Wildes Weltall

Ein Verlag, den wir bisher ehrlich gesagt gar nicht so wirklich auf dem Schirm hatten, ist Board Game Circus aus dem südbadischen Bad Krozingen, nahe Freiburg. Während der Spiel doch! am Bodensee in Friedrichshafen diesen Juni hatten wir nun erstmals die Gelegenheit, die Spiele von Board Game Circus näher kennenzulernen, und haben uns Wildes Weltall mitgenommen, um es am heimischen Redaktionstisch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ganz zum Titel passend, zieren dann auch 3 raumfahrende Tiere das Cover der kompakten, quadratischen Box, die dem Spiel als Verpackung dient. Nehmen wir ihren Deckel ab, so finden wir in ihrem Inneren 108 Karten, 10 Tafeln, 25 Raumschiffe, 5 Marker, das Spielmaterial für das Solospiel, den Wertungsblock und das Regelheft.

Fremde Planeten warten nur darauf, von Dir und Deiner Crew erforscht zu werden. Stelle ein Team aus raumfahrenden Tieren zusammen, mit dem Du zu immer neuen Abenteuern in die Weiten des Weltalls aufbrichst.

Zur Spielvorbereitung werden die 102 Crewkarten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt. Von diesem werden die obersten 3 Karten offen daneben gelegt und an jeden Spieler 3 Karten als Handkarten ausgegeben. Die beiden Startplaneten kommen ebenfalls in die Tischmitte, wobei diese offen ausgelegt werden. Von den übrigen Planeten mit den Werten 3, 6 und 9 wird jeweils einer verdeckt gezogen und verdeckt unterhalb der Startplaneten angeordnet. Sobald jeder Spieler eine Kommando-Karte gezogen und die Raumschiffe und den Ordensmarker seiner Farbe erhalten hat, kann es losgehen. Der jeweils aktive Spieler muss in seinem Zug eines seiner Raumschiffe nutzen. Er kann dieses dabei auf einem neuen Planeten landen oder er erforscht damit einen Planeten, auf dem er in einer der vorigen Runden bereits gelandet ist. Hierbei gilt es zu beachten, dass er die Bedingungen des Planeten, um landen oder diesen erforschen zu können, erfüllt. Ist dies der Fall, kann er dann auch den Effekt des Planeten nutzen, was im Regelfall bedeutet, dass er Karten von der Auslage oder dem Nachziehstapel auf die Hand nehmen oder Karten von seiner Hand ausspielen kann. Das Ausspielen von Karten seinerseits kann dann wieder dazu führen, dass Karteneffekte ausgelöst werden, wodurch der Spieler weitere Karten ziehen oder ausspielen kann. Am Ende seines Zuges überprüft der Spieler, wie viele Karten nun offen vor ihm ausliegen. Ist die Zahl gleich oder höher als der Wert eines der verdeckten Planeten, kann er diesen aufdecken. Am Ende der 10. Runde erfolgt eine Wertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Wildes Weltall ist ein sympathisches und schnell gespieltes Kartenspiel mit Deckbuilding-Mechanismen. Denn je nachdem, welche Raumschiffaktion man durchführt und welche Karten man danach ausspielt, kann man Kaskadeneffekte auslösen, wodurch die eigene Auslage immer weiter vergrößert wird. Bei Wildes Weltall geht es nämlich in erster Linie darum, seine Karten so geschickt auszuspielen, dass Kombinationen identischer Tiere und/oder Sets verschiedener Tiere gebildet und die Siegbedingungen der Gesandten-Karten erfüllt werden, um am Ende ein Maximum an Siegpunkten zu haben. Wirkliche Interaktion zwischen den Spielern gibt es dabei nicht, aber da die Downtime für inaktive Spieler mehr als gering ist, ist dies nicht wirklich störend, zumal eine Partie nur max. 30 min dauert. Von daher waren wir von diesem ersten Spiel von Board Game Circus, das wir getestet haben, mehr als angetan und sind schon sehr gespannt, welche Neuheiten der Verlag im Oktober in Essen zeigen wird.

Titel: Wildes Weltall
Autor: Joachim Thöme
Verlag: Board Game Circus