Der noch junge Spieleverlag Xollox Games wurde 2019 von Robert Müller-Reinwarth gegründet, um so seine Spieleideen verwirklich zu können. Seit diesem Jahr ist nun nach einer erfolgreichen Kampagne auf Gamefound in Form von The Fog – Escape from Paradise der Erstling von Xollox Games auf dem Markt, den wir uns natürlich gleich einmal näher anschauen mussten. Die Verpackung des doch recht gewichtigen Spiels bildet dabei eine quadratische Standardbox, deren Covergestaltung aus der Feder von Unique Litani Soparie uns dann auch gleich schon auf die dem Spiel zugrunde liegende Hintergrundstory perfekt einstimmt. Nehmen wir den Deckel ab, so wird schnell klar, warum die Box so schwer ist. Das Spielmaterial, welches dank eines Einlegers perfekt sortiert ist, ist nämlich mehr als umfangreich. Es besteht in der uns vorliegenden Deluxe-Edition im Einzelnen aus zwei Spielplänen, sechs Tableaus, sechs Spielerhilfen, sechs Leisten, zwei Nebelwänden, 203 Plättchen, 36 Hexplättchen, 90 Spielsteinen, 17 Markern, 12 Zählsteinen, zwei Sanduhren, zwei Miniaturen, 30 3D-Hindernissen, sowie dem Regelheft in deutscher und englischer Sprache.
Lange Zeit nahmen die Bewohner der Insel Zanay die dunkle Nebelwand, die sich auf sie zubewegte, nicht ernst. Doch nun verschlingt diese langsam, aber sicher die Insel und ihre Bewohner. Wird es Dir gelingen, Deine Gruppe noch rechtzeitig auf eines der rettenden Boote zu bringen?
Zur Spielvorbereitung muss sich die Gruppe zunächst entscheiden, mit welchem der Spielpläne sie spielen will. Dieser wird dann gemäß Anleitung in der Tischmitte aufgebaut und mit Spielmaterial bestückt. Anschließend wählt sich jeder Spieler eine Farbe und erhält sein Spielmaterial, bestehend aus den beiden Zählsteinen, welche auf den Spielplan kommen, seinen Spielsteinen, einer Spielerhilfe, einer Bewegungsleiste und zwei Spielermarkern. Einer davon kommt auf die Bewegungsleiste, der andere auf das Zugtableau, wobei hier die Marker beginnend mit dem Startspieler reihum abgelegt werden. Nun kann die Partie starten, welche sich in drei Phasen gliedert. In Phase 1 wählen die Spieler beginnend mit dem Startspieler reihum immer einen der Insulaner auf dem Strand aus und legen einen ihrer Spielsteine unter das jeweilige Insulanerplättchen. Sind so alle Insulaner an die Spieler verteilt, beginnt Phase 2. In dieser Phase bewegen die Spieler in der durch das Zugtableau vorgegebenen Reihenfolge ihre Insulaner über den Strand. Hierfür hat der aktive Spieler in seinem Zug sieben Bewegungspunkte zur Verfügung, welche er auf verschiedene Insulaner verteilen kann. Diese können unterschiedliche Bewegungsarten mit unterschiedlichen Kosten nutzen, wobei die Insulaner alle Spezialfähigkeiten haben, durch die sie bestimmte Bewegungen mit weniger Kosten durchführen können. Zum Ende seines Zuges bewegt dann der aktive Spieler den Zugmarker vorwärts, wodurch immer wieder auch der Nebelmarker auf der Nebelleiste bewegt wird. Dies führt dazu, dass sich auch die Nebelwand vorwärts über den Strand bewegt. Insulaner, die so in den Nebel geraten, sind nicht mehr spielbar und ihr Plättchen wird umgedreht. Phase 2 endet, wenn der Nebel das Ufer erreicht hat, oder sich vorher bereits alle Insulaner in die Boote bzw. auf den Steg gerettet haben. Nun folgt die abschließende Phase 3, die Wertungsphase. In dieser erhalten die Spieler Punkte für Insulaner in den Booten und gewonnene Vorbereitungsboni. Insulaner, die vom Nebel verschluckt wurden, bringen dagegen Minuspunkte. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.
Beim ersten Durchlesen der Regeln von The Fog haben wir zwar zunächst alle etwas gestutzt, aber die scheinbaren Unklarheiten, haben sich dann beim zweiten Durchlesen und spätestens, als wir angefangen haben, zu spielen, sehr schnell aufgelöst. The Fog ist ein wirklich sehr gut gemachtes und spannendes Spiel, das einen zu fesseln vermag. Der Start ist dabei zunächst etwas behäbig, aber wenn der Nebel sich einmal in Bewegung gesetzt hat, bricht schnell Hektik aus und jeder versucht, ohne Rücksicht auf Verluste bei der Konkurrenz, seine eigenen Leute irgendwie noch in ein Boot oder zumindest auf einen Steg zu bringen. Die Downtime für inaktive Spieler kann dabei zwar bisweilen etwas länger werden, aber da sich das Spiel insgesamt doch sehr flott spielt, fällt dies kaum ins Gewicht. Uns hat der Erstling von Robert Müller-Reinwart jedenfalls mehr als überzeugt und wir sind schon sehr gespannt auf die weiteren Titel, die noch geplant sind.
Titel: The Fog – Escape from Paradise
Autor: Robert Müller-Reinwarth
Verlag: Xollox Games