Media Aetas

Auf der SPIEL 24 in Essen hatte Boardgame Box das Wirtschaftsspiel Media Aetas des Autors Marc André vorgestellt. Dass dieses mehr als interessant ist, fanden offensichtlich nicht nur wir, denn die Erstauflage war binnen kürzester Zeit ausverkauft. Mittlerweile ist der Titel nun wieder erhältlich, so dass auch wir uns ein Exemplar besorgen konnten. Die Verpackung von Media Aetas bildet eine kompakte Rechteckbox mit Covergestaltgung von Claire Conan, die auch für das sonstige Artwork verantwortlich zeichnet. Nehmen wir den Deckel ab, so sorgt im Innern ein massiver Pappeinleger dafür, dass beim Spielmaterial nichts durcheinanderkommt. Dieses wiederum besteht aus fünf Tafeln, 10 Figuren, 84 Plättchen, 128 Marken, 15 Karten und dem Regelheft.

Der König hat Dir ein Lehen gegeben, über dessen weitere Entwicklung Du nun wachen musst. Doch hierbei gilt es, vieles zu beachten. Wälle und Mauern wollen gebaut, die Landwirtschaft gefördert werden. Und auch die Kirche, das Militär und Deine Paläste erfordern Aufmerksamkeit, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Zur Spielvorbereitung einer Partie Media Aetas erhält zunächst jeder Spieler die Lehenstafel und die beiden Figuren in der Farbe seiner Wahl. Dann werden die zur Spielerzahl passenden Liegenschaftsplättchen verdeckt gemischt und vier Sets gezogen, die immer ein Plättchen mehr enthalten, als es Spieler gibt. Diese vier Sets werden dann in Reihen untereinander ausgelegt, wobei die Plättchen in jeder Reihe in aufsteigender Reihenfolge ihrer Zahlenwerte von links nach rechts angeordnet und schließlich alle aufgedeckt werden. Unterhalb der Plättchen werden vier zufällig gezogene Ereigniskarten ausgelegt. Geld-, Bonus- und Liegenschaftsmarken kommen als allgemeiner Vorrat ebenfalls auf den Tisch. Nun nimmt der älteste Spieler die Späherfiguren alle Spieler mischt sie gut durch und zieht nacheinander die Figuren. Dadurch ist für die allererste Runde die Startreihenfolge, in der die Spieler ihre Herrenfigur auf eines der Liegenschaftsplättchen der obersten Reihe stellen, festgelegt. Nun kann die Partie starten. In jeder Runde sind die Spieler in der Reihenfolge ihrer Herrenfiguren von links nach rechts am Zug. Der aktive Spieler nimmt dabei das Liegenschaftsplättchen, auf dem seine Herrenfigur steht, und legt dieses oben in die zugehörige Spalte an seine Lehenstafel an. Anschließend führt er den entsprechenden Spezialeffekt aus und erhält zuletzt noch das Einkommen der jeweiligen Spalte. Danach stellt er noch seine Herrenfigur auf ein leeres Liegenschaftsplättchen der nächsten Reihe. Dann ist der nächste Spieler am Zug. Haben so alle Spieler der aktuellen Reihe ihren Zug durchgeführt, wird das letzte noch verbliebene Plättchen abgeworfen und vier neue gezogen, um die Reihe wieder aufzufüllen. Sobald die Spieler die vierte Reihe erreicht und abgehandelt haben, wird das Ereigniskarte, die noch offen am weitesten links liegt, abgehandelt. Dann startet der nächste Durchgang. Nach der 16. Runde ermitteln die Spieler, wer das meiste Geld hat. Dieser Spieler gewinnt.

Um es vorwegzunehmen, die lange Wartezeit auf Media Aetas hat sich definitiv gelohnt, denn wir hatten schon in Essen den richtigen Riecher, dass wir hier mal wieder eine kleine Spieleperle vor uns haben. Die Grundregeln des Spiels sind dabei wirklich einfach und auch schnell erlernt, aber das ändert nichts daran, dass wir hier einen hochtaktischen Titel vor uns haben. Bei jedem Zug muss man nämlich sehr genau überlegen, welches Plättchen man sich für die nächste Runde sichern will und dabei stets im Auge behalten, was sich bei den Konkurrenten so tut und welches Ereignis demnächst zur Wirkung kommen wird. Trotz allem spielt sich Media Aetas dabei aber erstaunlich flott, so dass die inaktiven Spieler nur wenig Downtime haben. Von daher bekommt dieses Wirtschaftsstrategiespiel von uns ganz klar zwei Daumen nach oben und wird Teil unserer kleinen Spielesammlung werden.

Titel: Media Aetas
Autor: Marc André
Hersteller: Boardgame Box