Yubitsume

Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg sind die Spieleverlage ja traditionsgemäß auf den beiden Ebenen der Halle 10 konzentriert. Aber es gibt da ja noch die Halle 3A, in der sich neue Aussteller den interessierten Fachbesuchern präsentieren, weshalb diese Halle immer auch einen Besuch wert ist. Bei der diesjährigen Spielwarenmesse sind wir dort über den noch jungen Verlag Heldbergs gestolpert, dessen Spiele einem schon wegen ihrer ungewöhnlichen Verpackung sofort ins Auge stechen. Einen der Titel aus dem Programm von Heldbergs, das Partyspiel Yubitsume, wollen wir uns daher heute einmal etwas genauer anschauen. Geliefert wird es in einer naturfarbenen Pappschachtel im Pizzakartonstyle mit einem optisch wirklich schön gestaltetem Cover. Als Spielmaterial enthält sie 4 Würfel, 2 Figuren, einen Satz Gummiringe und das Regelfaltblatt.

Nachdem die Yakuza von Osaka zunehmend verlottern, greifen ihre Bosse radikal durch. Ab sofort kostet jede weitere Verfehlung einen Finger! Wer wird hier wohl am Ende ungeschoren davonkommen?

Yubitsume bedarf keiner großen Vorbereitungen. Würfel und die Messerfigur kommen in die Tischmitte. Die Fingerfigur und die Gummiringe werden bereitgelegt und sobald jeder Spieler seine so genannte Opferhand auf den Tisch gelegt hat, kann es auch schon losgehen. Der aktive Spieler würfelt mit seiner Spielhand die 3 Würfel. Nun müssen alle so schnell wie möglich das Würfelergebnis überprüfen. Zeigt exakt ein Würfel ein Motiv, das in Anzahl und Symbol auf keinem anderen Würfel zu sehen ist, müssen die Spieler versuchen, möglich schnell mit ihrer Spielhand auf diesen Würfel zu schlagen. Wem dies als Erstem gelingt, dem geschieht nichts, alle anderen verlieren einen Finger. Zeigt kein Würfel dieses Ergebnis, müssen alle Spieler stillhalten. Wer trotzdem auf einen Würfel schlägt, verliert einen Finger. Zeigen dagegen alle 3 Würfel ein Motiv, das in Anzahl und Symbol einmalig ist, gilt es, so schnell wie möglich auf das Messer zu schlagen. Auch hier geschieht dem Ersten nichts, alle anderen verlieren einen Finger. Droht ein Spieler seinen letzten Finger zu verlieren, wirft er die Fingerfigur. Landet sie auf der unblutigen Seite, behält er den Finger. Landet sie auf der blutigen Seiten, verliert er ihn. Landet sie auf der schmalen Seite, erhält er einen Finger zurück. Verliert ein Spieler seinen letzten Finger, scheidet er in der aktuellen Runde aus. Der Spieler, der als letzter noch mindestens einen Finger hat, gewinnt die Runde und erhält einen Gummiring, den er über einen Finger seiner Opferhand zieht. Dieser ist nun geschützt, kann aber auch nicht mehr geopfert werden. Wer als Erster so 3 Gummirringe erspielt, gewinnt die Partie.

Yubitsume ist ein klassisches Partyspiel, das vor allem in größerer Runde – bis maximal 5 Spieler können mitspielen – seinen vollen Charme entfaltet. Hier sind die Lacher vorprogrammiert, wenn dann wieder mal einer aus der Runde beim Würfelergebnis nicht genau hingeschaut oder im Eifer des Gefechts auf einen Würfel gehauen hat, obwohl er es gar nicht sollte. Dementsprechend sind die Regeln einfach gestaltet und bieten keinerlei Tücken. Was uns zudem extrem gut gefallen hat, ist die einfache, geradezu minimalistische und doch gleichzeitig gediegene Optik von Box und Spielmaterial, die die Spiele von Heldbergs aus der Masse heraushebt. Von daher sind wir schon gespannt, welche Titel der noch junge Verlag in Zukunft noch herausbringen wird.

Titel: Yubitsume
Autor: Thade Precht
Verlag: Heldbergs