Auch dieses Jahr waren wir natürlich wieder in Essen auf der SPIEL, wo die weltweit führende Messe der Spielebranche mit einigen Neuerungen aufwarten konnte. Unser Messebesuch startete dabei wie üblich bereits schon am Mittwoch, denn am 22., also einen Tag bevor sich die Pforten für alle Besucher öffneten, fand im Foyer des Eingangs Ost die traditionellen Eröffnungs-Pressekonferenz statt.
Die Geschäftsführerin des veranstaltenden Merz Verlages, Carol Rapp, und der Pressesprecher der SPIEL, Robin de Cleur, gaben hier den anwesenden Medienvertretern und Bloggern einen kurzen Überblick über die SPIEL `25. Diese hat erneut deutlich an Ausstellungsfläche gewonnen. Denn dem Wunsch zahlreicher Aussteller und auch Besucher folgend war erstmals auch die Halle 7 komplett belegt, so dass nun 77.500 m² zur Verfügung standen. Und diese waren auch dringend nötig, denn die Zahl der Aussteller ist auf 948 aus 50 Nationen angewachsen. Dabei präsentierten sich erstmals auch Spielehersteller von den Philippinen in Essen dem Publikum und mit Irland und Vietnam kehrten zwei Länder auf die Messe zurück, die letztmalig nicht mehr vertreten waren. Auch bei den Neuheiten gab es wieder einen deutlichen Zuwachs, denn ihre Zahl ist auf 1.719 angewachsen.
Nach diesen Infos zu SPIEL an sich durfte ein kurzer Blick auf die Branche im Allgemeinen natürlich nicht fehlen. Nach einem Rückgang im letzten Jahr hat der Spielwarenmarkt insgesamt 2025 wieder ein Wachstum von rund 4% verzeichnen können, wobei die treibende Kraft für diese positive Entwicklung einmal mehr Spiele und Puzzles sind. Diese haben nämlich ein Wachstum von rund 18% erzielt.
Im Anschluss an diese Zahlen und Fakten erfolgte dann in Anwesenheit des diesjährigen Gesichtes der SPIEL, der Journalistin, Moderatorin, professionellen Rollenspiel-Leiterin, bekannten LARP-Spielerin und Cosplayerin Mháire Stritter die Verleihung des Deutschen Spielepreises. Über den Deutschen Kinderspielpreis durfte sich dabei Die kleinen Alchemisten des Autors Matúš Kotry erschienen bei CGE und Heidelbär Games freuen, die beide auch den Gewinner des Deutschen Spielepreises in Gold herausgebracht haben, und zwar SETI: Auf der Suche nach außerirdischem Leben von Tomáš Holek. Die Plätze zwei und drei belegten Endeavor: Die Tiefsee des Autorenduos Carl de Visser und Jarratt Gray (Frosted Games / Board Game Circus) und Bomb Busters von Hisashi Hayashi (Pegasus).
Danach öffneten sich dann die Türen zu Halle 8, in der erneut die Neuheitenshow untergebracht war. Insgesamt waren hier 921 der 1.719 Neuheiten zu sehen, wobei die Probleme des Vorjahres weiter bestanden. Der Lärmpegel in der Halle ist wirklich enorm und die Neuheitenshow findet eben nur noch an einem Tag und nicht mehr während der kompletten Messe statt. Da sich dies nun mittlerweile bei allen Medienschaffenden und Bloggern herumgesprochen zu haben scheint, war der Andrang dieses Jahr enorm, so dass trotz breiter Gänge an manchen der Tische doch dichtes Gedränge herrschte. Ideal ist das alles nicht, vor allem wenn man mit den Verlagen Hintergrundgespräche führen will. Aber zumindest bis auch Halle 8 noch Teil der Ausstellungsfläche werden wird, werden wir wohl nun mit dieser Lösung leben müssen.
Am Donnerstag, den 23.Oktober war es dann pünktlich um 10:00h endlich soweit und die SPIEL öffnete auch für die normalen Besucher ihre Pforten. Wie stets waren die ersten von Ihnen dabei schon vor 8:00h und damit lange vor der Hallenöffnung angereist, um sich einen Platz ganz vorne an den Eingängen zu sichern. Es mag daher kaum verwundern, dass an allen Tagen der Messe sämtliche Tickets ausverkauft waren. Hier gab es übrigens gleich mehrere Neuerungen. Zum einen waren die Tickets nur online im Vorverkauf erhältlich und zum anderen gab es 2025 erstmals keine Dauer- sondern nur noch Tageskarten. Gerade letzteres wurde anfangs sehr kritisiert, doch erwies sich, wie man sieht, am Ende als richtiger Schritt. Auch wenn so um 10:00h erneut tausende Besucher die Hallen fluteten, blieb durch die neue Hallenstruktur und die zusätzliche Halle 7 das ganz große Gedränge weitgehend aus. Wobei an einigen Ständen, an denen heißbegehrte Neuheiten, Promos und Schnäppchen zu bekommen waren, sich auch diesmal wieder binnen weniger Minuten teils meterlange Schlangen mit Wartezeiten von über 1h gebildet hatten.
Die Spieleneuheiten und die Möglichkeit, diese vor Ort mit Gleichgesinnten unter fachkundiger Anleitung gleich zu testen und am Ende auch kaufen zu können, ist natürlich für die meisten Besucher der Hauptgrund für den Besuch der SPIEL. Doch die SPIEL bietet seit langem auch ein umfangreiches Rahmenprogramm. Hierbei haben die SPIEL.talks 2025 deutlich an Bedeutung gewonnen, denn erstmals wurde der Bühnenbereich in die Halle 4 und damit direkt in die Messe hineinverlegt. Von dieser verbesserten Möglichkeit, in Talkrunden, Vorträgen und Panels Einblicke in die Spielebranche zu erhalten, machten daher diemal so viele Besucher noch nie Gebrauch. Und auch der Educators Day mit seinem bewährten Programm, das sich speziell an Pädagogen und Lehrkräfte richtet, die Brettspiele im Unterricht und der Senioren- und Gemeindearbeit einsetzen, kam so deutlich besser zur Geltung. In der Artist Gallery in Halle 2 präsentierten wieder Künstler ihre Arbeiten und auch Games Workshop veranstaltete seinen Golden Demon-Wettbewerb erneut auf der SPIEL. Wenn wir dann schon bei Veranstaltungen im Rahmen der SPIEL sind, darf natürlich auch der Weltrekord zum 30-jährigen Catan-Jubiläum am 24. Oktober nicht unerwähnt bleiben, bei dem in Anwesenheit von Smudo von den Fantastischen Vier am Ende 1.170 Spielerinnen und Spieler das größte jemals gespielte Catan-Live-Spiel spielten.
Am Ende konnte die SPIEL `25 so einen neuen Besucherrekord mit 220.000 Besuchern in den vier Tagen aufstellen. Für uns hat sich der Messebesuch dabei auch wieder einmal mehr als gelohnt, auch wenn jetzt einiges an Arbeit vor uns liegt, um all die Neuheiten zu testen. Wir freuen uns aber auf jeden Fall schon jetzt auf die SPIEL `26, die vom 22. bis 25. Oktober 2026 stattfinden wird.
