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Spielwarenmesse Nürnberg

Nachdem die Spielwarenmesse in Nürnberg coronabedingt ja die letzten beiden Jahre als Präsenzveranstaltung ausfallen musste und nur digital stattfand, öffneten sich am 01. Februar 2023 und den 4 folgenden Tagen endlich wieder die Türen der Messehallen für Fachbesucher, Journalisten und Blogger aus aller Welt. Diese konnten auf dem Messeareal die Neuheiten von rund 2100 Ausstellern aus 69 Nationen begutachten, womit rund 75% des Niveaus der letzten Präsenzveranstaltung im Jahr 2020 erreicht wurde. Auch wenn die Freiflächen in manchen Hallen unübersehbar waren, liegen die Besucherzahlen doch mit rund 58000 nur etwa 8% unter dem Wert von 2020. Der Neustart nach Corona scheint also geglückt.

Zudem haben die Verantwortlichen der Spielwarenmesse den Neustart genutzt, um neue Formate an den Start zu bringen. So fand am Freitag, 03. Februar in der Halle 11.1 erstmals die Internationale Spieleerfindermesse statt, auf der Spieleautoren ihre Neuentwicklungen interessierten Verlagen und Fachbesuchern vorstellen konnten. Abgerundet wurde diese Tagesveranstaltung durch die GamingHour und die Verleihung des Spielepreises DuAli durch den Ali Baba Spielclub.

Das zweite neue Format, das 2023 seine Premiere feierte, war die RedNight am Donnerstag, 02. Februar, eine Abendveranstaltung auf dem gesamten Messegelände, an der rund 140 Aussteller teilnahmen und die von den Besuchern begeistert angenommen wurde, bot sie doch die Möglichkeit, bestehende geschäftliche und persönliche Kontakte weiter auszubauen und neue zu knüpfen. Last but not least darf natürlich der OPEN DAY in der Halle 7A nicht unerwähnt bleiben. Schon seit Jahren hatten gerade die Hersteller aus dem Modellbereich immer wieder gefordert, die Spielwarenmesse zumindest in begrenztem Umfang auch für Konsumenten zu öffnen. Mit dem OPEN DAY am Wochenende gaben die Verantwortlichen diesem Drängen nun endlich nach, was denn bei der Premiere auch gleich um die 3000 Besucher nutzten. Eine beachtliche Zahl, war die Belegung der Halle im Vergleich zu den Vorjahren doch mehr als überschaubar, nachdem diverse Firmen aus dem Modellauto- und Modelleisenbahn-Sektor ihre Teilnahme an der Spielwarenmesse abgesagt hatten.

Deutlich besser belegt zeigten sich dagegen die beiden Ebenen der Halle 10, in der wie üblich die Spieleverlage untergebracht sind. Bis auf wenige Ausnahmen waren hier alle wichtigen großen Verlage vertreten. Zudem waren auch zahlreiche kleinere und ausländische Verlage auf der Suche nach Vertriebspartnern in Deutschland wieder präsent. Ob und wenn ja wann wir deren Spiele hier sehen werden, bleibt zwar abzuwarten, doch zeigte nicht zuletzt auch der große Besucherandrang in Halle 10, dass das Thema Brettspiele nach wie vor eine Erfolgsgeschichte ist.

Doch nicht nur in Halle 10 wurden spieleinteressierte Fachbesucher fündig. So hat der Friedberger Pegasus Verlag schon seit Jahren seinen Stand zusammen mit dem Spiele Café im Foyer von Halle 11 untergebracht, während Ravensburger traditionell in Halle 12.0 zu finden ist. Und auch in manchen anderen Hallen konnte der aufmerksame Besucher über kleinere Verlage mit teils interessanten neuen Titeln stolpern.

Alles in allem können wir unseren Messebesuch in Nürnberg und den Neustart der Spielwarenmesse daher als mehr als positiv beurteilen und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe dieser Leitmesse der Spielwarenbranche, die Ende Januar 2024 stattfinden soll.

Saboteur – The Dark Cave

Vor einiger Zeit hatten wir hier ja schon einmal das Brettspiel aus der Saboteur-Reihe des Amigo Verlages vorgestellt. Mit den Herbstneuheiten 2022 ist nun in Form von Saboteur – The Dark Cave des Autors Frederic Moyerson ein weiterer Vertreter dieses Deduction Spiels erschienen, der auf einen Kartenlegemechanismus als Spielprinzip setzt. Dementsprechend besteht das Spielmaterial in erster Linie aus Karten, nämlich 110 an der Zahl, zu denen sich noch 11 Figuren, 46 Goldstücke, 3 Spinnennetze und das Anleitungsheft gesellen.

Eben erst habt ihr in den dunklen Stollen erfolgreich Gold gefunden, da lässt ein Beben diese auch schon einstürzen. Jetzt heißt es, schnell einen Ausweg finden und das Gold in Sicherheit bringen. Doch nicht alle in Deinem Clan sind loyal und so mancher arbeitet gegen Dich…

Zur Spielvorbereitung wird die Startkarte in der Mitte und die 4 Zielkarten gemäß Anleitung verdeckt in den Ecken des Spielfeldes platziert. Dann werden ebenfalls gemäß Anleitung abhängig von der Spielerzahl die Clankarten vorbereitet und verdeckt an die Spieler verteilt, die sich dann noch einen Zwerg ihres Clans und seine zugehörige Karte nehmen. Die Zwergenfiguren werden auf die Startkarte gestellt, auf jede Zwergenkarte kommen 3 Gold aus dem allgemeinen Vorrat. Zuletzt werden noch die Wege- und Aktionskarten nach Leveln getrennt gemischt und die Spieler erhalten 5 davon als Handkarten. Die übrigen bilden den verdeckten Nachziehstapel. Nun kann die Flucht aus der Höhle starten. Der jeweils aktive Spieler spielt in seinem Zug entweder eine seiner Handkarten aus, indem er eine Wegekarte an das Wegenetz anlegt oder eine Aktionskarte wählt und deren Effekte abhandelt, oder er wirft bis zu 2 seiner Handkarten ab. Danach kann er seinen Zwerg bis zu 3 Felder weit bewegen. Erreicht er dabei eine Zielkarte, deckt er diese auf und legt sie passend ans Wegenetz an. Ist der Ausgang auf der Karte, nimmt der Spieler seinen Zwerg vom Spielfeld und deckt seine Clankarte auf. Zuletzt zieht er wieder auf 5 Handkarten auf. Das Spiel endet, wenn der Nachziehtstapel aufgebraucht ist und alle Spieler ihre Handkarten ausgespielt haben oder sobald alle Zwerge eines Clans die Höhle durch den Ausgang verlassen haben.

Wie schon beim Brettspiel von Saboteur schieden sich auch bei Saboteur – The Dark Cave wieder einmal die Geister bei uns in der Redaktion. Das liegt aber daran, dass bei uns die Meinungen zum Thema Deduction Spiele sehr weit auseinandergehen. Dem Autor dieser Zeilen hat diese neue Version von Saboteur jedenfalls sehr gut gefallen. Die Flucht aus der Höhle ist ein spannendes Unterfangen, weil man eigentlich so lange keine Ahnung hat, wer denn nun mit einem im selben Team spielt, bis der Erste den Ausgang gefunden und seine Clanzugehörigkeit enthüllt hat. Bis dahin kann man eigentlich nur für sich alleine spielen und entweder schauen, dass man „Nettigkeiten“, wie versperrte Wege und Kreaturen, die man auf die Mitspieler loslassen kann, gleichmäßig auf diese verteilt, oder eher defensiv gar keine negativen Effekte für die anderen auslösen. Von daher werden Freunde des Deduction-Spielprinzips mit Saboteur – The Dark Cave ihre Freude haben, wozu auch das wirklich schön gestaltete Spielmaterial beiträgt.

Titel: Saboteur – The Dark Cave
Autor: Frederic Moyerson
Verlag: Amigo

Stuttgarter Messeherbst 2022

Wie alle Jahre Mitte November fand auch dieses Jahr vom 17. bis 21. November wieder der Stuttgarter Messeherbst statt. Stand die letztjährige Ausgabe noch ganz im Schatten der Corona-Pandemie, waren dieses Jahr praktisch alle Beschränkungen gefallen, so dass wieder deutlich mehr Besucher den Weg zur Landesmesse am Stuttgarter Flughafen fanden. Am Ende konnten die Veranstalter rund 105.000 Besucher in den vier Tagen zählen, denen die acht Messen mit ihren rund 850 Ausstellern und ein buntes Rahmenprogramm einen abwechslungsreichen Messebesuch boten.

Erster Anlaufpunkt für uns war natürlich einmal mehr die Halle 1, in der neben der Kreativ traditionell auch die Spielemesse ihren Standort hat. Deren Fläche war dieses Jahr leider einmal mehr deutlich geschrumpft, muss sie sich diese doch mit den Modellbahnern und -bauern teilen. Hier sollten sich die Veranstalter für die Zukunft einmal Gedanken machen, ob man die beiden Bereiche, die thematisch nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben, nicht wieder wie früher trennen sollte. Dass das Spielehobby nämlich ein Publikumsmagnet ist und ständig an Bedeutung gewinnt, sah man auf der verbliebenen Restfläche mehr als deutlich. Hier war der Andrang ungebrochen, so dass schon kurz nach Messeöffnung praktisch alle Tische der Spieleinsel besetzt waren und spätestens mittags in den Gängen zwischen den Ständen der Verlage und Spielehändler, an denen die Fans sich über Neuheiten informierten und nach Schnäppchen jagten, drangvolle Enge herrschte. Zu den ausstellenden Verlagen gehörte 2022 erfreulicherweise auch wieder der Kosmos Verlag, der dieses Jahr sein 200-jähriges Jubiläum feiert. Daneben waren unter anderem Hutter, Amigo, Queen Games, Heidelbär und die Verlage der Spieleoffensive neben einigen Kleinverlagen vertreten, während andere, die 2021 noch an der Spielemesse teilgenommen hatten, dieses Jahr in Stuttgart keine Präsenz mehr zeigten.

Alles in allem fällt unser Fazit dieses Jahr also etwas zwiespältig aus und es bleibt abzuwarten, wie sich die Spielemesse in Stuttgart weiterentwickeln wird. Der Messeherbst an sich bleibt nichtsdestotrotz einen Abstecher nach Stuttgart wert, bieten doch die anderen Messen, zu denen dieses Jahr erstmal auch die Blasorchester-Messe BRAWO gehörte, wie auch das Rahmenprogramm mehr als genug Abwechslung, so dass wir uns den 23. bis 26. November 2023, wenn die nächste Ausgabe des Messeherbstes stattfinden wird, schon vorgemerkt haben.

Kinderspiel des Jahres 2022 – Der Gewinner

Am gestrigen 20. Juni hat die Fachjury den Gewinner des Spielepreises Kinderspiel des Jahres 2022 bekanntgegeben. Es handelt sich um Zauberberg der Autoren Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber. Erschienen ist der Titel, der die Jury durch seinen attraktiven Spielaufbau und den innovativen Murmelmechanismus überzeugt hat, bei Amigo.

© Foto Amigo

Spiel des Jahres 2022 – Die Nominierten

Der Verein Spiel des Jahres hat gestern die diesjährigen Nominierten seiner renommierten Spielepreise veröffentlicht.

Für das Spiel des Jahres 2022 sind nominiert:

Cascadia von Randy Flynn (Flatout Games / AEG / Kosmos)

© Foto Kosmos

Scout von Kei Kajino (Oink Games)

© Foto Oink Games

Top Ten von Aurélien Picolet (Cocktail Games)

© Foto Cocktail Games

 

Die Nominierten für das Kinderspiel des Jahres 2022 sind:

Auch schon clever von Wolfgang Warsch (Schmidt)

© Foto Schmidt

Mit Quacks & Co. nach Quedlinburg von Wolfgang Warsch (Schmidt)

© Foto Schmidt

Zauberberg von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber (Amigo)

© Foto Amigo

 

Zum Kennerspiel des Jahres 2022 schließlich sind nominiert:

Cryptid von Hal Duncan und Ruth Veevers (Osprey Games / Skellig Games)

© Foto Skellig Games

Dune: Imperium von Paul Dennen (Dire Wolf)

© Foto Dire Wolf

Living Forest von Aske Christiansen (Pegasus)

© Foto Pegasus

Die Gewinner der Kategorien Spiel und Kennerspiel des Jahres 2022 werden am 16. Juli bekanntgegeben werden. Das Kinderspiel des Jahres 2022 wird dagegen bereits am 20. Juni gekürt.

Abluxxen

Das Kartenspiel Abluxxen des Autorenduos Wolfgang Kramer und Michael Kiesling ist eine der Neuheiten, die Amigo dieses Frühjahr präsentiert hat. Das Spiel kommt kartenspieltypisch in einer kompakten, rechteckigen Box daher, in der sich 110 Karten und das Regelfaltblatt befinden.

Da hat man eben noch seine ganzen Karten vor sich ausgelegt und schon sind alle weg. Denn hier lauert jeder nur darauf, seinen Mitspielern die Karten „abzuluxxen“!

Zum Spielstart wird zunächst ein Startspieler bestimmt, der die Tatzenkarte erhält. Alle anderen Karten werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt. Von diesem erhalten alle Spieler 13 Karten verdeckt als Handkarten. Zuletzt werden noch 6 Karten vom Nachziehstapel als offene Auslage neben diesem abgelegt. Nun kann die Partie starten. Der jeweils aktive Spieler legt in seinem Zug eine beliebige oder mehrere Karten mit demselben Wert offen vor sich aus. Dann überprüft er die Auslagen der anderen Spieler. Hat einer die gleiche Anzahl Karten ausliegen, wie der aktive Spieler ausgespielt hat, und ist deren Wert niedriger, so muss er diese dem Spieler „abluxxen“. Dies kann bedeuten, dass er die Karten selbst auf die Hand nimmt und der andere Spieler genauso viele Karten vom Nachziehstapel und / oder der Auslage nachzieht, oder dass er sie nicht nimmt. In diesem Fall muss der andere Spieler entscheiden, ob er die Karten selbst wieder auf seine Hand nimmt oder abwirft und Karten nachzieht. Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle seine Handkarten ausgespielt hat oder wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist und ein Spieler die letzte Karte der Auslage nimmt. Nun erfolgt eine Wertung, bei der jede Karte, die die Spieler vor sich ausliegen haben, einen Punkt zählt und jede Handkarte einen Minuspunkt bringt. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Abluxxen ist ein schnelles Kartenspiel mit einfachen Regeln, bei dem der Strategieaspekt aber nicht zu kurz kommt. So muss man hier immer genau überlegen, wann man am sinnvollsten und wie viele Karten man ausspielt, wenn man an der Reihe ist und ob man die Option, dem Gegner Karten „abzuluxxen“, zieht oder eher die eigene Auslage sichert. Dank seiner kompakten Abmessungen eignet sich Abluxxen zudem ideal als Reisespiel, findet es doch im Koffer, Handgepäck oder selbst der Jackentasche problemlos Platz.

Titel: Abluxxen
Autoren: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
Verlag: Amigo

Ghosts

Ganz neu bei uns auf den Tisch geflattert ist eine der ersten 2022er-Neuheiten aus dem Hause Amigo und zwar das Kartenspiel Ghosts des bekannten Autors Reiner Knizia. Einer der namensgebenden Geister lächelt uns dann auch gleich vom Cover der kartenspieltypisch kleinen Box an, in der wir 60 Karten, 16 Chips und das Regelfaltblatt finden.

Geister sind schon furchterregend und deshalb sollte man tunlichst vermeiden, allzu viele um sich zu haben. Doch man muss schon einige Tricks anwenden, damit die Geisterschar nicht überhandnimmt.

Eine Partie Ghosts ist schnell vorbereitet. Die Geister-Karten werden verdeckt gemischt und jeder Spieler erhält 5 davon auf die Hand, während die restlichen den verdeckten Nachziehstapel bilden. Sobald auch noch jeder 3 Furcht-Punkte hat und die restlichen griffbereit auf dem Tisch liegen, kann es losgehen. Der aktive Spieler spielt eine beliebige Handkarte aus und zieht vom Nachziehstapel wieder auf 5 Handkarten auf. Spielt der nächste Spieler dann eine andere Farbe, werden die Furcht-Stufen beider Karten addiert und der folgende Spieler ist an der Reihe. Spielt er dagegen eine Karte gleicher Farbe, ändert sich an der Furchtstufe nichts und der vorherige Spieler ist wieder am Zug. Spielt er eine Nebelkarte, wird diese unter den Stapel gelegt, die Furcht-Stufe bleibt unverändert und der folgende Spieler muss nun eine Karte legen. Sobald ein Spieler eine Karte legen müsste, durch die die Furcht-Stufe über 7 steigen würde, oder wenn er keine Karte legen will, muss der den Ablagestapel aufnehmen und erhält einen Furchtmarker. Als neuer Startspieler beginnt er die nächste Runde. Es wird so lange gespielt, bis der Nachziehstapel aufgebraucht ist und ein Spieler keine Handkarten mehr hat. Wer nun keinen Stapel abgeworfener Karten vor sich liegen hat, kann bis zu 3 Furcht-Punkte abgeben. Danach werden alle Karten neu gemischt und der nächste Durchgang beginnt. Wer nach 3 Durchgängen die wenigsten Furcht-Punkte hat, gewinnt.

Wir waren zugegeben anfangs ein klein wenig skeptisch, als wir unseren Test von Ghosts gestartet haben, doch ist diese Skepsis sehr schnell verfolgen. Mit der richtigen Spielerunde hat man hier ein extrem witziges Partyspiel, das wirklich Laune macht und bei dem man seinen Mitspielern so richtig eine reinwürgen kann, indem man die Geister gleich wieder zu ihnen zurückschickt. Dass dadurch manche Spieler eigentlich nur Zuschauer sind, wenn die Karten nie zu ihnen kommen, erklärt sich von selbst, ist aber auch der sicherste Weg, nie in die Gefahr zu kommen, den Abwurfstapel nehmen zu müssen. Von daher will man hier eigentlich geradezu, dass man Downtime hat und den anderen nur amüsiert zuschauen kann. Was uns zudem gefällt, sind die lustigen Kartengrafiken mit den eher sympathisch als wirklich gruselig wirkenden Geistern.

Titel: Ghosts
Autor: Reiner Knizia
Verlag: Amigo

Tulpenfieber

Zu den Herbstneuheiten des Jahrgangs 2021 von Amigo zählt das Würfelspiel Tulpenfieber des bekannten Autors Uwe Rosenberg. Es kommt in einer kompakten, quadratischen Box mit zur Thematik passender Covergestaltung daher, in der wir 4 Tableaus, 7 Würfel, 142 Plättchen, einen Stoffbeutel und das Regelfaltblatt finden.

Die Tulpenfelder strahlen in den buntesten Farben und die Tulpenbauern wetteifern einmal mehr darum, wer wohl die schönsten und damit wertvollsten Tulpen haben wird. Hier will gut überlegt sein, wie man seine Tulpen am besten anbaut, um am Ende die Nase vorn zu haben.

Zur Vorbereitung einer Partie Tulpenfieber erhält jeder Spieler sein Tulpenfeldtableau, auf das er auf die markierten Felder je ein Tulpenplättchen aus dem allgemeinen Vorrat im Stoffbeutel legt. Sobald auch noch die Bonusplättchen und die Würfel bereitliegen, kann es losgehen. Der jeweils aktive Spieler würfelt mit den Würfeln, die ihm zur Verfügung stehen (zu Beginn der Partie 4 Stück). Gefällt ihm das Ergebnis, erhält er sofort ein Tulpenplättchen, das er auf ein zum Würfelergebnis passendes Feld oder oberhalb des Tableaus ablegen darf. Gefällt es ihm nicht, darf er bis zu 2 Mal nachwürfeln, bzw. kann jeweils 2 Tulpenplättchen auf seinem Tableau umdrehen, um sich noch einen vierten und fünften Wurf zu erkaufen. Zusätzliche Würfel erhalten die Spieler, sobald sie in senkrechter oder diagonaler Linie die erste mit der dritten, vierten und fünften Linie verbinden, so dass sie im Idealfall mit bis zu 7 Würfeln würfeln können. Sobald sie zudem ein 3×2- oder 2×3-Raster mit Plättchen belegt haben, können sie auf dieses ein Bonusplättchen legen, auf das ein Würfel mit einem beliebigen Würfelergebnis gelegt werden kann. Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle Felder der vierten Reihe, oder 3 benachbarte Felder der fünften Reihe oder 4 beliebige Felder der fünften Reihe mit Tulpenplättchen belegt hat.

Uwe Rosenberg hat hier die Grundidee von Kniffel auf eine wirklich innovative und interessante Art neu interpretiert und das sage ich, der nicht gerade ein großer Kniffelfan ist. Tulpenfieber hat mich und auch die ganze Redaktion wirklich begeistert. Hier muss man sehr viel knobeln, wie man ein Würfelergebnis denn nun am Ende am besten nutzt und ob es vielleicht doch Sinn macht, noch in einen vierten und fünften Wurf zu investieren, oder ein Bonusplättchen zu nutzen. Zudem gefällt das wirklich schön gemachte Spielmaterial. Allerdings hätte der Box ein kleiner Einleger ganz gut getan, um es nicht ganz so lose in ihr verstauen zu müssen.

Titel: Tulpenfieber
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Amigo

Stich Rallye

Ein Familienspiel für 3 bis 5 Mitspieler ist Stich Rallye von H.J. Kook, dessen deutsche Version Amigo im Herbst 2021 herausgebracht hat und das die Genres des Stich- und des Rennspiels miteinander kombiniert. Als Verpackung dient eine quadratische Box, die die kleinen Rennautos zieren, von denen wir 5 im Innern der Schachtel wiederfinden. Neben ihnen gehören auch noch 45 Karten, 5 Tableaus, ein Marker, ein doppelseitiger Spielplan und die Anleitung zum Spielmaterial.

Auf die Plätze, fertig los! Die Rennfahrer stehen bereit, um über die Piste zu rasen. Doch dies ist gar nicht so einfach, denn oft bremsen einen die Konkurrenten aus. Nur wer hier im richtigen Moment überholt und den Turbo einschaltet, fährt am Ende als Erster über die Ziellinie.

Bevor Stich Rallye zum ersten Mal gespielt werden kann, müssen zunächst einmal die Autos und Spieler-Tableaus zusammengesteckt werden. Hat sich jeder für eine Farbe und die Gruppe für den Spielplan, mit dem gespielt werden soll, entschieden, werden die Autos an der Startlinie platziert und die 45 Rallye-Karten gemischt. Eine Partie geht über 3 Runden, in denen die Spieler gemäß Anleitung jeweils eine gewisse Anzahl Handkarten vom Rallye-Karten Stapel erhalten. Beginnend mit dem Startspieler spielen sie diese in einem klassischen Stichspiel aus, wobei der Gewinner des Stichs sein Autos so viele Felder vorwärts bewegt, wie der Zahlenwert der niedrigsten Karte im Stich vorgibt. Alle anderen Spieler ziehen stattdessen den Motor ihres Autos um 1 auf ihrem Tableau auf. Dies können sie nutzen, um bei einem gewonnenen Stich zusätzliche Felder vorwärts zu kommen und / oder am Ende der Runde, um ihre Autos nochmals zu bewegen. Es gewinnt, wer als Erster die Ziellinie zwei Mal überfährt oder nach 3 Runden, wessen Auto am weitesten vorne liegt.

Stich Rallye ist ein Spiel, das wirklich in jeder Altersklasse spielbar ist, auch wenn die Optik natürlich ganz klar auf ein jüngeres Publikum abzielt. Hier ist auf wirklich geniale Weise ein klassisches Stichspiel mit einem Rennspiel kombiniert worden, bei dem man in jeder Stichrunde genau überlegen muss, ob es Sinn macht, sich den Stich zu sichern oder eher nicht, um so den Motor des Autos aufzuziehen. Zu lange darf man damit aber auch nicht warten, denn sonst überdreht man die Feder und der Wagen kommt nicht wirklich voran. Zudem gilt es den Parcours im Auge zu haben, um so optimal Gefälle und auch gegnerische Wagen fürs eigene Vorankommen zu nutzen. Hier ist Spielspaß für die ganze Familie garantiert.

Titel: Stich Rallye
Autor: H.J. Kook
Verlag: Amigo

SPIEL `21 – Neuheitenschau

Nachdem wir ja nun gut anderthalb Jahre ohne eine physische Messeveranstaltung in Essen auskommen mussten, öffneten sich am vergangenen Donnerstag kurz vor 10:00h die Tore zur SPIEL `21. Auch wenn im zweiten Coronajahr noch nicht wieder alles so ist wie zuvor – so fand die Eröffnungs-Pressekonferenz wie hier berichtet dieses Jahr nur online statt – sind doch manche Traditionen erhalten geblieben. Eine davon ist, dass akkreditierte Medienvertreter und Blogger bereits einen Tag vor Messebeginn vorab die Möglichkeit hatten, in der Neuheitenhalle 1A einen Blick auf die Spieleneuheiten zu werfen.

Die Neuheitenschau fiel dieses Jahr zwar etwas kleiner aus als sonst, doch alle namhaften Verlage wie Amigo, Heidelbär, Hutter, Kosmos, NSV oder Pegasus, um hier nur einige zu nennen, waren wieder mit eigenen Ständen und Spieleerklärern vertreten. Aber auch zahlreiche Kleinverlage, die teils zum ersten Mal an der SPIEL teilnahmen, nutzten diese Gelegenheit, sich dem Fachpublikum zu präsentieren.

Doch getreu dem Motto „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ genug derselben und viel Spaß beim Betrachten unseres kleinen Bilderbogens von der Neuheitenschau der SPIEL `21.