Hellton Palace

Hellton Palace ist der Titel des Spiels, das Thema unseres heutigen Mittwochsspecials ist. Geistiger Vater hinter Hellton Palace, welches im Original beim französischen Iello-Verlag erschienen ist und sich nun in der deutschen Version im Vertrieb von Hutter findet, ist der Autor Jean-Baptiste Pigneur, während Lorenzo Colangeli für die grafische Ausgestaltung gesorgt hat. Reichlich gruselig präsentiert sich dann auch gleich das Cover der kompakten, quadratischen Box, welche dem Spiel als Verpackung dient. Nehmen wir den Deckel ab, so sorgt in deren Innerem ein Tiefzieheinleger für Ordnung beim Spielmaterial. Dieses wiederum besteht aus zwei Spielplänen, 36 Karten, 24 Markern, zwei Figuren, 34 Plättchen, 24 Münzen, zwei Spielhilfen und dem Regelheft.

Das Leben eines Hotelpagen ist nicht so einfach. Er muss bei jedem Gast sehr genau entscheiden, ob er dessen Wünsche erfüllt. Tut er dies nicht, ist der Gast verärgert und der Ruf des Hotels leidet. Tut er dies, zerlegt der Gast in seiner Begeisterung womöglich das ganze Hotel, was bei den übrigen Gästen nicht gerade auf Wohlwollen stößt. Vor allem bei den Gästen, die im Hellton Palace absteigen…

Zur Spielvorbereitung erhält jeder Spieler einen Hotel-Spielplan, welchen er mit den Säulenplättchen und der Pagen-Figur in seiner Farbe, sowie drei Hotelglockenmarkern bestückt. Die fünf Personalplättchen ihrer Farbe legen die Spieler mit der Pausen-Seite nach oben neben ihre Spielpläne. Dann werden die Gästekarten gemischt und 18 von ihnen in drei Reihen à sechs Karten ausgelegt. Sind die Münzen und die Verärgerungsmarker als allgemeiner Vorrat bereitgelegt und ist ein Startspieler bestimmt, kann es losgehen. Der aktive Spieler wählt in seinem Zug zunächst eine der Gästekarten aus der Auslage, welche er in einem Zimmer seines Spielplanes platziert, wobei die Reihe der Auslage vorgibt, in welchem Stockwerk er den Gast unterbringen muss. Hat der Spieler noch aktives Personal, dreht er dieses nun auf die Pausenseite und entscheidet dann, welches Personal er für die aktuelle Runde aktivieren will. Hierfür zahlt er die entsprechenden Kosten aus seinem Vorrat und nutzt dann die Fähigkeiten des Personals. Daran schließt sich die Zimmerservice-Phase an, in der die Pagenfigur von Zimmer zu Zimmer bewegt wird. Bei jedem Zimmer mit einem Gast muss entschieden werden, ob dieser Zimmerservice erhält, was weitere Effekte nach sich ziehen kann, oder nicht. In diesem Fall wird ein Verärgerungsmarker auf die Gästekarte gelegt und der Spieler erhält von diesem Gast auch keine Zimmermiete. Sobald zwei Verärgerungsmarker auf einer Gästekarte liegen, muss der Spieler einen Hotelglockenmarker abwerfen und darf dann die beiden Marker wieder entfernen. In der abschließenden fünften Phase kassiert der Spieler von den Gästen, welche Zimmerservice erhalten haben, Miete, oder er erhält alternativ einen Hotelglockenmarker zurück. Das Spiel endet, wenn ein Spieler seinen dritten Hotelglockenmarker verliert, oder aus einer der drei Säulengruppen im Hotelkeller die vierte Säule entfernt wurde. Sein Gegner führt nun noch seinen Spielzug durch. Kann dieser seinen Zimmerservice beenden, gewinnt er. Gelingt es ihm nicht, werden die Zimmernummern verglichen, vor denen die Pagenfiguren stehen. Es gewinnt der Spieler, dessen Figur vor dem Zimmer mit der höheren Nummer steht. Bei Gleichstand gewinnt, wer weniger Gäste mit Verärgerungsmarkern hat. Ist nun noch immer Gleichstand, wird die Niederlage geteilt.

Um es vorwegzunehmen, zu versuchen, eine Partie Hellton Palace zu überstehen, ohne dass Säulen im Hotelkeller fehlen oder die Hotelglockenmarker ausgehen, ist genauso ein sinnloses Unterfangen, wie darauf zu hoffen, dass keiner der Gäste einen Verärgerungsmarker bekommen wird. Hier geht es eigentlich nur darum, das Chaos möglichst so lange einigermaßen gut zu verwalten, bis dies dem Gegner nicht mehr gelingt. Dass man dabei bisweilen ganz schön ins Schleudern kommt, liegt in der Natur der Sache und bedingt einen Großteil des Spielspaßes, den dieser Titel mit sich bringt. Wir hatten mit Hellton Palace jedenfalls extrem viel Spaß, welcher durch das mehr als witzig gestaltete Spielmaterial nochmal gesteigert wurde.

Titel: Hellton Palace
Autoren: Jean-Baptiste Pigneur
Verlag: Iello / Hutter