Während der SPIEL `21 sind wir in Halle 5 über den Stand von Seajay Games gestolpert, an dem das über Kickstarter finanzierte Strategiespiel Galactic Era des Autors Channing Jones zu sehen war. Da es mehr als vielversprechend aussah, haben wir uns ein Exemplar besorgt, um es in Ruhe testen zu können. Geliefert wird Galactic Era in einer großen, quadratischen und sehr gewichtigen Box. Öffnet man sie, erkennt man auch recht schnell den Grund für das Gewicht: Das Spielmaterial ist nämlich extrem umfangreich. Es umfasst u.a. 265 Plättchen, 114 Chips, 336 Miniaturen, 38 Karten, 15 Halter, 9 Sektorenfelder, je 6 Bevölkerungs- und Technologieleisten, 6 Übersichten, das Regelheft und noch einiges mehr für die Solo- und andere Spielvarianten.
Der Weltraum, unendliche Weiten…oder so ähnlich. Hier machen sich verschiedene Sternenvölker auf, die Galaxis zu erkunden und ihr Reich zu vergrößern. Welches wird wohl am Ende das erfolgreichste sein und wird es dabei friedlich oder kriegerisch vorgehen?
Bevor eine Partie Galactic Era starten kann, wählt sich jeder Spieler eines der verfügbaren Völker aus, entscheidet sich, ob er auf der dunklen oder hellen Seite starten will und erhält dann das gesamte zugehörige Spielmaterial in der Farbe seiner Wahl. Anschließend wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und gemäß Anleitung mit dem allgemeinen und dem Spielmaterial der Spieler bestückt. Sobald jeder Spieler auch noch verdeckt eine Dominanzkarte erhalten hat, kann es dann auch schon losgehen. Galactic Era wird über 8 Runden gespielt, die aus jeweils 4 Phasen bestehen, die die Spieler in Zugreihenfolge abhandeln. In Phase 1 bewegen sie dabei ihre Raumschiffe auf dem Spielplan und fechten ggf. Kämpfe aus. Vor dem Start von Phase 2 – der Wachstumsphase – wählen nun alle Spieler geheim 2 ihrer ovalen Wachstumsaktionsplättchen und ein quadratisches Plättchen aus. Diese werden dann alle gleichzeitig aufgedeckt und die Spieler führen wiederum in Zugreihenfolge die gewählten Wachstumsaktionen aus. Dies kann den Bau neuer Raumschiffe, die Einnahme von Sternen, Bevölkerungswachstum, die Erforschung von Technologien, den Wechsel der Gesinnung oder die Änderung der Zugreihenfolge bedeuten. In der anschließenden dritten Phase können Spieler, die Kontakt miteinander haben, handeln und so Technologien austauschen. Mit der Wertungsphase endet die Runde dann. Wer so am Ende der 8. Runde die meisten Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt die Partie.
Um es vorwegzunehmen, um Galactic Era zu spielen, braucht man vor allem Platz und Zeit. Der Aufbau des Spielfeldes erfordert nämlich einiges an Fläche und ist dementsprechend auch nicht in wenigen Minuten erledigt, von den Regelerklärungen hier mal ganz zu schweigen. Wobei letztere nur auf den ersten Blick kompliziert erscheinen. Letztlich basiert dieses Strategiespiel mit kooperativen Elementen auf wenigen, leicht verständlichen Grundregeln und einem Area Control-Mechanismus. Von daher hat man eigentlich nach einer Runde den Dreh raus und muss sich dann nur noch Gedanken machen, welche Strategie man fahren will, sprich ob man konfrontativ versucht, die gesamte Galaxis zu überrennen oder doch eher auf gute Nachbarschaft setzt. Wenn man jedenfalls einmal im Spiel ist, merkt man gar nicht mehr, wie die Zeit nebenher verfliegt. Freunde von anspruchsvollen Strategiespielen werden hier ihre Freude haben. Was zudem gefällt, ist die Tatsache, dass das komplette Spielmaterial zweisprachig in Deutsch und Englisch vorhanden ist und auch gleich noch Material für Varianten und das Solospiel mitgeliefert wird.
Titel: Galactic Era
Autor: Channing Jones
Verlag: Seajay Games