Die Verräter

Im September und Oktober 2023 lief auf RTL die erste Staffel der Reality-Spielshow Die Verräter – Vertraue Niemandem!. In dieser deutschen Adaption des niederländischen Originals De Verraders, dessen Konzept wiederum auf dem Brettspielklassiker Mafia basiert, traten, moderiert von Sonja Zietlow, Prominente gegeneinander an, wobei am Ende Anna-Carina Woitschack und Vincent Gross als Sieger aus dieser ersten Staffel hervorgingen. Eine Brettspiel-Adaption dieser Fernsehshow hat nun der Goliath Verlag herausgebracht, wobei diese in einer quadratischen Standardbox mit doch recht düsterer Covergestaltung mittlerweile in den Handel gelangt ist. In ihrem Innern sorgt ein Pappeinleger für Ordnung, so dass das Spielmaterial sauber sortiert in ihr Platz findet. Dieses besteht aus dem Spielplan mit Drehscheibe, 6 Masken, 6 Ständern, Silbermünzen und -barren, 135 Karten, einem Block mit Abstimmungskarten und dem Regelfaltblatt.

In eure Runde hat sich ein Verräter eingeschlichen, der seine eigenen, dunklen Ziele verfolgt. Wird es euch gelingen, ihn zu entlarven?

Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler wählt sich einen der 6 Sektoren als seinen Spielbereich aus, in den er den Ständer für die Abstimmungskarten und 3 Silbermünzen aus dem allgemeinen Vorrat, welcher neben dem Spielplan platziert wird, ablegt. Auf die Ständer kommt dann jeweils ein Blatt vom Block mit den Abstimmungskarten, zudem erhält jeder Spieler eine Übersichtskarte, eine Augenmaske, sowie Papier und einen Stift. Anschließend werden die Belohnungskarten gemischt und verdeckt bereitgelegt und die Rollenkarten verteilt. Hierzu wird die Verräter-Karte aus einem der Abenteuer-Decks zu den Loyalen-Karten gemischt und diese verdeckt an die Spieler verteilt, die sich ihre Karte anschauen dürfen, sie aber vor den Mitspielern geheimhalten. Die restlichen Abenteuer-Karten werden neben das Spielbrett gelegt und die Partie kann starten. Jede Partie besteht aus insgesamt 4 Durchgängen des gewählten Abenteuers, welche aus jeweils 4 Phasen bestehen. In der ersten Phase lesen die Spieler ihren Auftrag. Daran anschließend setzen alle die Masken auf und der Verräter liest seinen Auftrag, worauf die Gruppe dann versucht, ihre Mission zu erfüllen. In Phase 2 diskutieren die Spieler, wer der Verräter sein könnte, notieren dies auf ihren Abstimmungskarten und wer die meisten Stimmen erhalten hat, verliert 2 Münzen in den allgemeinen Vorrat. In Phase 3 führen alle Spieler einen Auftrag gegeneinander durch. Wer diesen gewinnt, erhält eine Belohnungskarte, was Münzen oder Waffen bedeuten kann. Phase 4 spielt dann in der Nacht. Alle setzen daher wieder ihre Maske auf und der Verräter kann nun den Dolch der Drehscheibe auf einen Spieler drehen, den er ermorden will. Dieser muss dann 2 Silbermünzen in den Vorrat werfen. Nach 4 solcher Durchgänge enthüllt sich der Verräter, liest seinen geheimen Auftrag vor und alle Spieler erhalten Silbermünzen. Loyale Spieler bekommen dabei je 2 Silbermünzen, wenn sie den Verräter richtig ermittelt haben, der Verräter je 2 Silbermünzen für jeden Spieler, den er ermordet hat. Die beiden Spieler, die nun die meisten Silbermünzen in ihrem Vorrat haben, treten dann zum Finale an. Hierzu schreiben sie geheim auf die Rückseite ihrer Abstimmungskarte, ob sie Verräter oder Loyaler sein wollen. Dies enthüllen sie anschließend gleichzeitig. Sind beide Loyale, addieren sie das Silber aus dem Silberpreis zu ihrem persönlichen Silber halbieren die Summe und tragen diese Punkte in die Siegerliste ein. Ist ein Spieler ein Verräter, addiert nur er das Silber aus dem Silberpreis zu seinem Silber und trägt dieses Ergebnis in die Gewinnerliste ein. Sind beide Verräter, gewinnt stattdessen der Drittplatzierte das Silber aus dem Silberpreis.

Ich muss gestehen, dass ich die Show Die Verräter nicht gesehen habe, von daher kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, inwieweit das Brettspiel die Stimmung der Show wieder einfängt. Wir haben hier aber definitiv ein solide gemachtes Deduktionsspiel vor uns, das mit seinen Missionen die Spieler ganz schön auf Trab hält. Denn in Phase 1 ist stets Teamwork gefordert, um ans Ziel zu kommen. Ob und wie schnell die Gruppe dann den Verräter enttarnt, hängt wie bei allen Deduktionsspielen stark davon ab, wie clever oder ungeschickt sich dieser verhält, wobei gerade bei Spielegruppen, die schon jahrelang zusammen spielen, die Mitspieler sehr schnell merken, wenn einer von ihnen falsch spielt. Alles in allem kann man sagen, dass Die Verräter für Freunde dieses Spielegenres eine schöne, neue Herausforderung bietet.

Für weiteres Bildmaterial und auch Infos zu den übrigen Spielen von Goliath sei zudem an dieser Stelle auf die Instagram- und Facebook-Seiten des Verlages verwiesen:

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Titel: Die Verräter
Autor: k.A.
Verlag: Goliath