Caverna

Das von Lookout Spiele verlegte und von Asmodee vertriebene Agricola des Erfolgsautors Uwe Rosenberg war hier ja schon des Öfteren Thema von Beiträgen. Was lag also näher, als nun auch einmal Caverna von Uwe Rosenberg, das sozusagen eine Art Spin Off von Agricola ist, genauer unter die Lupe zu nehmen, zumal es 2014 von der Wiener Spiele Akademie mit dem Titel Spiele Hit für Experten ausgezeichnet wurde? Die Box von Caverna weist ein ansprechend gestaltetes Cover auf und entpuppt sich trotz kompakter Abmessungen als recht gewichtig. Das ist auch kaum verwunderlich, denn in ihr verbirgt sich das wirklich mehr als umfangreiche Spielmaterial aus 16 Spielplänen, über 400 Spielsteinen und -figuren, über 200 Markern, 29 Karten, über 200 Plättchen, einem Schreibblock und dem Regelheft.

Der Alltag eines Zwerges ist nicht leicht. Er lebt zurückgezogen in seiner Höhle, die er einrichten und ausbauen und in der er nach Erz- und Rubinvorkommen graben muss. Doch auch außerhalb der Höhle wartet Arbeit auf ihn. Wälder wollen gerodet werden, um Ackerbau und Viehzucht betreiben zu können und so das Überleben der eigenen Familie zu sichern. Nur wer hierbei geschickt wirtschaftet, häuft am Ende den meisten Wohlstand an und wird zum erfolgreichsten unter den Zwergen.

Caverna ist für maximal 7 Mitspieler ausgelegt, die zu Beginn einer Partie einen Heimatplan und ihr Spielmaterial erhalten. Der Aufbau der Heimat- und sonstigen Spielpläne erfolgt anschließend gemäß Anleitung, was vor allem beim ersten Mal einiges an Zeit erfordert. Danach läuft die Partie über 12 Runden, die jeweils aus 5 Abschnitten bestehen. Als erstes wird ein neues Aktionsfeld aufgedeckt, in Schritt 2 werden die so genannten Anhäufungsfelder wieder aufgefüllt, im 3. Abschnitt der Arbeitszeit setzen die Spieler im Uhrzeigersinn je einen ihrer Zwerge auf ein freies Aktionsfeld und führen die Aktion sofort aus. Dies erfolgt so lange, bis alle Spieler alle ihre Zwerge eingesetzt haben. In Abschnitt 4, der Heimkehrzeit, werden die Zwerge der Spieler wieder zurück in die jeweiligen Wohnhöhlen gestellt, bevor dann in der abschließenden Erntezeit Gemüse und Getreide geerntet, die eigenen Zwerge ernährt und Tiere vermehrt werden. Nach Ende der 12. Runde erfolgt die Endabrechnung und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Der Spielablauf von Caverna klingt auf den ersten Blick recht simpel, haben wir es hier doch mit einem klassischen Worker Placement Prinzip zu tun. Doch wie schon bei Agricola steckt auch diesmal wieder der Teufel im Detail. Die Höhle will ausgebaut werden, um mehr Siegpunkt zu haben, die Familie vergrößern zu können und Erz und Rubine zu fördern. Gleichzeitig muss aber auch draußen der Wald gerodet werden, um Ackerflächen zu schaffen und Platz für Viehherden, denn Nahrung ist immer knapp. Dass dann auch noch bis zu 6 andere Zwerge identische Ziele verfolgen und natürlich immer genau die Aktionsplättchen besetzen, die man selbst gerade dringend bräuchte, bleibt dabei nicht aus. Von daher ist Caverna ein komplexes und sehr anspruchsvolles Strategiespiel, das aber gleichzeitig jede Menge Spielspaß bietet.

Titel: Caverna
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Lookout Spiele / Asmodee