Februar 2022

Cobra Paw

Das Kinder- und Partyspiel Cobra Paw kennt vielleicht mancher Leser schon. Der Titel, den der Autor Derek Weston für den amerikanischen Verlag Bananagrams entwickelt hatte, war nämlich bisher in der deutschen Version bei Game Factory erhältlich. Nun ist der Vertrieb zu Asmodee gewechselt, die Verpackung bildet aber weiterhin eine sechseckige Box, in der ein Tiefzieheinleger die beiden Würfel, 21 Spielsteine und das Regelfaltblatt sicher und ordentlich sortiert aufnimmt.

Zu Ehren des großen Senseis Meister Miau versammeln sich mutige Katzenninjas, um im Cobra Paw ihre Kräfte zu messen. Welche von Ihnen wird genug geistige Stärke und Schnelligkeit aufbringen, um die legendäre Kobrapfote zu meistern?

Für eine Partie Cobra Paw werden einfach die Spielsteine in die Tischmitte gelegt, ein Startspieler bestimmt und diesem die Würfel gegeben und es kann losgehen. Der aktive Spieler würfelt in seinem Zug mit beiden Würfeln. Diese geben an, welche beiden Symbole der Spielstein, den es in dieser Runde zu schnappen gilt, zeigen muss. Sobald ein Spieler den betreffenden Stein in der Tischmitte oder der Auslage eines Mitspielers entdeckt, muss er ihn sich schnellstmöglich schnappen. Wem dies gelingt, erhält die Würfel und würfelt die Symbole des nächsten gesuchten Steines aus. Sobald ein Spieler so 6 Steine ergattert hat, endet die Partie.

Cobra Paw ist ein komplett chaotisches, extrem schnelles und lustiges Kinderspiel, das aber auch als Partyspiel für ältere Semester taugt. Die Regeln sind dabei mehr als simpel und so besteht die eigentliche Schwierigkeit darin, schnell genug den gesuchten Stein zu entdecken und sich diesen zu sichern. Dabei darf man auch nie die eigene Auslage an bereits gewonnenen Steinen vergessen, denn der Stein könnte auch dort sein und wird sonst womöglich von einem der Mitspieler geklaut. Uns hat Cobra Paw jedenfalls jede Menge Spaß bereitet, wozu auch die Spielsteine mit ihrer sehr wertigen und angenehmen Haptik beigetragen haben.

Titel: Cobra Paw
Autor: Derek Weston
Verlag: Bananagrams / Asmodee

Stapla

Die Buchmesse in Frankfurt ist nun sicherlich nicht der Ort, an dem man erwartet, über neue Spiele zu stolpern. Hin und wieder passiert es dann aber doch, wie auch letztes Jahr im Falle von Stapla, das wir zufällig in Halle 3.0 am Stand der Neue Freunde GmbH entdeckt haben. Ganz der Ecofriendly-Idee verpflichtet, kommt die Verpackung ohne Kunststofffolie aus und auch das Spielmaterial in Form von 12 Spielfiguren ist komplett aus naturfarbenem Holz.

In der Ruhe liegt die Kraft ist hier das Motto. Denn nur, wer sich aus dem Stress des Alltags ausklinkt und das Kind in sich wieder findet, der wird immer neue Konstruktionen aus seinen Spielfiguren erschaffen.

Bei Stapla heißt es eigentlich nur, die Verpackung aufmachen und losspielen. Man muss nichts groß vorbereiten, es gibt keine komplexen Regeln, die es zu erlernen gilt, und es gibt auch keinen Zeitdruck, innerhalb dessen man Aufgaben lösen muss. Von daher gibt es auch keine Gewinner oder Verlierer bei diesem Geschicklichkeitsspiel.

Stapla ist kein Spiel im klassischen Sinne. Es sind einfach 12 Spielfiguren, die man zu immer neuen Konstruktionen zusammensetzen kann. Dies kann man allein oder auch in der Gruppe machen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, so dass dieses Spiel wirklich prädestiniert ist, um beim Spielen einfach abzuschalten und aus dem Alltragstrott zumindest für einige Zeit einmal herauszukommen. Das Alter spielt hier keine Rolle, denn Stapla ist wirklich etwas, das die ganze Familie spielen kann.

Titel: Stapla
Autor: k.A.
Verlag: Neue Freunde GmbH

Ghosts

Ganz neu bei uns auf den Tisch geflattert ist eine der ersten 2022er-Neuheiten aus dem Hause Amigo und zwar das Kartenspiel Ghosts des bekannten Autors Reiner Knizia. Einer der namensgebenden Geister lächelt uns dann auch gleich vom Cover der kartenspieltypisch kleinen Box an, in der wir 60 Karten, 16 Chips und das Regelfaltblatt finden.

Geister sind schon furchterregend und deshalb sollte man tunlichst vermeiden, allzu viele um sich zu haben. Doch man muss schon einige Tricks anwenden, damit die Geisterschar nicht überhandnimmt.

Eine Partie Ghosts ist schnell vorbereitet. Die Geister-Karten werden verdeckt gemischt und jeder Spieler erhält 5 davon auf die Hand, während die restlichen den verdeckten Nachziehstapel bilden. Sobald auch noch jeder 3 Furcht-Punkte hat und die restlichen griffbereit auf dem Tisch liegen, kann es losgehen. Der aktive Spieler spielt eine beliebige Handkarte aus und zieht vom Nachziehstapel wieder auf 5 Handkarten auf. Spielt der nächste Spieler dann eine andere Farbe, werden die Furcht-Stufen beider Karten addiert und der folgende Spieler ist an der Reihe. Spielt er dagegen eine Karte gleicher Farbe, ändert sich an der Furchtstufe nichts und der vorherige Spieler ist wieder am Zug. Spielt er eine Nebelkarte, wird diese unter den Stapel gelegt, die Furcht-Stufe bleibt unverändert und der folgende Spieler muss nun eine Karte legen. Sobald ein Spieler eine Karte legen müsste, durch die die Furcht-Stufe über 7 steigen würde, oder wenn er keine Karte legen will, muss der den Ablagestapel aufnehmen und erhält einen Furchtmarker. Als neuer Startspieler beginnt er die nächste Runde. Es wird so lange gespielt, bis der Nachziehstapel aufgebraucht ist und ein Spieler keine Handkarten mehr hat. Wer nun keinen Stapel abgeworfener Karten vor sich liegen hat, kann bis zu 3 Furcht-Punkte abgeben. Danach werden alle Karten neu gemischt und der nächste Durchgang beginnt. Wer nach 3 Durchgängen die wenigsten Furcht-Punkte hat, gewinnt.

Wir waren zugegeben anfangs ein klein wenig skeptisch, als wir unseren Test von Ghosts gestartet haben, doch ist diese Skepsis sehr schnell verfolgen. Mit der richtigen Spielerunde hat man hier ein extrem witziges Partyspiel, das wirklich Laune macht und bei dem man seinen Mitspielern so richtig eine reinwürgen kann, indem man die Geister gleich wieder zu ihnen zurückschickt. Dass dadurch manche Spieler eigentlich nur Zuschauer sind, wenn die Karten nie zu ihnen kommen, erklärt sich von selbst, ist aber auch der sicherste Weg, nie in die Gefahr zu kommen, den Abwurfstapel nehmen zu müssen. Von daher will man hier eigentlich geradezu, dass man Downtime hat und den anderen nur amüsiert zuschauen kann. Was uns zudem gefällt, sind die lustigen Kartengrafiken mit den eher sympathisch als wirklich gruselig wirkenden Geistern.

Titel: Ghosts
Autor: Reiner Knizia
Verlag: Amigo

Exacto

Die erste 2022er-Neuheit des Nürnberger Spielkarten Verlages, die wir auf den Tisch bekommen haben, ist dass Schätzspiel Exacto des Autors Reinhard Staupe. Es wird in einer sehr kompakten Box geliefert und kommt gänzlich ohne Plastik als Verpackungsmaterial aus, wie auch schon auf dem Cover zu lesen ist. Öffnen wir die Box, finden wir darin 15 Bildtafeln und das Regelfaltblatt.

Abstände einschätzen, kann ja so schwer nicht sein. Oder vielleicht doch? Hier gilt es, gute Augen zu haben, um am Ende exakt die beiden Kreise zu finden, die den richtigen Abstand voneinander haben.

Für eine Partie Exacto bedarf es keiner großen Vorbereitungen. Es müssen lediglich die Bildtafeln einmal gemischt werden und dann kann es auch schon losgehen. Ein Startspieler wird ausgelost und nimmt 2 Tafeln vom Stapel, von denen er eine umdreht. Dann versucht er zu schätzen, welche beiden Farbkreise exakt denselben Abstand haben, wie die beiden Löcher auf der umgedrehten Tafel. Um zu überprüfen, ob die Antwort richtig ist, wird die umgedrehte Tafel mit den Löchern über die gewählten Kreise der anderen Tafel gelegt. Stimmt die Antwort, darf der Spieler die umgedrehte Tafel behalten und steckt die andere Bildtafel zurück unter den Stapel. Lag er falsch, hat nun sein linker Nachbar die Chance, eine Schätzung abzugeben. Es wird reihum so lange gespielt, bis nur noch eine Tafel übrig ist. Wer dann die meisten Tafeln vor sich liegen hat, gewinnt.

Exacto ist ein sympathisches Schätzspiel für die ganze Familie, das einfache und für jeden verständliche Regeln hat, das aber trotzdem ganz schön knifflig ist. Um hier genau die beiden Kreise zu finden, die zu den Löchern passen, muss man schon sehr gute Augen haben, weshalb dann die hämischen Lacher der Mitspieler garantiert sind, wenn man mal wieder komplett danebenlag. Dank der mehr als kompakten Abmessungen passt das Spiel auch problemlos ins Reisegepäck oder die Jackentasche, so dass es sich auch sehr gut als Zeitvertreib auf längeren Bahnreisen eignet.

Titel: Exacto
Autor: Reinhard Staupe
Verlag: Nürnberger Spielkarten Verlag

Atlantis Rising

Im Programm von Skellig Games findet sich in Form von Atlantis Rising ein kooperatives Worker-Placement Spiel, das wir uns heute einmal etwas genauer anschauen wollen. Im englischen Original ist es bei Elf Creek Games erschienen und von dem Autorenduo Galen Ciscell und Brent Dickman entwickelt worden. Die Illustrationen, die auch das Cover der gewichtigen, quadratischen Box zieren, stammen aus der Feder von Vincent Dutrait. Öffnen wir die Box, finden wir darin in einem Tiefzieheinleger sicher verstaut das mehr als umfangreiche Spielmaterial. Dieses umfasst 12 Tableaus, 37 Inselteile, 100 Karten, 2 Würfel, 61 Figuren, 76 Rohstoffsteine, 21 Plättchen, 6 Barrieren mit Standfüßen und das Regelheft.

Die Atlanter haben sich dank ihrer Hinwendung zur Technologie und der Nutzung arkaner Energie zu einer glorreichen Zivilisation entwickelt. Doch damit haben sie den Zorn der Götter hervorgerufen, die Atlantis in den Fluten des Meeres versinken lassen. Wird es euch als Archonten gemeinsam gelingen, euch und eure Anhänger zusammen mit den atlantischen Technologien noch rechtzeitig zu retten?

Vor Spielbeginn muss zunächst die Insel in der Tischmitte aufgebaut werden. Danach wird das übrige Spielmaterial gemäß Anleitung an die Mitspieler verteilt bzw. griffbereit auf dem Tisch bereitgelegt und ein Startspieler bestimmt. Dann kann es auch schon losgehen. Atlantis Rising wird in Runden gespielt, wobei jede Runde 4 Phasen umfasst, die alle Spieler gleichzeitig abhandeln. In der ersten Phase setzen die Spieler ihre Atlanter auf freie Felder auf der Insel oder dem Dimensionsportal, um mit ihnen in Phase 3 Aktionen durchführen zu können. Haben alle ihre Figuren gesetzt, ziehen – beginnend mit dem Startspieler – alle Spieler eine Karte vom Schicksalskartenstapel und führen reihum die Anweisungen der Karten durch. Im Regelfall verschwindet durch diese Karten ein Inselteil im Meer und ist damit nicht mehr nutzbar. In Phase 3 führen die gesetzten Atlanter ihre Aktionen durch, sofern sie nicht zuvor in Phase 2 wieder vom Spielplan genommen werden mussten. Dies kann die Produktion von Rohstoffen, arkaner Energie, die Anwerbung neuer Anhänger, den Bau am Dimensionsportal oder die Nutzung der Bibliothek zur Gewinnung von Artefakten bedeuten. In der abschließenden vierten Phase werden so viele Inselteile versenkt, wie der Zornmarker auf dem Tableau angibt. Dann ist die Runde zu Ende, der Marker wird eine Position vorgerückt, der Startspielermarker weitergegeben und die nächste Runde beginnt. Das Spiel endet entweder, indem es den Spielern gelingt, das Dimensionsportal fertigzustellen, mit deren Sieg oder mit einer Niederlage, wenn vorher das letzte Inselteil versinkt.

Atlantis Rising ist ein wirklich toll gemachtes Worker-Placement Spiel, bei dem Kooperation und Absprache alles sind. Denn nur wenn die Gruppe optimal zusammenarbeitet, jeder der Spieler die Fähigkeiten seines Charakters nutzt und man sich genau abspricht, wo die Figuren zum Einsatz kommen sollen, hat die Gruppe eine Chance, zu gewinnen. Zeit ist bei diesem Spiel nämlich der limitierende Faktor, so schnell wie die Insel dann doch in den Fluten versinkt. Wir hatten jedenfalls extrem viel Freude an diesem Spiel, da es praktisch für keinen Spieler Downtimes gibt und man ständig voll ins Spielgeschehen involviert ist. Und nicht zuletzt ist das detailverliebt gestaltete Spielmaterial ein echter Hingucker.

Titel: Atlantis Rising
Autoren: Galen Ciscell, Brent Dickman
Verlag: Elf Creek Games / Skellig Games

5-Minute Mystery

Auf der SPIEL `21 hatten wir am Stand von Game Factory schon die Gelegenheit, in Form eines ersten Musters von 5-Minute Mystery den neuesten Vertreter der 5-Minute-Reihe des Autors Connor Reid zu begutachten. Mittlerweile haben wir das Spiel nun in den Händen und konnten es in Ruhe testen. Als Box findet eine rechteckige Standardbox Verwendung, in der ein Tiefziehteil dafür sorgt, dass das Spielmaterial ordentlich sortiert und sicher verpackt ist. Dieses besteht aus dem Kodex, 44 Plättchen, 80 Karten und dem Regelfaltblatt.

Der Kurator des allumfassenden Museums ist verzweifelt. Sein wertvoller MacGuffin wurde aus der Ausstellung gestohlen! Wird es den Meisterdetektiven gelingen, den Übeltäter zu finden und das Gemälde zurückzubringen, bevor das Museum öffnet?

Zu Beginn der Partie wählt die Gruppe eine der Fallakten aus, welche den Schwierigkeitsgrad, die Regeln und die zur Verfügung stehende Zeit vorgibt. Dann werden die Szene-Karten gemischt und zusammen mit den 4 Sorten Hinweisplättchen bereitgelegt. Auch die Übeltäter-Plättchen werden gemischt und so viele, wie die Fallakte vorgibt, verdeckt ausgelegt. Anschließend werden die Verdächtigen-Karten gemischt und an die Spieler verteilt, die auch noch alle eine Übersichtskarte erhalten. Sobald der Kodex so eingestellt ist, dass die leeren Seiten nach oben zeigen und der Timer startklar ist, kann es losgehen. Der Timer wird gestartet und zeitgleich die oberste Karte vom Szene-Karten-Stapel genommen. Auf dessen oberster Karte müssen nun alle Spieler versuchen, schnellstmöglich die 5 versteckten Symbole zu finden, welche ein Spieler auf dem Codex einstellt. Meint die Gruppe, alle Symbole gefunden zu haben, wird die Szene-Karte umgedreht und das Ergebnis überprüft. Stimmt es, darf die Gruppe ein Hinweisplättchen von einem der 4 Stapel auswählen. Dieses gibt Infos zu Gegenständen oder Merkmalen des Täters und besitzt einen farbigen Barcode, der ggf. zum entsprechenden Barcode des bzw. der Übertäter-Plättchen passt. Somit kann nun jeder Spieler die Info mit den Täter-Karten auf seiner Hand abgleichen und damit Verdächtige ausschließen. Dann wird die nächste Szene-Karte entsprechend abgehandelt, wobei nun der Kodex im Uhrzeigersinn zum nächsten Spieler wandert. Hat die Gruppe vor Ablauf des Timers, auf diese Weise einen Tatverdächtigen ermittelt, wird das Übeltäter-Plättchen umgedreht und das Ergebnis überprüft. Ist der Timer bereits abgelaufen, muss die Gruppe raten, wer der Tatverdächtige ist und dann das Übeltäter-Plättchen umdrehen. Liegt sie richtig, gewinnt sie die Partie, andernfalls hat die Gruppe den Fall nicht gelöst und verloren.

Die 5-Minute-Reihe ist ja schon etwas länger auf dem Markt, aber 5-Minute Mystery ist der erste Titel dieser Reihe, der nun bei Game Factory erscheint. Das grundlegende Spielprinzip, unter Zeitdruck eine Aufgabe als Gruppe zu lösen, bleibt natürlich auch hier erhalten, doch nachdem es hier um Kriminalfälle geht, haben wir ein wirklich komplett neues Spiel vor uns und nicht einfach nur eine neue Variante mit etwas anderer Hintergrundstory eines bekannten Titels. Von daher werden hier sowohl Fans der alten 5-Minute-Spiele als auch komplette Neueinsteiger ihren Spaß daran haben, zu ermitteln, während die Uhr gnadenlos abläuft.

Titel: 5-Minute Mystery
Autor: Connor Reid
Verlag: Game Factory

Kings & Creatures

Unter den Herbstneuheiten des Jahrgangs 2021 fand sich auch das Kartenspiel Kings & Creatures des Autors Nicko Böhnke, das bei Zoch erschienen ist und von Stepahn Lorenz illustriert wurde. Als Verpackung dient eine quadratische Box, in der wir 110 Karten, einen Wertungsblock und Regelfaltblätter in 4 Sprachen finden.

Die großen Heroen veranstalten ihr jährliches Kräftemessen in der Hoffnung, dabei Reichtümer und Helden als Gefolgschaft zu gewinnen. Denn es geht darum, die Gunst der Könige zu erwerben, die man erstmal auf sich aufmerksam machen muss.

Eine Partie Kings & Creatures ist schnell vorbereitet. Der Wertungsblock nebst Stift werden bereitgelegt und jeder Spieler erhält eine Schlosskarte. Dann werden die übrigen Karten gemischt und daraus 5 verdeckte Stapel gebildet, wobei die Anzahl Karten pro Stapel von der Spielerzahl abhängt. Nicht benötigte Karten kommen zurück in die Box. Der Spieler, der den niedrigsten Kartenwert vor sich ausliegen hat, ist der Startspieler und bestimmt, mit welchem Stapel die erste Runde bestritten werden soll. Von diesem wird dann je nach Spielerzahl eine gewisse Anzahl Karten offen in die Tischmitte gelegt. Der Startspieler wählt davon eine und legt sie auf seine Schlosskarte, so dass deren Kartenwert überdeckt ist. Danach zieht der Spieler, der nun den niedrigsten Kartenwert ausliegen hat. Sobald ein Spieler 3 Karten gezogen hat oder eine Karte zieht, deren Wert niedriger ist, als sein eigener niedrigster Kartenwert, ist die Runde für ihn beendet. Haben so alle Spieler die Runde beendet, erfolgt eine Wertung der Heldenkarten und die nächste Runde startet. Nach Ende der 5. Runde findet noch eine Endwertung statt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Kings & Creatures ist eines der Spiele der Gattung „klein aber oho“. Hier muss man sich sehr genau überlegen, welche Karten man nimmt und dies gilt sowohl für den Kartentyp als auch den Kartenwert. Denn je nach Kartentyp bringen bestimmte Kombos am Ende Extrapunkte. Ein zu schnell zu hoch gewählter Kartenwert verbaut einem dagegen oft alle weiteren Möglichkeiten, weil man zu früh ausscheidet. Von daher haben wir hier ein sehr gut gemachtes, strategisches Kartenspiel, das sehr viel Spielspaß bei hohem Wiederspielwert bietet.

Titel: Kings & Creatures
Autor: Nicko Böhnke
Verlag: Zoch

Codex Naturalis

In unserem Mittwochsspecial stellen wir heute das Kartenspiel Codex Naturalis des Autors Thomas Dupont vor, das bei Hutter erschienen ist und mit maximal 4 Spielern gespielt werden kann. Als Verpackung dient ihm eine schön gestaltete quadratische Blechdose, in der sich 102 Karten, 9 Spielsteine, die Wertungstafel und das Regelheft befinden.

Der Codex Naturalis ist ein uraltes, geheimes Manuskript, das die Spezies zeigt, die dereinst in den Wäldern der 4 Königreiche lebten. Wird es Dir gelingen, die einzelnen Seiten wieder richtig zusammenzusetzen und seine Geheimnisse zu ergründen?

Zur Spielvorbereitung wird die Wertungstafel in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler setzt seinen Spielstein auf das Startfeld. Dann werden die Ressourcen-, Gold- und Aufgabenkarten getrennt gemischt, neben den Spielplan gelegt und jeweils die beiden obersten Karten aufgedeckt. Zuletzt erhalten die Spieler alle noch eine Startkarte, die sich vor sich ablegen und jeweils eine Karte vom Gold- bzw. 2 vom Ressourcenstapel als Handkarten, sowie eine Aufgabenkarte als geheime, persönliche Aufgabe. Sobald ein Startspieler bestimmt wurde, kann es losgehen. Der aktive Spieler muss in seinem Zug eine seiner Handkarten ausspielen, indem er damit eine oder mehrere sichtbare Ecken von bereits ausliegenden Karten überdeckt. Je nach Karte bringt ihm dies sofort Siegpunkte, die er auf der Wertungstafel vermerkt. Dann zieht er wieder auf 3 Handkarten auf, wobei er sowohl von den Ressourcen- als auch den Goldkarten nehmen kann. Sobald ein Spieler 20 Punkte erreicht hat oder beide Kartenstapel aufgebraucht sind, wird die aktuelle Runde zu Ende gespielt. Danach folgt noch eine weitere komplette Runde. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Codex Naturalis ist ein strategisches Karten-Legespiel mit leicht verständlichen Regeln, die aber an der einen oder anderen Stelle dann doch etwas Interpretationsspielraum lassen. Wie bei allen Strategiespielen ist hier Planung alles, doch löst sich dann manch eine Planung auch schnell wieder in Luft auf, wenn einem die Mitspieler die benötigten Karten immer wieder vor der Nase wegschnappen. Des Weiteren sollte man auch die beiden allgemeinen und den geheimen, persönlichen Auftrag stets im Hinterkopf haben, denn diese können zu Spielende nochmal wichtige Zusatzpunkte liefern. Was wohl aber das absolute Highlight dieses Spiels ist, sind Spielmaterial und Verpackung. Die Karten sind nämlich extrem hochwertig verarbeitet und bieten eine außergewöhnlich gute Haptik, von der edlen Gestaltung gar nicht erst nicht zu sprechen. Letztere bietet auch die Blechdose, die die Verpackung für das Spielmaterial bildet und ein echter Eyecatcher ist.

Titel: Codex Naturalis
Autor: Thomas Dupont
Verlag: Hutter