Die Zukunft von Camelot

Das Placement-Spiel Die Zukunft von Camelot des Autors Emanuele Briano ist letztes Jahr bei Schmidt Spiele neu erschienen. Daher wollen wir den Titel heute einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Geliefert wird das Spiel in einer quadratischen Standardbox, deren Cover uns auch gleich auf die mythische Welt des Hofes von König Arthus in Camelot einstimmt. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir in ihrem Innern das Spielmaterial, das dank eines Pappeinleger und Clipbeuteln sauber sortiert und sicher in der Box verstaut ist. Es besteht im einzelnen aus einem 5-teiligen Tableau, 2 Zusatztableaus, 48 Plättchen, einer Tafel, 76 Figuren, 54 Karten, 5 Sichtschirmen, 5 Heldentafeln und dem Regelheft.

Die Ritter von Camelot machen sich erneut auf, den Heiligen Gral zu suchen. Hierzu senden Arthus und Merlin je einen Ritter zusammen mit einem Magierlehrling aus, in der Hoffnung, dass einer von ihnen vielleicht den Heiligen Gral nach Camelot bringen wird.

Zur Spielvorbereitung werden zunächst das Schloss aus dem 5-teiligen Tableau zusammengesetzt und das Hinterlandtableau mit den Gralsplättchen bestückt. Dann werden die Merlin-Plättchen bereitgelegt, die Missionskarten nach Stufen getrennt gemischt und ebenfalls bereitgelegt und an jeden Spieler das Spielmaterial in der Farbe seiner Wahl ausgeteilt. Je nach Spielerzahl und ob die Runde mit Zusatzregeln spielen will, kommt dann noch weiteres Spielmaterial gemäß Anleitung auf den Tisch. Das eigentliche Spiel läuft in Runden. Zu Beginn jeder Runde wird von den 3 Stapeln mit Missionskarten eine gewisse Anzahl aufgedeckt. Dann wählen die Spieler geheim eine Anzahl Ritter aus dem Vorrat hinter ihrem Sichtschirm aus, nehmen diese in die Hand und strecken die geschlossene Hand dann in die Tischmitte. Beginnend mit dem Spieler, dessen Magierfigur am weitesten unten steht in der Reihenfolge, geben die Spieler nun Vorhersagen ab, wie viele Ritter die Spieler insgesamt in der Hand halten. Anschließend öffnen die Spieler ihre Hände und die Ritter werden zusammengezählt. Wer mit seiner Schätzung am besten lag, erhält ein Merlinplättchen und setzt seinen Magier auf die erste Position, die anderen Spieler positionieren ihre Magier entsprechend dahinter. Beginnend mit dem Spieler dessen Magier die erste Position einnimmt, wählen die Spieler nun eine der ausliegenden Missionskarten und setzen ihre Ritter auf freie Felder der passenden Farbe im Schloss. Hierdurch erhalten sie ggf. Punkte oder Boni. Hat ein Spieler mehr Ritter eingesetzt, als die gewählte Karte ihm erlaubt, in das Schloss zu setzen, platziert er diese auf dem Hinterlandtableau. Genauso kann ein Spieler in der Bietphase keine Ritter auswählen und dann bis zu 2 seiner eigenen Ritter vom Hinterlandtableau wieder in seinen Vorrat nehmen. Zusätzlich erhält er für jeden Ritter noch ein Gralsplättchen. Nach 7 Runden erfolgt eine Endwertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt die Partie.

Die Zukunft von Camelot nutzt die bewährten Spieltechniken von Worker Placement-Spielen, allerdings bleiben die Figuren hier bis zum Spielende auf dem Spielplan stehen. Die grundlegenden Regeln des Spiels sind dabei schnell erlernt und bieten keinerlei Schwierigkeiten. Das Spiel an sich präsentiert eine sehr ausgewogene Mischung aus Glück und Strategie. So kommt der Glücksfaktor in erster Linie beim Aufdecken der neuen Missionskarten zum tragen und zumindest teilweise auch noch bei der Vorhersage. Hier spielt dann aber auch schon das Strategieelement hinein, denn man muss bei diesem Spiel immer im Auge haben, wie viele Ritter die Mitspieler schon platziert haben und wo, um abschätzen zu können, wie viele Ritter sie bei der aktuellen Auslage an Missionen wohl bieten werden. Zudem bleibt das Spannungslevel bei Die Zukunft von Camelot wirklich bis zum Ende auf hohem Niveau, weil erst nach der Endauswertung klar ist, wer gewonnen hat. Grals- und Merlinplättchen können hier manchen Spieler, der hoffnungslos hinten zu liegen schien, nochmal gewaltig nach vorne pushen. Und auch der Wiederspielwert ist bei diesem Spiel sehr hoch, können doch die A- und B-Seiten der Tableaus des Schlosses frei kombiniert und zusätzliche Regelelemente ins Spiel gebracht werden, um für noch mehr Abwechslung zu sorgen.

Titel: Die Zukunft von Camelot
Autor: Emanuele Briano
Verlag: Schmidt Spiele