Einen regelrechten Hype gab es 2017 um das ursprünglich beim schwedischen Verlag Fryxgames erschienene Strategiespiel Terraforming Mars des Autors Jacob Fryxelius, das zahlreiche Spielepreise erhalten hat. So belegte es den ersten Platz beim Deutschen Spielepreis 2017 und war zum Kennerspiel des Jahres nominiert. Die deutsche Version von Terraforming Mars ist 2016 beim Schwerkraft Verlag erschienen. Nachdem die Erstauflage bereits nach kurzer Zeit ausverkauft war, ist die Grundbox der nun schon vierten Auflage mittlerweile wieder erhältlich. In ihr befinden sich neben dem Regelheft und dem Spielplan, die 5 Spielertableaus, 233 Spielkarten, 390 Marker und 81 Spielplättchen.
Wir befinden uns im Jahr 2316 und die Menschheit hat begonnen, sich im Sonnensystem auszubreiten. Aufgrund der Überbevölkerung der Erde hat sich die Weltregierung entschlossen, den Mars komplett zu kolonisieren, der dazu aber erst in einen bewohnbaren Planeten umgewandelt werden muss. Diese Aufgabe übernehmen die Spieler, die große Konzerne kontrollieren. Der Konzern, der am Ende den Terraforming Prozess des Mars am stärksten vorangebracht hat, gewinnt das Spiel.
Terraforming Mars ist für maximal 5 Spieler konzipiert. In der ersten Partie empfiehlt es sich, mit den Anfängerkonzernen, die allen identische Startbedingungen geben, zu spielen. Erfahrene Spieler ziehen ihren Konzern aus den Basis-Konzernkarten, bei denen die Startbedingungen, also die Menge an MegaCredits und die Zahl der Projektkarten auf der Hand variieren. Beginnend mit dem Startspieler haben nun reihum alle Spieler zunächst eine Forschungsphase, in der sie neue Projektkarten erwerben können. Auf die Forschungsphase folgt die Aktionsphase, in der jeder Spieler maximal 2 Aktionen durchführen kann. So ist es möglich, Projektkarten auszuspielen, Städte zu gründen, den Sauerstoff- oder Wassergehalt auf dem Mars zu erhöhen oder die Temperatur zu steigern, um so seinen eigenen Terraformwert zu vergrößern, was in der Endabrechnung Siegpunkte liefert. In der anschließenden Produktionsphase erhalten alle Spieler gleichzeitig Ressourcen und MegaCredits gemäß ihres Spielertableaus. Das Spiel endet, sobald Sauerstoffgehalt, Temperatur und Ozeane ihren Zielwert erreicht haben. Danach erfolgt eine Endwertung und der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Für eine Partie Terraforming Mars sind die vom Verlag angegebenen 90 – 120 min Spieldauer durchaus realistisch. Das Spiel an sich ist zwar komplex, gilt es doch stets mehrere den Sieg beeinflussende Faktoren und nicht zuletzt auch die Aktionen der Mitspieler im Auge zu behalten, aber die Spielmechanismen sind relativ schnell erlernt. Durch die Projektkarten kommen zudem immer wieder unerwartet neue Aspekte ins Spiel, die die Anpassung der eigenen Taktik notwendig machen. Der Preis von 60,– für die Grundbox ist für das umfangreiche Spielmaterial, das man dafür erhält durchaus gerechtfertigt. Allerdings erweist sich die Beschichtung der MegaCredits Marker als nicht besonders haltbar. Durchgefärbter Kunststoff wäre hier wahrscheinlich sinnvoller gewesen.
Titel: Terraforming Mars
Autor: Jacob Fryxelius
Verlag: Schwerkraft Verlag