Durch eine Anzeige auf Facebook sind wir eher zufällig über den noch ganz jungen Berliner Spieleverlag Isenmann Games und dessen Erstling Ay, Corona gestolpert. Das Party-Kartenspiel, von dessen Verkaufserlös 10% an die gemeinnützige Spendenplattform betterplace.org gehen, kommt in einer recht kompakten, flachen, rechteckigen Box daher, in der wir 97 Spielkarten, 2 Würfel und das Regelheft als Spielmaterial finden.
Die Corona-Pandemie hält die ganze Welt in Atem und jeder versucht, sie so gut wie möglich zu überstehen. Dabei muss aber auch jeder selbst entscheiden, ob er allein ums Überleben kämpfen will oder in der Gemeinschaft.
Zur Spielvorbereitung einer Partie Ay, Corona werden zunächst die Patient Zero- und die Nationale Strategien-Karten beiseite gelegt und die verbliebenen Pandemie-Karten gemischt. Von ihnen erhält jeder Spieler zu Beginn 3 auf die Hand. Anschließend wird der Pandemie-Stapel erneut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel in der Tischmitte platziert. Die Nationale-Strategien-Karten werden offen ebenfalls in die Tischmitte gelegt. Sobald der Startspieler bestimmt ist, der die Patient Zero-Karte erhält, und auch noch die Würfel bereitgelegt sind, kann es losgehen. Der jeweils aktive Spieler zieht in seinem Zug zunächst eine Karte vom Nachziehstapel. Hat er mindestens eine Aktions-Karte auf der Hand, kann er diese nun ausspielen. Ansonsten kann er entscheiden eine weitere Karte vom Nachziehstapel zu ziehen. Zieht ein Spieler dagegen eine Sofort Aktions-Karte muss er diese ausspielen. Spielt ein Spieler eine Karte aus, müssen die Anweisungen auf dieser entsprechend abgehandelt werden, wodurch z.B. Karten an Mitspieler weitergegeben werden, die Nationale Strategie geändert wird oder Spieler um ihr Leben würfeln müssen. Das Spiel endet entweder, wenn nur noch ein Spieler übrig ist, der damit gewinnt, oder wenn die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wird. In diesem Fall gewinnen alle Spieler, die zu diesem Zeitpunkt noch im Spiel sind.
Ay, Corona ist definitiv ein Spiel, bei dem man eine Menge Sinn für schwarzen Humor haben muss. Regeltechnisch bietet es keine Tücken, womit es seinem Anspruch als Partyspiel vollauf gerecht wird. Mit der passenden Spielegruppe ist der Spaß hier garantiert, denn die Karteneffekte sorgen nicht selten für überraschende Wendungen im Spielverlauf. Was zudem gefällt, ist das wirklich schön gestaltete, witzig gemachte Spielmaterial, das auch mit einer sehr angenehmen, qualitativ hochwertigen Haptik der Karten punkten kann.
Titel: Ay, Corona
Autor: Matthias Isenmann
Verlag: Isenmann Games