Gardeners

Das kooperative Legespiel Gardeners des Autors Kasper Lapp, welches ursprünglich beim belgischen Verlag Sit Down! erschienen ist und in der deutschen Version zu den Frühjahrsneuheiten von Hutter gehörte, lag ehrlich gesagt schon etwas länger auf unserem To-Do-Stapel. Bei unserer letzten Testrunde haben wir uns nun endlich an dieses Spiel herangewagt. Als Verpackung dient ihm eine recht schlicht gehaltene, weiße Rechteckbox, deren Covergestaltung die Gartenthematik, die dem Titel zugrunde liegt, aufgreift. In ihrem Innern sorgt ein Kunststofftiefzieheinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches aus einer Sanduhr, 36 Plättchen, 97 Karten und dem Regelheft besteht.

Die Gärtner des Königs sind um ihre Arbeit nicht zu beneiden, denn seine Majestät ist äußerst wankelmütig und zudem noch vergesslich, was seine Wünsche angeht. Und da er diese dann nie allen Gärtnern mitteilt, können sie, sobald ein Garten einmal fertiggestellt ist, meist gleich wieder von vorne anfangen.

Zur Spielvorbereitung werden die Gartenplättchen gemischt und gleichmäßig auf die Spieler verteilt. Dann werden auch noch die Vorschriftskarten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt, von dem sich der Startspieler die oberste Karte nimmt, sich diese anschaut und dann verdeckt vor sich ablegt. Sind alle bereit, wird die Sanduhr gestartet und es kann losgehen. Die Spieler spielen bei Gardeners alle gleichzeitig und legen Gartenplättchen aus ihrem Vorrat an den entstehenden Garten in der Tischmitte an oder entfernen Randplättchen aus diesem, die sie dann Mitspielern geben. Der Spieler mit der Vorschriftskarte vor sich prüft dabei im Geheimen stets, ob der Garten den Vorschriften entspricht. Ist dies der Fall, verkündet er „Seine Majestät ist hocherfreut“, andernfalls „Seine Majestät ist entsetzt“. Hat die Gruppe einen Garten erfolgreich vollendet, zieht der linke Nachbar des Startspielers eine Vorschriftskarte, sieht sie sich ebenfalls an und legt sie verdeckt vor sich. Der vorhandene Garten muss nun so umgestaltet werden, dass er sowohl der ersten als auch der zweiten Vorschrift entspricht. Ist auch dies der Fall, zieht der nächste Spieler eine Vorschriftskarte, so dass nun 3 Vorschriften erfüllt werden müssen. Sobald ein Spieler eine vierte Vorschriftskarte ziehen müsste, darf die erste abgelegt werden. Sie gilt als erledigt und gibt nun einen Punkt. Sollte die Gruppe im Laufe der Partie feststellen, dass sich Vorschriften gegenseitig widersprechen oder unerfüllbar sind, kann eine Vorschriftskarte abgeworfen werden. Sie zählt aber am Ende als Minuspunkt. Die Partie endet, sobald die Sanduhr abgelaufen ist. Die Gruppe zählt ihre Plus- und Minuspunkte zusammen und ermittelt so eine Gesamtpunktzahl und damit, wie gut sie abgeschnitten hat.

Es hatte ehrlich gesagt einen Grund, weshalb wir uns so lange vor einem Test von Gardeners gedrückt haben. Schon beim ersten Regelstudium war uns nämlich klar, dass wir es hier mit einem mehr als anspruchsvollen Spiel zu tun haben. Von daher sei allen, die sich Gardeners anschaffen, dringlichst empfohlen, erst einmal die 3 Einführungslevel zu spielen, bevor sie sich ans eigentliche Spiel machen. Denn bei Gardeners darf man nicht reden. D.h. man muss aus den Aktionen der Spieler, die die Vorschriftenkarten vor sich liegen haben, erschließen, was wohl die Vorschrift sein könnte, so dass man die Gartenplättchen am Ende auch richtig legen kann. Das ist schon bei den Einführungsleveln manchmal mehr als knifflig und wird beim richtigen Spiel nicht einfacher. Wer Spaß an wirklich anspruchsvollen, kooperativen Spielen hat, der wird bei diesem Legespiel jedenfalls voll auf seine Kosten kommen.

Titel: Gardeners
Autor: Kasper Lapp
Verlag: Sit Down! / Hutter