St Patrick

Das Stichspiel St Patrick des Autorenduos Haig Tahta und Sacha Tahta Alexander ist im französischen Original bereits 2022 bei Matagot erschienen. Anfang 2023 kam nun endlich auch die deutsche Version bei Abacus heraus, die wir uns heute einmal etwas näher anschauen wollen. Wie für ein Kartenspiel kaum anders zu erwarten, präsentiert sich die Box mit sehr kompakten Abmessungen. Und da das Kleeblatt das Symbol für den irischen Nationalheiligen ist, der die Hintergrundgeschichte für dieses Spiel liefert, verwundert es ebenso wenig, dass die Grundfarbe der Box grün ist. Öffnen wir sie, so finden wir darin 36 Karten, 15 Marker und das Regelheftchen, womit auch schon das ganze Spielmaterial aufgezählt wäre.

Der Legende nach gibt es auf Irland keine Schlangen, weil der Heilige St. Patrick diese alle von der Insel vertrieben hat. Doch allein wird er dies kaum geschafft haben und so müsst ihr die Kraft eurer Reliqiuen nutzen, um dem Heiligen bei seiner Heldentat zu helfen.

Zum Spielstart werden die Reliquienmarker in die Tischmitte gelegt, die Karten gemischt, an die Spieler verteilt und ein Zettel nebst Schreibgerät bereitgelegt. Die Spieler nehmen die Karten auf die Hand, wählen eine aus und reichen diese an ihren linken Nachbarn weiter. Wer nun die St. Patrick-Karte hat, ist der Startspieler. Die zweite Phase des Spiels ist das Aufnehmen von Reliquien. Beginnend mit dem Startspieler nehmen sich die Spieler reihum eine beliebige Zahl Reliquienmarker aus dem allgemeinen Vorrat aus der Tischmitte. Dies erfolgt so lange, bis eine Person eine Reliquie genommen, aber alle nachfolgenden gepasst haben, oder alle Reliquien aus der Tischmitte genommen wurden. In diesem Sonderfall verlieren alle Spieler so viele Lebenspunkte, wie sie Reliquienmarker vor sich liegen haben, geben dann alle Marker zurück in die Mitte, reichen ihre Handkarten an den linken Nachbarn weiter und die zweite Phase beginnt erneut. Ansonsten wird nun die dritte Spielphase, das eigentliche Stichspiel, eingeleitet. Der Startspieler beginnt hierbei wieder mit dem ersten Stich. Im Stichspiel muss stets die Farbe, die die Person, die den Stich gestartet hat, bedient werden und derjenige, der die höchste Karte in der passenden Farbe ausspielt, gewinnt den Stich. Sobald so alle Karten gespielt wurden, werten die Spieler ihre gewonnenen Stiche aus. Jede schwarze Karte, sowie die orange und die weiße 7 bedeuten Schlangenbisse. Diese können die Spieler mit ihren Reliquien ausgleichen. Alle Bisse, die sie auf diese Weise nicht ausgleichen können, zählen als Minuspunkte, die von den 20 Lebenspunkten, die man zu Spielstart hat, abgezogen werden. Dann startet die nächste Runde. Die Partie endet, sobald ein Spieler 0 oder weniger Lebenspunkte hat. Es gewinnt, wer noch die meisten Rest-Lebenspunkte hat.

St Patrick ist ein Stichspiel, in dem man idealerweise möglichst keinen Stich macht. Die Grundregeln sind dabei recht einfach und schnell erlernt, aber das Spiel an sich ist alles andere als simpel. Hier muss man schon in der ersten Phase genau überlegen, welche Karte man an den Nachbarn weiterreicht, dann muss man sich sehr gut überlegen, wie viele der Reliquien man sich sichert und auch das eigentliche Stichspiel ist nicht ohne. Wer Spaß an Stichspielen hat, der wird hier sicherlich seine Freude haben, wozu auch das schöne Artwork der Karten beiträgt.

Titel: St Patrick
Autoren: Haig Tahta, Sacha Tahta Alexander
Verlag: Matagot / Abacus Spiele