Die weiße Burg – Die Tee-Zeremonie

Aufmerksame Leser unseres Blogs mögen sich daran erinnern, dass wir hier vor längerer Zeit das Dice-Placement-Spiel Die weiße Burg vorgestellt hatten. Dieses gehört mittlerweile zu unseren Lieblingsspielen und so war die Freude natürlich groß, als Kosmos mit seinen Herbstneuheiten 2024 die Erweiterung Die Tee-Zeremonie ankündigte. Diese ist dann auch kurz nach der SPIEL 24 in Essen in den Handel gelangt und wir haben uns sofort ein Exemplar besorgt. Als Verpackung dient ihr eine Rechteckbox mit der bekannt stimmungsvollen Covergestaltung mit Japanthematik, die von den Abmessungen her kaum kleiner ist als die des Grundspiels. Im Gegensatz zu diesem ist die Box der Erweiterung aber nicht so proppenvoll, enthält sie doch den Erweiterungsspielplan, eine weitere Brücke, fünf Würfel, vier Tableaus, 20 Figuren, vier Steine, 16 Münzen, 26 Plättchen, 39 Karten und das Regelheft.

Die Zee-Zeremonie ist bis heute ein zentraler Bestandteil der japanischen Kultur. So war es natürlich auch schon im Jahr 1761 auf der Burg Himeji. Wer wird sich wohl am Ende die besten Plätze im Teehaus des Daimyos sichern und so seinen Einfluss bei Hofe vergrößern?

An der grundsätzlichen Spielvorbereitung bei der Verwendung der Erweiterung ändert sich zunächst nichts. Lediglich die Karten der Erweiterung werden vorab zu den entsprechenden Karten des Grundspiels hinzugemischt. Ebenso werden auch die neuen Übungsplatz-Plättchen zu denen des Grundspiels gemischt. Ist das Grundspiel aufgebaut, wird der Erweiterungsspielplan hinzugefügt und gemäß Anleitung mit der neuen Brücke, den neuen Würfeln, sowie Wasserlilien- und Zeremonie-Plättchen und den Kalligrafie- und Blumenkunst-Karten bestückt. Von den übrigen Zeremonie-Plättchen kommt je eines zufällig zu den Kartenpaaren, die die Spieler vor Spielbeginn wählen. Diese erhalten zudem statt der Tableaus aus dem Grundspiel die aus der Erweiterung, die Platz für die Geisha-Figuren wie auch den Markierungsstein für den Matcha-Tee bieten. Außerdem kann an sie das Zeremonie-Plättchen angelegt werden, das die Spieler mit den gewählten Karten erhalten haben. Das eigentliche Spiel verläuft dann wie gehabt, sprich, die Spieler wählen beginnend mit dem Startspieler einen Würfel von einer der Brücken, den sie dann auf dem Spielplan bzw. dem Erweiterungsplan platzieren, wodurch sie Aktionen durchführen können. Dies erfolgt pro Runde insgesamt vier Mal. Nach Ende der dritten Runde erfolgt die Endwertung und wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.

Die weiße Burg ist ja schon in der Grundversion ein durchaus anspruchsvolles Strategiespiel. Daran ändert sich auch bei Verwendung der Erweiterung nichts. Man hat jetzt zwar jede Runde eine Aktion mehr und durch die Spielplanerweiterung auch eine zusätzliche Auswahl an möglichen Aktionen, doch auch nun reichen die Spielzüge nie, um alles, was man sich vorgenommen hat, auch auszuführen. Denn wie so oft schnappen einem auch hier die Mitspieler wieder die fest eingeplanten Würfel vor der Nase weg oder es fehlen einem einfach Münzen oder Siegel, um vielleicht mit einem anderen Würfel die geplante Aktion doch noch zu starten. Hat man dann aber einmal Glück und erwischt den richtigen Würfel zur rechten Zeit, kann man auch hier wieder Kaskadeneffekte auslösen, durch die man in einem einzigen Zug eine Vielzahl von Aktionen nacheinander durchführen kann. Unsere Begeisterung für Die weiße Burg ist durch diese Erweiterung jedenfalls nochmals gewachsen und sie ist eine echte Empfehlung für jeden, der das Grundspiel schon sein Eigen nennt.

Titel: Die weiße Burg – Die Tee-Zeremonie
Autoren: Sheila Santos, Israel Cendrero
Verlag: Devir Games / Kosmos