VIP RIP

Im Vertrieb von Nice Game Publishing findet sich seit Herbst 2023 auch das Partyspiel VIP RIP, das im Original bei Zombie Paella erschienen ist. Geistige Väter dieses Titels mit seiner etwas morbiden Thematik sind dabei die beiden Autoren Eloi Pujadas und Eugeni Castaño, während Víctor Medina die grafische Gestaltung übernommen hat. So blicken uns schon vom Deckel der kompakten, quadratischen Box mehrere Skelette an, die aber unschwer als bekannte Persönlichkeiten zu erkennen sind. Nehmen wir den Deckel der Box ab, so sorgt in ihrem Innern ein Pappeinleger dafür, dass die beiden Stapel mit Karten nicht durcheinanderpurzeln. Diese umfassen insgesamt 220 Karten, welche zusammen mit dem Regelheft dann auch schon das gesamte Spielmaterial bilden.

Aurora ist eine äußerst poetische Bestatterin, die für jeden Toten einen passenden Spruch auf dessen Grabstein platziert. Die Namen der Verstorbenen vermisst man hingegen dort, weshalb die Friedhofsbesucher vor manchem Grab rätseln, welcher Prominente denn nun hier unter der Erde liegen könnte.

Zur Spielvorbereitung werden die Inschriften- und die VIP-Karten gemischt und mit der gewählten Seite (Tag oder Nacht) nach unten als getrennte Nachziehstapel bereitgelegt. Neben den VIP-Karten-Stapel werden die positive und negative Wertungskarte gelegt und unterhalb des Stapels die neun Grab-Karten in einem 3×3-Raster mit der gewählten Seite nach oben angeordnet, auf die VIP-Karten vom Stapel platziert werden. Dann wird ein Spieler zum Aurora-Spieler bestimmt. Dieser erhält die Aurora-Karten und zieht anschließend vier Karten vom Inschriften-Stapel, die er mit der gewählten Seite nach oben vor sich auslegt. Nun muss der Aurora-Spieler drei dieser Karten auswählen, denen er mittels der Aurora-Karten Gräber der Prominenten zuordnet. Jetzt sind seine Mitspieler an der Reihe, die darüber diskutieren müssen, welche der Inschriften zu einem der VIPs auf dem Friedhof passen könnten. Ist sich die Gruppe einig, wobei der Spieler links vom Aurora-Spieler immer das letzte Wort hat, teilt sie dem Aurora-Spieler ihr Ergebnis mit. Liegt die Gruppe richtig, werden die drei entsprechenden VIP-Karten auf die positive Wertungskarte gelegt. Bei mindestens einem falschen Paar wählt der Aurora-Spieler die entsprechende Zahl VIP-Karten vom Friedhof, die jedoch nicht Teil der Lösungspaare sind, und legt sie auf die negative Wertungskarte. Die Gruppe hat bis zu drei Versuche, die richtigen Paare zu erraten. Danach entfernt der Aurora-Spieler die drei gewählten VIPs und legt die richtigen auf die positive, die falschen auf die negative Wertungskarte. In der nächsten Runde übernimmt der Spieler links vom bisherigen Aurora-Spieler dessen Rolle. Die Partie endet nach drei Runden. Dann werden die Karten auf der positiven und der negativen Wertungskarte gezählt. Sofern die Gruppe mindestens so viele Karten auf der positiven wie auf der negativen Wertungskarte hat, gewinnt sie die Partie.

Zugegeben die Thematik ist zwar etwas morbide, aber wer sich daran nicht stört, der hat hier ein wirklich schön gemachtes Ratespiel vor sich, bei dem am Ende die Lacher vorprogrammiert sind. Denn hier gilt es immer wieder auch einmal, um die Ecke zu denken, was sowohl für den Aurora-Spieler, der die Inschriften einzelnen VIPs zuordnen soll, als auch für seine Mitspieler, die seine Gedankengänge erahnen müssen, zutrifft. Wer an solchen Ratespielen Gefallen findet, der wird hier definitiv seinen Spaß haben, wozu auch das wirklich schön gestaltete Spielmaterial beiträgt.

Titel: VIP RIP
Autoren: Eloi Pujadas, Eugeni Castaño
Verlag: Zombie Paella / Nice Game Publishing