Bad Company

Unter den Spielen, die wir für Essen auf unsere Liste gesetzt hatten, weil wir sie uns dort einmal genauer anschauen wollten, gehörte auch das Gangsterspiel Bad Company, das bei Aporta Games erschienen ist und vom Autorentrio Kristian A. Østby, Kenneth Minde und Eilif Svensson entwickelt wurde. Was wir auf die Schnelle damals gesehen haben, hat uns noch neugieriger gemacht, so dass wir das Spiel nun in Ruhe getestet haben. Es kommt in einer recht voluminösen, quadratischen Box mit zur Thematik passender Covergestaltung daher, in der sich das umfangreiche Spielmaterial verbirgt. Dieses besteht aus 2 Spielplänen, 138 Karten, 13 Figuren, 76 Markern, 4 Tokens, Münzen, 5 Würfeln, 12 Spielertableaus und dem Regelheft.

Eine Gangsterbande will gut zusammengestellt sein. Denn um erfolgreich auf Raubzüge zu gehen, braucht es Cleverness, Muskelkraft, Kaltblütigkeit und nicht zuletzt auch jemand, der den Fluchtwagen fahren kann…

Auf den ersten Blick mag einen das ganze Spielmaterial von Bad Company etwas erschlagen, doch ist eine Partie letztlich schnell vorbereitet. Jeder Spieler stellt sich aus 2 Hälften ein Spielertableau zusammen, erhält die Figuren und den Token in seiner Farbe, die er gemäß Anleitung auf den Spielplänen platziert und sein Startkapital. Dann werden die Upgrade- und Beute-Karten gemischt und verdeckt neben den Stadtplan gelegt, während der Raubzugkartenstapel, von dem jeder Spieler 2 Karten erhält, offen in die Tischmitte kommt. Die obersten 4 Karten werden – ebenfalls offen – danebengelegt. Sobald auch noch das Polizeiauto auf seinem Startfeld steht und Würfel und Halskettentokens bereitliegen, kann es losgehen. Der jeweils aktive Spieler würfelt in seinem Zug mit allen Würfeln. Der schwarze Würfel gibt an, wie viele Felder sich das Polizeiauto in dieser Runde bewegt. Aus den goldenen Würfeln formt er 2 Zweierpärchen, deren Werte angeben, welche Gangster in dieser Runde aktiv werden können. Der aktive Spieler aktiviert dabei beide Gangster, die anderen Spieler können nur einen ihrer Gangster mit einem der beiden Zahlenwerte aktivieren. Aktivierte Gangster bringen den Spielern Boni, welche genutzt werden können, um das Fluchtauto zu bewegen oder einen seiner eigenen Raubzüge zu vollenden. Ist letzteres der Fall, erhält der Spieler die auf der Karte vermerkte Belohnung, dreht die Karte um und nimmt sich eine der offen ausliegenden Raubzugkarten. Des Weiteren können alle Spieler ihren Anwerber aktivieren, indem sie den entsprechenden Geldbetrag, der auf dem Wertungs-Plan vermerkt ist, bezahlen. Sie erhalten dann die 3 obersten Karten vom Upgrade-Kartenstapel, von denen sie eine auswählen und das jeweilige Gangmitglied auf ihrem Spielertableau verbessern. Am Ende der Runde wird noch das Polizeiauto bewegt, dann würfelt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn und eine neue Runde beginnt. Das Spiel endet, sobald ein Spieler 6 Raubzüge vollendet hat oder eines der Autos die rote Zone auf dem Stadtplan erreicht hat. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Unser erster positiver Eindruck, den wir in Essen von Bad Company hatten, hat sich auch in unserem Spieletest bestätigt. Dieses Spiel macht wirklich Laune, spielt sich schnell und Downtime für „inaktive“ Spieler gibt es nicht. Denn hier sind alle immer gefordert und ständig voll im Spiel. Die Regeln von Bad Company sind dabei erstaunlich einfach und leicht verständlich, so dass keine stundenlangen Erklärungen oder gar Testrunden nötig sind. Was zudem gefällt, ist das witzig und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Spielmaterial, das den Spielspaß nur noch weiter steigert.

Titel: Bad Company
Autoren: Kristian A. Østby, Kenneth Minde, Eilif Svensson
Verlag: Aporta Games