Vendetta

Letztes Jahr hatten wir hier das Krimi-Dinner Roter Teppich ins Verderben vorgestellt. Die 3 kreativen Köpfe hinter diesem Spiel – Lukas Setzke, Martin Student und Verena Wiechens – haben in der Zwischenzeit einen eigenen Spieleverlag namens Noctis gegründet, in dem sie nun mit Vendetta ein Krimispiel herausgebracht haben, das den Auftakt für eine ganze Reihe bilden soll. Es kommt in einer kompakten, rechteckigen Box mit düster gestaltetem Cover daher, in der sich 72 Karten, 13 Umschläge, sowie ein Notizzettel und das Detective Board befinden.

Es ist tief in der Nacht, als Dein Telefon klingelt. Der Pate hat Dich zu sich bestellt, denn er hat den schlimmen Verdacht, dass es in der Familie einen Verräter gibt. Nun ist es an Dir, diesen Verräter zu finden und so die Gerechtigkeit wieder herzustellen.

Vendetta ist für 1 bis 5 Spieler ausgelegt, wobei natürlich auch eine größere Spielergruppe sich an die Ermittlungsarbeit machen kann. Um hier nicht zu viel zu spoilern, beschränken wir uns bei der Beschreibung auf den Startaufbau des Spiels und die grundlegenden Mechanismen. Zu Beginn einer Partie wird zunächst das Detective Board ausgefaltet in der Tischmitte platziert. Daneben legt man den Notizzettel und Schreibgerät, sowie die Objektumschläge  und den Kartenstapel griffbereit. Dann kann es losgehen, indem man die erste Karte des Kartenstapels nimmt, durchliest und deren Anweisungen abhandelt. Sie gibt auch vor, welche Karte als nächstes umgedreht und gelesen werden darf. Im Laufe des Spiels deckt man so immer weitere Karten auf, darf Objektumschläge öffnen, macht sich Notizen, usw., um so Schritt für Schritt zur Lösung des Falles zu gelangen. Eine entscheidende Spielhilfe ist dabei auch die Webseite des Spieles selbst, auf der man Hilfe und Informationen finden, Codes eingeben, Spielstände zwischenspeichern und den Fall am Ende lösen kann.

Vendetta ist einerseits ein typischer Vertreter des Genres der Krimi- und Escape-Spiele, der aber andererseits auch einige sehr interessante neue Spielmechanismen mit sich bringt. Bei Vendetta reicht es nicht mehr nur, die Karten und Umschläge aus der Spielbox und eine Webseite zu nutzen. Hier kommt echtes Detektivfeeling auf, wenn man wirkliche Anrufe tätigen und eMails schreiben muss. Das sind neue und innovative Ideen, die den Spielspaß beträchtlich steigern. Wie alle Krimi- und Escape-Spiele ist auch Vendetta natürlich mit einer festen Spielergruppe nur einmal spielbar, aber solange man Notizen statt auf dem Detective Board auf Zetteln macht, bzw. sich das Board kopiert oder selbst ausdruckt (es kann auf der Verlagsseite heruntergeladen werden), kann man das Spiel danach problemlos an eine andere Spielergruppe weitergeben. Von daher sind wir schon sehr gespannt, welche weiteren Titel Noctis in Zukunft noch herausbringen wird.

Titel: Vendetta
Autoren: Lukas Setzke, Martin Student, Verena Wiechens
Verlag: Noctis Verlag