pegasus Gebrauch gemacht.

Als kleines Goodie erhielten alle Besucher zudem noch einen Beutel mit Promos für verschiedene Pegasus-Spiele, Würfeln, dem Spiel Game over! – der Messe-Krimi und vielem mehr.

37. Internationale Spieletage SPIEL `19 – Eröffnungspressekonferenz

Wie üblich fand auch dieses Jahr bereits einen Tag vor der Eröffnung der 37. Internationalen Spieltage SPIEL `19 im Saal Europa des CC West die Eröffnungs-Pressekonferenz statt, in der die Vertreter des Merz Verlages als Veranstalter der Messe einen kurzen Überblick über die SPIEL `19 gaben. Neben Frank Zirpins und Dominique Metzler hatte das Team dieses Jahr dabei in Form von Maximilian Metzler weiteren Zuwachs erhalten, womit nun auch die dritte Generation der Gründerfamilie in das Familienunternehmen Merz Verlag GmbH & Co KG eingetreten ist.

Ebenfalls bereits Tradition ist es, dass im Rahmen dieser Pressekonferenz neben einer Würdigung der Gewinner des Deutschen Spielepreises auch die Preisträger des innoSPIEL bekanntgegeben werden. Unter den drei Nominierten Spielen hatte sich die Fachjury am Ende für Ab durch die Mauer des Autors Jürgen Adams entschieden, das im Zoch Verlag erschienen ist.

Mit einem Rück- und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 durch den Vorsitzenden der Spieleverlage e.V., Hermann Hutter, endete die Eröffnungspressekonferenz. Wie schon im Vorjahr konnte Hutter dabei auf mehr als erfreuliche Wachstumszahlen der Spielebranche verweisen, die in den letzten 5 Jahren um rund 40% zugelegt hat und auch für das kommende Weihnachtsgeschäft mit einem positiven Trend rechnet.

Im Anschluss an die Pressekonferenz bot sich dann den anwesenden Medienvertretern und Bloggern die Möglichkeit, in der Neuheitenhalle 1A und bei diversen Presseevents der Verlage vorab einen Blick auf die Neuheiten zu werfen. Einige dieser Neuheiten konnte später auch das breite Publikum in der dieses Jahr erstmals stattgefundenen SPIEL `19-Preview-Night testen. Die Karten hierfür waren binnen weniger Minuten bereits ausverkauft.

Verkauft!

Im Vertriebsprogramm von Hutter findet sich seit diesem Sommer auch der Titel Verkauft! des Laurence King Verlages. Das Kunstauktionsspiel, dessen Illustrationen Simon Landwein realisiert hat, kommt in einer stabilen Standardbox daher, in der sich neben dem Spielplan und Spielgeld, 2 Würfel, 6 Spielfiguren. 36 Kunst- und 30 Ereigniskarten, sowie das Regelheft befinden.

Der Kunstmarkt ist ein schwieriges Pflaster. Ist das eben erstandene Meisterwerk wirklich sein Geld wert oder erweist es sich als teure Fehlinvestition? Kunstsammler reisen rund um die Welt, um auf Auktionen und bei Privatverkäufen ihre Sammlungen zu erweitern und zu vervollständigen. Wer wird am Ende die wertvollste Sammlung besitzen und dabei auch noch das meiste Bargeld auf der hohen Kante haben?

Für eine Partie Verkauft! erhält jeder der maximal 6 Spieler seine Spielerfigur und sein Startkapital, sowie 3 zufällige Kunstkarten. Die restlichen Kunstkarten werden ebenso wie die Ereigniskarten auf dem Spielplan platziert. In einer Runde würfeln die Spieler reihum und ziehen ihre Spielfigur entsprechend dem Würfelergebnis auf dem Spielplan vorwärts. Das jeweils erreichte Feld gibt vor, ob z.B. eine Auktion oder ein Privatverkauf stattfindet oder ob eine Ereigniskarte gezogen werden muss. Sind alle Kunstwerkkarten auf diese Weise verkauft oder alle Spieler pleite, endet die Partie mit einer abschließenden freien Verkaufsrunde, bei der die Spieler Kunstwerke untereinander kaufen und verkaufen können. Danach erfolgt die Endauswertung und der Spieler dessen Sammlung zusammen mit seinem noch vorhandenen Bargeld den höchsten Wert ergibt, gewinnt.

Ein klein wenig erinnert Verkauft! an Monopoly, auch wenn man hier keine Straßen auf dem Spielplan kaufen kann. Von daher ist das Spielprinzip leicht verständlich und recht kurzweilig. Was zudem gefällt, sind die Illustrationen von Simon Landwein, der gekonnt echte Meisterwerke verballhornt. Wie viel Liebe zum Detail man hier investiert hat, sieht man auch am Regelheft, das gleichzeitig auch noch als Auktionskatalog fungiert, in dem jede der Kunstkarten ausführlich erklärt wird.

Titel: Verkauft!
Autoren: k.A.
Verlag: Laurence King / Hutter

Combat Arena

Das zweite Brettspiel von Games Workshop, das wir testen konnten, heißt Combat Arena und ist im Warhammer 40.000-Universum angesiedelt, was auch hier wieder leicht am recht martialisch gestalteten Cover der stabilen Box erkennbar ist. In ihr finden sich 5 Miniaturen zum zusammenbauen, der doppelseitige Spielplan, die Energieanzeige, 6 Würfel, 67 Karten und 49 Marker.

Das 41. Jahrtausend ist ein finsteres Zeitalter, in dem das Imperium der Menschheit am Rand der Vernichtung steht. Die tapferen Verteidiger des Imperiums sind die letzte Hoffnung, um die inneren und äußeren Feinde, die überall lauern, zu bekämpfen. Um auf diese Kämpfe vorbereitet zu sein, trainieren sie daher an Bord ihres Raumschiffes im Kampfsimulator, während sie quer durch die Galaxis von Planet zu Planet fliegen, um sich neuen Gegnern zu stellen.

Bevor eine Partie Combat Arena starten kann, müssen auch hier wieder zunächst die Miniaturen zusammengebaut werden, was aber dank der bebilderten Anleitung kein Problem darstellt. Hat sich die Spielerunde darauf geeinigt, mit welcher Seite des Spielplans gespielt wird, wählt jeder der maximal 4 Spieler reihum seinen Kämpfer und erhält die entsprechende Miniatur nebst Kämpfer-Referenzkarte, Initiativekarten, Energiemarker, Gesundheitsmarker und Verletzungsmarkern. Die Marker werden entsprechend der Anleitung auf der Energieanzeige bzw. den Referenzkarten platziert, danach stellen die Spieler ihre Miniaturen auf die Starthexfelder des Plans und richten sie nach Gutdünken aus. Aktionskarten und Karten für kritische Wunden werden gemischt und ebenso wie die Würfel und Wundmarker bereitgelegt. Zu Beginn einer Runde erhält jeder Spieler 5 Aktionskarten und gibt so viele eigene Initiativkarten, wie seinem Energiestand entsprechen, ab. Diese werden dann gemischt und bilden den Initiativestapel. Von diesem Stapel werden die Karten nun nacheinander aufgedeckt. Der Spieler, dessen Initiativekarte aufgedeckt wird, kann eine seiner Aktionskarten ausspielen und eine der dort angegeben Aktionen, wie Bewegung oder Angriff, durchführen, oder er spielt 2 Aktionskarten aus, um die Sonderfähigkeiten seines Kämpfers zu nutzen. Sind alle Initiativekarten aufgedeckt, beginnt eine neue Runde. Gewonnen hat die Partie, wer am Ende als letzter lebend die Arena verlässt.

Combat Arena ist in gewisser Weise eine vereinfachte Form des klassischen Warhammer 40.000 Tabletops, die auf einem Spielplan mit Hexfeldern gespielt wird. Da jeder Kämpfer über spezifische Fähigkeiten aber auch Schwächen verfügt, kommt auch der Strategieaspekt nicht zu kurz, denn wie beim normalen Tabletop ist es auch bei Combat Arena von Bedeutung, ob man den Gegner im Front- oder Rückenbereich angreift. Die Spieldauer von 30 – 45min erschien uns etwas niedrig angesetzt, mag aber für Warhammer-Experten durchaus realistisch sein. Einmal mehr vermögen die hochgradig detaillierten Miniaturen zu begeistern.

Titel: Combat Arena
Autor: k.A.
Verlag: Games Workshop

BUGA – Ein Rückblick

Am Sonntagabend schlossen sich die Pforten der BUGA 2019 in Heilbronn zum letzten Mal und 173 Tage Sommermärchen waren zu Ende. Grund genug für uns, nochmal einen kurzen Blick zurück zu werfen auf eine Bundesgartenschau, die die Erwartungen vieler deutlich übertroffen und Heilbronn kulturell und städtebaulich aus einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf erweckt hat. Das Konzept, eben nicht nur eine klassische Blumenschau zu veranstalten, sondern diese auch mit einer Stadtausstellung zu kombinieren, bei der auch hochaktuelle Themen wie Digitalisierung und die Mobilität der Zukunft nicht zu kurz kamen, hat sich letztlich als richtig erwiesen. Und so verwundert es kaum, dass am Ende mehr als 2,3 Millionen Besucher den Weg nach Heilbronn gefunden haben.

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg der BUGA waren aber sicherlich auch die rund 5000 Veranstaltungen, die von April bis Oktober auf dem Gelände stattfanden. So bot sich dort der perfekte Rahmen für Lesungen, Konzerte, Kochshows, dem Familientag des SWR und vielem mehr. Und nicht zu vergessen sind auch die beeindruckenden Lasershows am Karlssee, die jedes Wochenende zahlreiche Besucher auch noch spät abends auf das Gelände lockten.

Und auch für uns als Spieleblog waren durchaus attraktive Angebote gegeben, um einen Besuch der BUGA in Angriff zu nehmen. So gab es auf der Ausstellungsfläche des Süddeutschen Eisenbahnmuseums die Möglichkeit Schach zu spielen, während das orangene Spielmobil des Heilbronner Vereins miteinander e.V. klassische Geschicklichkeitsspielen bot. Ganz zu schweigen von Sonderveranstaltungen, wie dem Spieletag der Landfrauen am 18. Mai.

Es wird sicherlich spannend zu sehen, wie sich das Gelände nun in der Zukunft zu einem neuen Stadtquartier für 3500 Menschen entwickeln wird. Es bleibt dabei aber zu hoffen, dass bei den Planungen noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, so dass am Ende deutlich mehr als nur ein Drittel der Fläche unbebaut bleibt und nicht nur den Anwohnern sondern der ganzen Stadt als grüne Lunge und Oase zum verweilen und flanieren dienen kann.

Tatort Tonne

Tatort Tonne heißt das neue Kartenspiel von Autor Alex Cutler, das unlängst bei Amigo erschienen ist. Es kommt in einer praktischen kleinen Box im Hosentaschenformat daher, in der sich neben der Anleitung insgesamt 55 Spielkarten verbergen.

Waschbären sind zugegeben putzige kleine Gesellen, deren Fellmuster ihnen die Optik der Panzerknackerbande verleiht. Dass menschliche Siedlungen und gerade die dortigen Mülltonnen dabei der ideale Ort sind, um schnell an Futter zu kommen, haben die intelligenten kleinen Räuber schnell realisiert. Doch so ein Beutezug will gut organisiert sein, um am Ende nicht doch ertappt zu werden.

Zur Vorbereitung einer Partie Tatort Tonne erhält jeder der maximal 8 Mitspieler die 3 Waschbärenkarten seiner Farbe als Handkarten. Die Müllkarten werden in der Tischmitte platziert. In jeder Runde wählen die Spieler eine ihrer 3 Handkarten aus und legen diese verdeckt vor sich ab. Dann decken die Spieler, die die „Der war`s“-Karte gewählt haben diese auf. Auf Kommando können sie gleichzeitig jeweils einen der anderen Mitspieler beschuldigen, Müll klauen zu wollen. Der Beschuldigte muss seine Karte aufdecken. Ist es die „Müll klauen“-Karte scheidet er aus dem Spiel aus, ist es die „Wasserdichtes Alibi“-Karte scheiden der oder die Ankläger aus. Nun decken die verbliebenen Spieler ihre Karten auf. Die, die die „Müll klauen“-Karte gelegt haben, nehmen eine beliebige Müllkarte aus der Tischmitte. Alle Spieler, die noch im Spiel sind, nehmen ihre Handkarten jetzt wieder auf und eine neue Runde beginnt. Hat jemand 3 Müllkarten gesammelt oder ist am Ende als letzter Spieler noch übrig, gewinnt er.

Tatort Tonne ist ein schnelles Spiel, bei dem eine Partie selten länger als die angegebenen 15 min dauert. Dazu tragen nicht zuletzt auch die einfachen, leicht verständlichen Regeln bei. Trotzdem oder auch gerade deswegen wird dieses Kartenspiel auch nach mehrmaligem Spielen nie langweilig. Und Dank der kompakten Verpackung, die auch in der Hosen- oder Jackentasche Platz findet, kann es problemlos überall hin mitgenommen werden.

Titel: Tatort Tonne
Autor: Alex Cutler
Verlag: Amigo