Powerline

Unter den Neuheiten, die Queen Games auf der SPIEL `22 vorgestellt hat, fand sich auch das Spiel Powerline, das wir uns heute einmal etwas genauer anschauen wollen. Autor des Titels mit seiner hochaktuellen Thematik, der Energieversorgung, auf die uns dann auch gleich die Covergrafik der quadratischen Standardbox hinweist, ist Dirk Henn. Öffnen wird die Box, so finden wir darin 6 Spielertableaus, ein Rundentableau, 6 Würfel, über 500 Plättchen, 48 Figuren, Zusatzmaterial für Spielvarianten und das Regelheft in deutscher und englischer Sprache.

Die Städte lechzen nach Energie. Doch welche soll zuerst mit Stromleitungen an die Kraftwerke angeschlossen werden und wie verbindet man die Kraftwerke untereinander am geschicktesten mit neuen Stromtrassen, um ein möglichst effizientes Netzwerk zur Verteilung der erneuerbaren Energien aufzubauen?

Zu Beginn einer Partie Powerline erhält jeder Spieler sein Spielmaterial und ein Spielertableau, das er gemäß Regelheft mit den Figuren, Arbeiterplättchen und Drachenplättchen aus seinem eigenen Vorrat bestückt. Das übrige Spielmaterial legt er griffbereit zur Seite. In die Tischmitte wird das Rundentableau gelegt, auf dem ebenfalls gemäß Anleitung Jockerplättchen und die Punktemarker der Spieler platziert werden. Sobald auch noch die Powerlineplättchen und die Würfel bereitliegen, kann die Partie starten. In jeder Runde würfelt einer der Spieler alle Würfel und legt sie auf die entsprechenden farbigen Felder des Rundentableaus. Nun entscheiden alle Spieler, wie sie die Würfel am geschicktesten für den Ausbau von Powerlines nutzen wollen. Hierzu setzen sie mindestens einen ihrer Arbeiter auf den ersten, noch nicht gebauten Abschnitt einer Powerline, wobei der Abschnitt dem Würfelergebnis des Würfels in der Farbe des Arbeiters entsprechend muss. Beim Einsatz der Arbeiter ist weiterhin darauf zu achten, dass als Erster immer einer der beiden äußersten Arbeiter genommen werden muss und dann alle weiteren in Farbreihenfolge von links oder rechts, je nachdem, mit welchem Arbeiter man begonnen hat. Es dürfen keine Arbeiter übersprungen werden. Wenn man einen Arbeiter in der Reihenfolge nicht nutzen kann, muss man diesen stattdessen auf die Insel schicken, was Minuspunkte bringt. Des Weiteren kann eine bestimmte Anzahl Arbeiter nur eingesetzt werden, wenn für die entsprechende Anzahl noch ein Arbeiterplättchen in der betreffenden Spalte der Arbeitertabelle auf dem Spielertableau vorhanden ist. Beim Bau der Powerline ist weiterhin darauf zu achten, dass die einmal begonnene Baurichtung beibehalten wird und dass jeder Spieler pro Runde an maximal 3 Powerlines bauen kann. Im nächsten Schritt erfolgt nun der eigentliche Bau der Powerlines, indem die Arbeiter durch Powerlineplättchen ersetzt werden. Vervollständigt ein Spieler in dieser Phase eine Powerline legt er ein Energieplättchen auf die zugehörige Stadt und erhält sofort die entsprechenden Punkte. Komplettiert er auch noch alle Powerlines eines Kraftwerkes, legt er auf dieses ein Kraftwerksplättchen und erhält auch hier die entsprechenden Punkte. Dann startet die nächste Runde. Nach der 5. und 10. Runde gibt es Zwischenwertungen, sowie nach der 15. Runde eine Endwertung, bei der die Spieler weitere Punkte erhalten, wenn sie die Ziele der Wertungskarten erfüllen. Wer nach 15 Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.

Powerline ist ein wirklich gut gemachtes, anspruchsvolles Spiel mit Worker-Placement-Komponenten. Die Regeln sind dabei einfach und leicht verständlich, das Spiel an sich aber mehr als knifflig. Hier muss man in jeder Runde sehr genau überlegen, wie man die Würfelergebnisse am sinnvollsten nutzt, um die Powerlines möglichst schnell fertigzustellen und sich so in den Zwischenwertungen Zusatzpunkte zu sichern. Neben diesem Strategieelement bringt das Würfeln dann noch einen Glücksfaktor in das Ganze, der erfordert, die eigene Strategie jede Runde immer wieder neu an die Gegebenheiten anzupassen. Somit ist hier schon im Grundspiel sehr viel Spielspaß bei hohem Wiederspielwert garantiert, der dann noch dadurch gesteigert wird, dass zusätzliches Material für Variationen des Grundspiels vorhanden ist.

Titel: Powerline
Autor: Dirk Henn
Verlag: Queen Games