Kombio

In seiner Reihe mit Minispielen in der Dose hat der schweizer Verlag Game Factory, der in Deutschland von Carletto vertrieben wird, mit Kombio 2022 wieder einmal einen neuen Titel herausgebracht. Andrew Bruce ist der Autor dieses neuen Minispiels, das in der typischen, kleinen Metalldose daherkommt, in der 74 Karten und das Regelfaltblatt Platz finden.

Selbst nur niedrige Karten zu sammeln und die hohen den Mitspielern unterzujubeln, kann so schwer ja nicht sein. Oder vielleicht doch? Denn mit nur einem „Schlag“ kann sich hier alles auf einmal wieder ändern…

Zum Spielstart werden die Karten verdeckt gemischt und an jeden Spieler 4 ausgegeben, die diese in einem 2×2-Raster verdeckt vor sich ablegen. Die übrigen Karten bilden den verdeckten Nachziehstapel. Nun schauen sich alle Spieler die beiden unteren Karten ihrer Auslage an und versuchen, sich diese zu merken, und dann kann es auch schon losgehen. Der jeweils aktive Spieler hat in seinem Zug 3 Optionen. Entweder schaut er sich die oberste Karte vom Nachziehstapel an und entscheidet, ob er diese gegen eine der Karten in seiner Auslage tauscht, oder ablegt und bei Aktionskarten ggf. die Aktion nutzt. Die zweite Option ist, die oberste Karte des Abwurfstapels zu nehmen und diese gegen eine der Karten in der eigenen Auslage zu tauschen. In beiden Fällen können alle Spieler, wenn der aktive Spieler eine Karte auf den Abwurfstapel legt, versuchen, identische Karten loszuwerden, wozu man als Erster auf den Abwurfstapel schlagen muss. Wem dies gelingt, der darf eine Karte aus der eigenen oder einer fremden Auslage auf den Abwurfstapel legen. Ist es wirklich eine identische Karte, hat der Spieler nun eine Karte weniger in seiner Auslage, lag er falsch, muss er zur Strafe seiner Auslage eine weitere Karte hinzufügen. Als dritte Option kann der aktive Spieler Kombio rufen. Alle anderen Spieler haben nun nochmal einen Spielzug, wobei die Auslage des Kombio-Rufers tabu ist, dann endet die Partie und alle decken ihre Karten auf. Hat der Kombio-Rufer als einziger die wenigsten Punkte, erhalten alle anderen Spieler einen Malus von +10 auf ihre Punkte. Haben andere Spieler weniger oder gleich viel Punkte wie der Kombio-Rufer, erhält dieser einen Malus von +15. Eine Runde endet ebenfalls sofort, wenn ein Spieler keine Karten mehr in seiner Auslage hat. Dann startet die nächste Runde. Die Partie endet, sobald ein Spieler die vereinbarte Maximalpunktzahl erreicht hat. Es gewinnt, wer die wenigsten Punkte hat.

Kombio ist ein gut gemachtes, kleines Spiel mit einfachen Regeln, das sich sehr flott spielt und Elemente von Memory nutzt. Hier muss man sich nämlich nicht nur merken, welche Karten in der eigenen Auslage liegen, um die mit den hohen Zahlenwerten gegen niedrigere zu tauschen oder identische komplett loszuwerden. Auch was man den Mitspielern zugeschustert hat, sollte man irgendwie im Hinterkopf behalten. Dies ist aber öfter leichter gesagt, als getan und so sind hier die Lacher vorprogrammiert, wenn wieder einmal einer die Karten der eigenen Auslage durcheinandergebracht und die falsche abgeworfen hat. Von daher bietet Kombio jede Menge Spielspaß, der auch nach mehreren Partien nicht weniger wird. Und dank seiner kompakten Abmessungen passt es bequem in jede Hosentasche, so dass man es problemlos überall hin mitnehmen kann.

Titel: Kombio
Autor: Andrew Bruce
Verlag: Game Factory