Genesia

Die Spiele Offensive hat zahlreiche junge Verlage unter ihren Fittichen. Zu ihnen gehört auch der Verlag Giant Roc, der auf der letztjährigen SPIEL.digital das Drafting-Spiel Genesia vorgestellt hat, das zusammen mit den französischen Verlagen Super Meeple und Citizen Game entwickelt wurde. Es stammt aus der Feder des Autors Eric Labouze, während für die Illustrationen, die auch das Cover der quadratischen Standardbox zieren, Fabrice Weiss, Alexei Iakolev und Igor Polouchine verantwortlich zeichnen. In der Box finden wir dank Zip-Beutel ordentlich sortiert und sicher verstaut, 250 Spielsteine, 102 Karten, 75 Münzen, 10 Plättchen, 8 Spielplanteile, 5 Spielerhilfen, 1 Wertungsblock, 1 Spielreihenfolge-Skala und das Regelheft.

Rund um die Insel Genesia liegen verschiedene Kontinente, auf denen Menschen das Land erobern, Städte bauen, Forschung betreiben und so durch die Epochen ihre Zivilisationen immer weiter entwickeln. Welche von ihnen wird am Ende die Vorherrschaft erringen und wird ihr das friedlich oder nur mit Gewalt gelingen?

Zur Vorbereitung einer Partie Genesia wählen die teilnehmenden Spieler eine Farbe aus und erhalten das entsprechende Festland-Teil, das sie an den Genesia Spielplan anlegen, sowie die zugehörigen Sippen- und Stadtspielsteine und ein Krieg-/Frieden-Plättchen. Anschließend werden die Geheimzielkarten gemischt und an jeden 2 ausgeteilt, von denen sich die Spieler jeweils eine aussuchen. Zuletzt werden noch die Epochen-Karten für die 3 Epochen getrennt gemischt und ebenso wie das Geld und der Wertungsblock bereitgelegt und die Spielerreihenfolge auf der Spielerreihenfolge-Skala zufällig bestimmt. Genesia läuft über 3 Epochen ab, die wiederrum jeweils 3 Abschnitte haben. Im ersten Abschnitt erhält jeder Spieler 15 Münzen aus dem Vorrat und 6 Epochen-Karten der aktuellen Epoche. Mittels Drafting wählt er nun eine aus und gibt die anderen an seinen Nachbarn weiter und zwar so lange, bis jeder Spieler 5 Karten ausgesucht hat. Abschnitt 2 gliedert sich in die 3 Phasen Wachstum, Ausbreitung und Eroberung, die nacheinander abgehandelt werden. In der Phase Wachstum kann der jeweils aktive Spieler neue Sippen kaufen oder durch Karteneffekte erhalten und diese auf dem Spielplan platzieren. In der Phase Ausbreitung bewegt er die Sippen gegen Bezahlung oder aufgrund von Karteneffekten. Vor Beginn der Phase Eroberung müssen alle Spieler geheim entscheiden, ob sie ihr Krieg-/Frieden-Plättchen auf Krieg oder Frieden drehen und dies dann gleichzeitig aufdecken. Bei Frieden geschieht nichts, hat mindestens ein Spieler Krieg gewählt kann er einen Angriff durchführen, wobei Karteneffekte das Ergebnis beeinflussen können. Im 3. und letzten Abschnitt können alle Spieler simultan Städte bauen und noch vorhandene Handkarten dieses Abschnitts ausspielen oder noch verbliebene Handkarten in Münzen umtauschen. Danach folgt eine Zwischenwertung und die Spielreihenfolge für die nächste Epoche wird festgelegt. Nach Ende der 3. Epoche erfolgt die Endwertung und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Genesia ist ein wirklich gut gemachtes Strategiespiel, das dank des verwendeten Draftingmechanismus den Glückfaktor bei der Zuteilung der Epochekarten minimiert, da man sich weitgehend seine Wunschkartenhand zusammenstellen kann. Die Regeln sind leicht verständlich und schnell erlernt und ebenso schnell spielt sich das Spiel auch, so dass nicht aktive Spieler nur sehr wenig Wartezeit haben. Mit der Eroberungsphase besitzt Genesia zwar auch ein kriegerisches Element, da dieses aber auf einen Angriff pro Spieler und Epoche begrenzt ist, steht hier doch ganz klar der Aufbau der eigenen Zivilisation im Vordergrund, wobei einem auch dabei die Konkurrenz ganz gewaltig in die Suppe spucken kann, wenn man nicht aufpasst. Was zudem gefällt, ist das wirklich schön gestaltete Spielmaterial und das Artwork der Karten, denen man anmerkt, mit wie viel Liebe zum Detail die Entwickler hier am Werke waren.

Titel: Genesia
Autor: Eric Labouze
Verlag: Super Meeple / Citizen Game / Giant Roc