Mein lieber Scholli

Der Zoch-Verlag hat zur Spielwarenmesse 2024 gleich mehrere Familienspiele vorgestellt. Eines von ihnen und zwar Mein lieber Scholli vom Autorenduo Anna Oppolzer und Stefan Kloß ist Thema unseres heutigen Mittwochsspecials. Als Verpackung dient dem Spiel eine quadratische Standardbox mit kindgerecht, sympathischer Covergestaltung aus der Feder von Gabriela Silveira. Nehmen wir den Deckel ab, so finden wir im Innern der Box einen Pappeinleger, welcher für Ordnung beim Spielmaterial sorgt. Dieses besteht aus der zusammenbaubaren Eisrutsche, 12 Pinguin-Figuren, 24 Eisfeldern, zwei Würfeln, einem Würfelrutscher, 47 Fischen, der Fischtafel, sowie dem mehrsprachigen Regelheft.

Pinguine lieben Fische. Und so haben sich Nolli, Bolli und Scholli zusammen mit ihren Pinguin-Freunden und Walli Walfisch bei den Eisschollen verabredet. Wer wird wohl am Ende die meisten Fische einsammeln und wer wird baden gehen?

Zu Spielbeginn wird die Eisrutsche in die Tischmitte gestellt und ein Fisch in die Fischfläche gelegt. Die übrigen Fische werden um die Eisrutsche auf dem Tisch verteilt. Dann werden aus den Einzelteilen Eisschollen mit je vier Elementen zusammengesetzt, wobei es immer zwei Eisschollen mehr als Mitspieler gibt. Auch diese Eisschollen werden rund um die Eisrutsche platziert und an eine von ihnen die Fischtafel angelegt. Beginnend mit dem Startspieler stellen dann alle Spieler reihum eine ihrer Pinguinfiguren auf ein freies Feld einer Eisscholle, bis alle Pinguine platziert sind. Der Startspieler erhält anschließend den Würfelrutscher mit den beiden Würfeln und das Spiel kann beginnen. Der jeweils aktive Spieler würfelt in seinem Zug zunächst den Pinguinwürfel und bewegt dann eine seiner Pinguinfiguren entsprechend. Dies kann bedeuten, dass sie in Feld vorwärts oder rückwärts auf der Eisscholle bewegt werden muss, wodurch auch andere Pinguinfiguren entsprechend mitverschoben werden. Hierdurch können Pinguine von der Eisscholle ins Wasser befördert werden. Ebenso kann es sein, dass der aktive Spieler seinen eigenen Pinguin aufgrund des Würfelergebnisses von der Eisscholle werfen muss. Ist ein Pinguin von der Scholle gefallen, kommt er auf das unterste Feld der Eisrutsche. Steht dort bereits einer, wird dieser weiter nach oben geschoben, bis er dann die Eisrutsche hinuntergeschubst wird. Landet er dabei in der Fischfläche, erhält er alle dort liegenden Fische. Landet er in der Lochfläche passiert nichts. Danach stellt der Besitzer des Pinguins diesen wieder auf ein freies Feld einer Eisscholle. Nun würfelt der aktive Spieler den Fischwürfel. Dieser gibt an, wie viele Schollen die Fischtafel vorwärts geschoben wird und ob diese ggf. auf die Seite von Walli Walfisch gedreht werden muss. Bleibt sie auf der Fischseite, so erhalten die Spieler der Eisscholle, an der sie zum Liegen kommt, entsprechend des Feldes, auf denen ihr Pinguin steht, Fische. Wird sie auf die Seite von Walli Walfisch gedreht, fällt der Pinguin, der auf dem Feld mit den meisten Fischen steht, ins Wasser und geht zur Eisrutsche. Sein Besitzer muss einen Fisch aus seinem Vorrat in die Fischfläche der Eisrutsche werfen. Zudem wird das entsprechende Feld aus der Eisscholle entfernt. Danach ist der nächste Spieler am Zug. Das Spiel endet, wenn der letzte Fisch vom Vorrat in die Eisrutsche gelegt wurde, oder alle Eisfelder von Pinguinen besetzt sind, oder der Fischschwarm eine Scholle erreicht, mit der die letzten Fische aus dem Vorrat an die Spieler verteilt werden. Wer nun die meisten Fische hat, hat gewonnen.

Mein lieber Scholli ist ein wirklich sympathisches Spiel für die ganze Familie mit dementsprechend einfachen und leicht erlernbaren Regeln, so dass es problemlos bereits mit Kindern ab sechs Jahren spielbar ist. Großes strategisches Denken braucht es hier nicht, denn der Glückfaktor überwiegt. Zum einen weiß man nie, was wohl erwürfelt wird, und zum anderen ist es auch reine Glückssache, wo denn nun der eigene Pinguin auf der Eisrutsche am Ende hinrutschen wird. Und so bleibt es am Ende dann auch Glückssache, wer hier als Sieger aus einer Partie hervorgehen wird. Mein lieber Scholli hat aber durchaus auch Potenzial als Party- und Absackerspiel für ältere Semester, weil es schlicht und ergreifend Spaß macht, wozu nicht zuletzt die putzigen Pinguinfiguren nicht unwesentlich beitragen.

Titel: Mein lieber Scholli
Autoren: Anna Oppolzer, Stefan Kloß
Verlag: Zoch