Eclipse – Das zweite Galaktische Zeitalter

Über Eclipse – Das zweite Galaktische Zeitalter sind wir ehrlich gesagt schon bei der Pegasus Game Night während der SPIEL `19 in Essen das erste Mal gestolpert. Im Original beim französischen Verlag Lautapelit erschienen, kam die deutsche Version des Titels, welcher vom Autor Touko Tahkokallio entwickelt wurde, im November 2020 auf den Markt. Wir hatten uns unser Exemplar damals zwar recht zeitnah gesichert, aber durch Corona bleib es zunächst auf dem To-Do-Stapel liegen und hat dort dann doch mit der Zeit „etwas“ Staub angesetzt, bis wir es jetzt endlich herausgekramt und auf unseren Redaktionstisch gebracht haben. Als Verpackung dient Eclipse eine mehr als voluminöse und daher auch recht gewichtige Rechteckbox, in deren Innern diverse Trays für Ordnung beim doch ziemlich umfangreichen Spielmaterial sorgen. Dieses besteht im Einzelnen aus 54 Hexplättchen, 536 weiteren Plättchen, 24 Würfeln, zwei Stoffbeuteln, 127 Markern, 53 Miniaturen, 96 Scheiben und dem Regelheft.

Der Galaktische Rat sorgt seit vielen Jahren für Frieden im Universum. Doch das Misstrauen zwischen den führenden Spezies im Rat wächst. Im Geheimen werden neue Allianzen geschmiedet, während alte zerbrechen und sich alle Seiten auf den großen Konflikt vorbereiten. Doch wer wird am Ende als Sieger aus diesem hervorgehen?

Zur Spielvorbereitung wählt jeder Spieler eine der Spezies, die er spielen möchte, und erhält den zugehörigen Tray mit dem Spielmaterial sowie das Spezies-Tableau. Dieses, wie auch seine Ressourcentafel bestückt er gemäß Anleitung mit Spielmaterial, während er das Hexfeld seines Heimatplaneten ebenfalls gemäß Anleitung mit einer seiner Einflussscheiben und einem Abfangjäger versehen. Diese Hexfelder werden dann je nach Spieleranzahl in der vorgegebenen Position um das Hexfeld des Galaktischen Zentrums platziert, während zwischen den Heimatplaneten der Spieler ggf. noch Hexfelder der Wächter gelegt und mit einem Raumschiff bestückt werden. Sind die Ansehen- und Technologieplättchen in die jeweiligen Beutel gefüllt, werden aus dem Beutel mit den Technologieplättchen die zur Spielerzahl passende Anzahl gezogen und in den zugehörigen Tray gelegt. Sind zuletzt der Tray mit den Verbesserungsplättchen, die Entdeckungsplättchen und die übrigen Hexplättchen bereitgelegt und die Blaupausen für die Wächter, das VGZ und die Antiker ausgewählt, kann die Partie starten. Eclipse verläuft über insgesamt acht Runden. In jeder Runde führen die Spieler beginnend mit dem Startspieler reihum so lange Aktionen durch, d.h. sie legen eine ihrer Einflussscheiben auf das zugehörige Aktions-Feld ihres Spezies-Tableaus, bis alle Spieler gepasst haben. Hierbei erhält der Spieler, der als Erster passt, den Startspielermarker für die nächste Runde und zwei Geld. Diese Aktionen können das Erforschen neuer Regionen sein, wozu ein entsprechendes Hexplättchen umgedreht wird. Der Spieler kann dann entscheiden, es passend an von ihm bereits kontrollierte Hexplättchen anzulegen, oder es abzuwerfen. Legt er es an, wird es ggf. mit einem Entdeckungsplättchen und / oder einem Raumschiff der Antiker oder der Wächter versehen. Sind keine Raumschiffe auf dem Plättchen, kann der Spieler eine Einflussscheibe auf das Hexfeld legen und dort seinen Einfluss geltend machen. Auf solche Plättchen kann er dann auch jederzeit in seinem Zug auf verfügbare Bevölkerungsfelder mit seinen Kolonieschiffen Bevölkerungsmarker aus seinem Vorrat transportieren. Bei der Forschungsaktion zahlt der Spieler die notwendigen Ressourcen aus seinem Vorrat, um Technologien, welche im Tray mit den Technologieplättchen ausliegen, zu erforschen. Er legt das so gewonnene Plättchen dann auf die zugehörige Leiste seine Tableaus. Bei der Verbesserungsaktion kann der Spieler Verbesserungsplättchen aus dem Vorrat erwerben, wenn er vorher die entsprechende Technologie erforscht hat, um so z.B. seine Raumschiffe zu verbessern. In der Bewegungsaktion bewegt ein Spieler eines oder mehrere seiner Raumschiffe gemäß deren maximaler Reichweite, während bei der Bauaktion neue Raumschiffe, Raumstationen, Orbitale oder Monolithe gegen Bezahlung der Kosten gebaut werden können. In der Einflussaktion können die Spieler schließlich Einflussmarker auf benachbarte, freie Hexfelder, die eine direkte Verbindung zum Einflussbereich der Spieler haben, oder in denen ihre Raumschiffe sich befinden, setzen und zusätzlich eines ihrer Kolonieschiffe wieder auf die aktive Seite drehen. Haben alle Spieler gepasst, werden eventuelle Konflikte abgehandelt. Jeder, der an einer solchen Schlacht teilnimmt, darf hinterher ein Ansehenplättchen, bzw. wenn ein Spieler gegnerische Raumschiffe zerstört hat auch mehrere, aus dem Beutel ziehen. Er wählt eines aus, welches er auf ein freies Feld seine Tableaus legt. In der Unterhaltsphase müssen die Spieler die Unterhaltskosten, welche durch das am weitesten rechts gelegene freie Feld ihrer Einflussleiste vorgegeben werden, aus ihrem Einkommen und ggf. mit Geldern aus ihrem Vorrat bezahlen. Gelingt dies nicht, müssen sie Sektoren aufgeben. Können sie auch dann die Kosten nicht zahlen, scheiden sie aus dem Spiel aus. Alle anderen produzieren dagegen nun noch Ressourcen, welche durch die Marker an ihrem Tray angezeigt werden. In der abschließenden Aufräumphase nehmen die Spieler ihre Einflussscheiben wieder zurück auf die Einflussleiste, es werden neue Technologieplättchen aus dem Beutel gezogen und der Rundenmarker vorgeschoben. Nach der achten Runde zählen die Spieler ihre Siegpunkte zusammen. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.

Wir hatten Eclipse wie gesagt ja schon etwas länger bei uns herumliegen, weshalb wir in der Zwischenzeit auch Gelegenheit hatten, die teils kontroversen Rezensionen anderer Gruppen zu diesem Spiel durchzulesen. Eclipse ist definitiv ein anspruchsvolles Strategiespiel, bei dem man sich erst einmal in die Regeln einarbeiten muss, aber hat man dies einmal getan, wird man sehr schnell feststellen, dass es sich eigentlich doch recht flott und ohne große Probleme spielt, denn die Regeln erscheinen einen nur im ersten Moment zu erschlagen, sind aber letztlich von den Grundprinzipien her einfach und schnell erlernt. Geld stellt sich hierbei sehr schnell als der oft limitierende Faktor heraus, denn alle Strategie nutzt nichts, wenn man seine Feldzüge am Ende nicht bezahlen kann. Von daher entwickelt sich das Spiel in den ersten Runden oft eher gemächlich, bis dann jeder einmal eine halbwegs solide finanzielle Grundlage hat, um etwas aggressiver die eigene Expansion voranzutreiben. Ohne die wird man nämlich am Ende kaum gewinnen können, es sei denn die Gegner haben sich verkalkuliert und schlittern in den Staatsbankrott. Wir waren jedenfalls von Eclipse vollauf begeistert, wobei potenzielle Käufer gewarnt seien, dass man für dieses Spiel einen wirklich sehr, sehr großen Spieletisch braucht, um all das Spielmaterial auch nur halbwegs sinnvoll darauf anordnen zu können.

Titel: Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter
Autor: Touko Tahkokallio
Verlag: Lautapelit / Pegasus