Unter dem Namen Unsolved hat der Amigo Verlag eine Reihe von kooperativen Krimispielen in seinem Programm. Wir haben uns Unsolved – der Jagdunfall heute einmal genauer angeschaut. Das Kartenspiel, das für Spieler ab 16 Jahren empfohlen wird, wurde von Fredric Moyerson entwickelt und wird in einer recht düster, zur Thematik passend gestalteten, kompakten, rechteckigen Box geliefert. In ihrem Innern verbirgt sich das Spielmaterial, welches aus 3 Kuverts mit den Lösungen, 48 Karten und dem Regelfaltblatt besteht.
Der Jagdausflug dieser Jagdgesellschaft steht offenbar unter keinem guten Stern, sind doch am Ende des Tages 3 Todesopfer zu beklagen. Wird es den Ermittlern gelingen, die Taten aufzuklären?
Zu Beginn einer Partie werden die 30 Basis-Bildkarten mit den 6 Kapitel-Bildkarten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt, wobei die Kapitel-Startkarte stets ganz oben auf dem Stapel platziert wird. Liegen Papier und Stifte bereit und ist ein Ermittlungsleiter bestimmt, kann es losgehen. Der Ermittlungsleiter zieht vom Nachziehstapel so viele Karten, wie Spieler vorhanden sind und verteilt diese an sie. Jeder Spieler schaut sich nun seine Karte genau an und reicht sie dann an seinen linken Nachbarn weiter. Haben auf diese Weise alle Spieler die Karten gesehen, diskutiert die Gruppe über ihre Beobachtungen und entscheidet dann, welche Karten in die offene Auslage kommen, in der maximal 12 Karten liegen können, und welche abgeworfen werden. Kann hier keine Einigung erzielt werden, hat der Ermittlungsleiter das letzte Wort. Sobald der Nachziehstapel aufgebraucht ist, geht es an die Lösung des Falls. Hierbei muss die Gruppe eine Reihe von Fragen beantworten, wie z.B. wer das Opfer ist, was die Mordwaffe war, wer der Täter war oder was das Motiv sein könnte. Ist man sich einig, öffnet der Ermittlungsleiter den zugehörigen Umschlag, liest die Lösung vor und ermittelt, wie viele Punkte die Gruppe erreicht hat. Dann kann sich die Gruppe an den nächsten Fall machen.
Krimispiele sind ja normalerweise nicht so unsere Favoriten, aber Unsolved hat uns wirklich Spaß bereitet und irgendwie waren wir dann doch etwas enttäuscht, dass nach dem dritten Fall schon Schluss war. Das Wichtigste bei diesem Spiel ist es, dass sich alle Spieler die Bildkarten genau anschauen und vor allem gemeinsam über das, was sie gesehen haben, diskutieren. Denn jedem fallen andere Details auf, die für die Lösung des Falls am Ende von Bedeutung sein können. Als Spieldauer sind auf der Box zwar 3 mal 45 min angegeben, aber wenn man einmal im Spiel ist, gehen die Fälle 2 und 3 eigentlich deutlich fixer von der Hand, zumal man ja 30 der 36 Karten schon kennt und daher die Entscheidung, welche Karten man behalten und welche man abwerfen will, auch recht schnell erfolgen kann. Worüber man sich natürlich im Klaren sein muss, ist die Tatsache, dass Unsolved ein Spiel ist, dass eine Spielegruppe nur einmal spielen kann. Da aber kein Spielmaterial zerstört oder verändert werden muss, kann man es danach problemlos an andere Spielegruppen weiterreichen.
Titel: Unsolved – Der Jagdunfall
Autor: Fredric Moyerson
Verlag: Amigo