Treeceratops ist die Printproduktmarke der schweizer Treecer GmbH, welche sich der Entwicklung kreativer und dabei nachhaltiger Produkte verschrieben hat. So werden die Spiele von Treeceratops ausschließlich über Crowdfunding auf Kickstarter finanziert, wie nun auch beim neuesten Titel, dem Zwei-Personen-Strategiespiel P`achakuna, des Autorenduos Moreno Vogel und Stefan Kraft, dem sich unser heutiges Mittwochsspecial widmet. Wie die Coverillustration der quadratischen Box schon unmissverständlich zeigt, ist das Spielgeschehen in den südamerikanischen Anden angesiedelt, was sich dann auch beim Blick auf das Spielmaterial in der Box bestätigt. Dieses besteht aus 55 Hexfeldern, 6 Rahmenteilen, 42 Nachfrageplättchen, 57 Ressourcensteinen, 6 Figuren, 3 Holzfelsen, einem Stoffsack, dem Aufbauplan und der Spielanleitung.
Als Händler mit seinem Lama Naturfarbstoffe und Wolle zu den entlegenen Dörfern zu bringen, ist ein mühsames Geschäft. Der Weg zur Kundschaft will klug gewählt sein, um am Ende auch ein wenig der gefärbten Wolle als Lohn zu erhalten.
Zur Vorbereitung einer Partie P`achakuna muss zunächst mit Hilfe des Aufbauplans das Spielfeld zusammengesetzt werden. Dann werden für jedes Dorf aus dem Stoffbeutel Nachfragen gezogen und diese in die entsprechenden Aussparungen gesteckt. Haben sich die Spieler entschieden, mit welcher Farbe sie spielen wollen, erhalten sie die zugehörigen Lamas, stellen eines davon auf das Dorf in der Mitte des Spielplanes und bestücken es mit einer weißen Ressource. Da der Spieler mit dem weißen Lama beginnt, erhält der Spieler mit dem schwarzen Lama zusätzlich noch die braune Ressource für seinen Vorrat. Der jeweils aktive Spieler kann in seinem Zug ein Geländefeld beliebig drehen. Opfert er Ressourcen aus seinem Vorrat, kann er ggf. noch weitere Geländefelder drehen. Anschließend muss er seine Lamas, die in keinem Dorf stehen, mindestens ein Feld weit bewegen. Die Lamas können sich maximal so weit bewegen, wie eine ununterbrochene Verbindung vom Startfeld aus besteht. Das weiße Lama darf sich dabei nur im Tal, das schwarze nur auf den Bergen bewegen. Durchquert ein Lama bei seiner Bewegung ein Dorf muss es dort stoppen. Hat ein Spieler alle seine Lamas bewegt, kann er mit jedem Lama, das in einem Dorf steht, Ressourcen verkaufen, wobei er je nachdem, was die Nachfragefahne des Dorfes zeigt, keine, 1 oder 2 Ressourcen für seinen persönlichen Vorrat erhält. Zusätzlich kann er im Tausch gegen 4 Ressourcen aus seinem Vorrat neue Lamas kaufen. Hat der Spieler die Verkaufsaktion abgeschlossen, zieht er für die entsprechenden Dörfer neue Nachfragefahnen aus dem Beutel und lädt eine Ressource in der Farbe des Dorfes auf sein Lama. Das Spiel endet, sobald ein Spieler alle 7 Ressourcen mindestens einmal gesammelt hat.
P`achakuna ist ein sehr schön gemachtes Strategiespiel mit einem interessantes Spielmechanismus dank des variablen Spielplans. Inwieweit man hier konfrontativ spielt und dem Gegner das Leben schwer macht, indem man ihm den Weg durch Drehen der Geländefelder versperrt oder Nachfragen bedient, die ihm genutzt hätten, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Erfahrungsgemäß blockiert man sich so aber am Ende gegenseitig. Von daher ist es hier ratsam, zwar egoistisch, aber nicht allzu aggressiv vorzugehen. Uns hat das Spiel jedenfalls extrem viel Spaß bereitet, war doch die Partie sehr kurzweilig, so dass man gleich noch Lust auf eine weitere hatte. Was dann natürlich auch noch ein ganz großer Pluspunkt ist, ist das mit Liebe zum Detail gestaltete Spielmaterial, das eine echte Augenweide ist. Von daher freuen wir uns schon auf die nächsten Spiele, die Treeceratops in der Zukunft hoffentlich noch herausbringen wird.
Titel: P`achakuna
Autoren: Moreno Vogel, Stefan Kraft
Verlag: Treeceratops