Das Roll`n Write Rajas of the Ganges der Autorin Inka Brand ist eine der Herbstneuheiten des Jahrgangs 2020 im Programm des Hutter Verlages. Das Spiel kommt in einer quadratischen, kompakten Box daher, deren Covergestaltung einen sofort auf die Indien-Thematik, die als Hintergrundgeschichte des Spieles dient, einstimmt. In der Box finden sich 2 Spielblöcke, 8 Würfel, 5 Tableaus, der Startspielerelefant zum zusammenstecken und das mehrsprachige Regelheft.
Großmogul Akbar hat seine Rajas und Ranis zusammengerufen. Er will sein Land weiterentwickeln und dies kann nur gelingen, wenn seine Landesfürsten ihre Provinzen auf Vordermann bringen. Und so beginnen diese, Straßen zu bauen, Gebäude zu errichten, Handel zu treiben und den Ganges zu befahren, um Ruhm und Reichtum anzuhäufen. Doch am Ende kann nur einer von ihnen der angesehenste Landesfürst werden.
Zur Spielvorbereitung muss zunächst der Startspielerelefant zusammengesteckt und an alle Spieler ein Blatt von einem Spielblock und ein Würfelablagetabelau ausgegeben werden. Sobald auch noch die Würfel bereitgelegt sind und jeder Spieler einen Stift hat, kann es auch schon losgehen. Der jeweilige Startspieler nimmt die 8 Würfel und würfelt sie. Dann wählt er einen aus, legt ihn auf sein Würfelablagetabelau und führt die entsprechende Aktion aus. Dies bedeutet bei einem lila Würfel das Einsammeln von Waren, bei einem grünen den Bau von Wegen, bei einem blauen das Befahren des Ganges und bei einem orangenen eine Palastaktion. Den zweiten Würfel derselben Farbe platziert der Startspieler auf dem Startspielerelefanten, so dass er für die anderen Spieler nicht mehr nutzbar ist, es sei denn, sie setzen Karmapunkte ein. Ansonsten wählen nun alle anderen Mitspieler im Uhrzeigersinn aus den verbliebenen Würfeln einen aus, den sie entsprechend auf ihrem Würfelablagetabelau ablegen und die Aktionen ausführen. Haben so alle Spieler einen Würfel genutzt, endet die Runde. Der Elefant wandert im Uhrzeigersinn zum nächsten Spieler und eine neue Runde startet. Die Partie endet, sobald sich bei einem Spieler die Ruhmes- und die Geldleiste auf dem Spielerblatt überschneiden, wobei die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt wird. Es gewinnt derjenige, bei dem sich die beiden Leisten am weitesten überschneiden.
Das Spielprinzip von Rajas of the Ganges klingt im ersten Moment recht simpel, doch zeigt sich hier recht schnell, dass der Teufel wie so oft im Detail steckt. Zum einen sind die eigenen Aktionsmöglichkeiten immer sehr stark davon abhängig, wann man in der jeweiligen Runde an der Reihe ist, sprich, welche Würfel einem dann überhaupt noch zur Verfügung stehen. Zum anderen will jede Aktion an sich sehr gut geplant sein, denn vor allem im späteren Spielverlauf kann man mit minimalem Einsatz oft ein Maximum herausholen, wenn eine Aktion zusätzliche Bonusaktionen ermöglicht. Von daher bleibt das Spannungslevel über die gesamte Partie auf hohem Niveau und es entscheidet sich oft erst in letzter Minute, wer am Ende wirklich gewinnt.
Titel: Rajas of the Ganges
Autorin: Inka Brand
Verlag: R&R Games / Hutter