Auf der SPIEL 24 in Essen sind wir damals am Stand von Elznir Games über die deutsche Ausgabe von Babylon des Autors Olivier Grégoire gestolpert. Offensichtlich fanden den Titel, der im Original bei Geek Attitude Games erschienen ist, nicht nur wir mehr als interessant, denn die Erstauflage war recht schnell ausverkauft. Mittlerweile ist es uns nun gelungen, uns ein Exemplar zu sichern, das wir uns in unserem heutigen Mittwochsspecial einmal etwas genauer anschauen wollen. Als Verpackung dient Babylon eine quadratische Standardbox, deren Cover die legendären hängenden Gärten zieren. Nehmen wir den Deckel ab, so sorgt im Innern der Box ein Tiefzieheinleger für Ordnung beim Spielmaterial, welches wiederum aus vier Tableaus, 52 Plättchen, 18 Markern, 344 Bauteilen, dem Wertungsblock und dem Regelheft besteht.
Nebukadnezar II. will seiner jungen Ehefrau eine prächtige Gartenanlage schenken, die eines der sieben Weltwunder der antiken Welt werden soll. Er lässt daher die besten Architekten des Landes gegeneinander antreten, um den besten Entwurf für die Gartenanlage zu erschaffen.
Eine Partie Babylon ist schnell vorbereitet. Das Unterteil der Spielbox mit dem Einleger kommt als Vorratsbox für die Bauteile in die Tischmitte. In die Mitte des Einlegers wiederum, den so genannten Steinbruch, werden die Terrassenplättchen nach Sorten getrennt übereinandergelegt. Anschließend erhält jeder Spieler ein Spielertableau und das zugehörige Start-Terrassenplättchen, die er vor sich ablegt. Nun werden die Rundenmarker verdeckt gemischt und die zur Spielerzahl passende Anzahl gezogen. Diese werden dem Spieler rechts vom Startspieler übergeben. Spielen weniger als vier Spieler mit, entfernen die Spieler beginnend mit dem Startspieler reihum noch eine gewisse Anzahl Terrassenplättchen der obersten Ebene des Steinbruchs, dann kann es losgehen. In seinem Zug muss der aktive Spieler zunächst eines der Terrassenplättchen aus dem Steinbruch nehmen. Für dieses erhält er eine gewisse Anzahl an Säulen aus dem allgemeinen Vorrat, wobei die Lage des Plättchens im Steinbruch, die darauf abgebildete Blume und ev. auch noch die Sondereffekte des aktuellen Rundenmarkers bestimmen, wie viele Säulen es effektiv sind. Nun kann der Spieler auf seinem Tableau bauen. Hierzu platziert er zunächst Säulen aus seinem Vorrat und legt dann entweder das gezogene oder das Terrassenplättchen aus seinem Vorrat auf die Säulen. Hierbei gilt zu beachten, dass alle gesetzten Säulen von dem Plättchen überdeckt sein müssen und dass ein Plättchen einer höheren Ebene ein Plättchen der darunterliegenden Ebene nie ganz verdecken darf. Anschließend prüft der Spieler, ob er auf das neu gelegte Plättchen noch Verzierungen wie Brücken, Treppen, Brunnen, Statuen oder Aussichtspunkte setzen kann. Zuletzt stellt der Spieler nicht benötigte Säulen in seinen Vorratsbereich, sofern dort noch Platz ist. Ebenso legt er ein Plättchen, das er nicht benutzt hat in den entsprechenden Vorratsbereich, sofern dort nicht schon ein Plättchen liegt. Sind die Vorratsbereiche voll, müssen überschüssige Säulen oder Plättchen abgeworfen werden. Haben so reihum alle Spieler gespielt, wird ein neues Rundenplättchen aufgedeckt und die nächste Runde startet. Nach Ende der letzten Runde erfolgt eine Wertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Babylon ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass man beim Spielekauf hin und wieder auch einfach einmal auf sein Bachgefühl hören sollte. Das hatte uns nämlich in Essen schon gesagt, dass wir hier ein wirklich interessantes und gut gemachtes Spiel vor uns haben, was sich nun bei unserem kleinen Spieletest vollauf bestätigt hat. Die Regeln sind dabei einfach und leicht verständlich, aber trotzdem bleibt Babylon ein Spiel mit hohem Taktikfaktor. Denn vor allem im späteren Spielverlauf muss man schon sehr genau überlegen, welches Plättchen man nimmt und wo und wie man dieses dann anlegt. Denn Sets von Ausschmückungen und auch verschiedenen Blumen bringen am Ende genauso Punkte wie die Ausschmückungen selbst. Allzu weit sollte man bei der Plättchenwahl allerdings nicht im Voraus planen, denn nicht selten schnappen einem die Mitspieler das Plättchen, das man die ganze Zeit im Auge hatte, dann vor der Nase weg und man muss umplanen. Wir hatten mit diesem Titel jedenfalls sehr viel Spaß und werden diesen in unsere kleine Spielesammlung aufnehmen.
Titel: Babylon
Autor: Olivier Grégoire
Hersteller: Geek Attitude Games / Elznir Games