Zum umfangreichen Neuheitenpaket, welches Hutter auf der Spielwarenmesse Anfang 2024 in Nürnberg vorgestellt hatte, gehört auch die deutsche Version von Redwood. Im französischen Original ist dieser Titel aus der Feder von Christophe Raimbault bereits 2023 bei Sit Down! erschienen, wobei Edu Valls für die graphische Ausgestaltung verantwortlich zeichnet. Eine klassische, quadratische Standardbox dient Redwood dabei als Verpackung. In deren Innerem sorgen dann ein Pappeinleger und zahlreiche Clipbeutel für Ordnung beim Spielmaterial. Dieses wiederum besteht aus dem Spielplan, 14 Schablonen, acht Figuren, neun Markern, 178 Plättchen, 57 Karten, einer Schnur, dem Wertungsblock und dem Regelheft.
Naturbegeisterte Fotografen nehmen teils lange Wanderungen auf sich, um das perfekte Motiv zu finden. Welcher von ihnen wird wohl am Ende die schönsten Aufnahmen mit den interessantesten Motiven beisammenhaben?
Zur Spielvorbereitung wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt und die Panorama-Karten nach Farben getrennt in den entsprechenden Aussparungen an diesen angelegt. Dann wird ein zufälliger Sonnenaufgang gewählt und die sieben Tier-Marker und der Sonnen-Marker gemäß dieser Sonnenaufgang-Karte auf dem Spielplan bzw. auf einer der Panorama-Karten positioniert. Ebenso werden die Ziel-Karten nach Nummern getrennt gemischt, jeweils eine gezogen und auch diese dann gemäß der Sonnenaufgang-Karte verdeckt an den Spielplan angelegt, wobei die Ziel-Karte mit der 1 gleich aufgedeckt wird. Die Schablonen und sonstigen Marker wie auch die Schnur kommen als allgemeiner Vorrat neben den Spielplan. Haben alle Spieler auch noch die beiden Figuren ihrer gewünschten Farbe erhalten und ist ein Startspieler bestimmt, welcher den Kamera-Marker erhält, kann es losgehen. Zunächst stellen alle Spieler beginnend mit dem Spieler, der als letzter am Zug wäre, entgegen des Uhrzeigersinns eine ihrer Figuren auf einen der Parkeingänge. Das eigentliche Spiel verläuft dann über fünf Runden, in denen immer beginnend mit dem Startspieler der jeweils aktive Spieler die folgenden Aktionen durchführt. Als erstes wählt der aktive Spieler eine Pfad- und eine Fotoschablone. Nimmt er diese aus dem Vorrat eines Mitspielers, erhält dieser dafür ein Harmonie-Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat. Dann klipst der Spieler die Pfadschablone an seine Figur auf dem Spielplan, richtet sie aus und stellt seine zweite Figur auf den Endpunkt des Pfades. Hierbei gilt zu beachten, dass die Schablone kein Tier und keine Figur eines Mitspielers ganz oder teilweise überdecken darf. Die erste Figur kommt vom Spielplan, dafür wird an die zweite Figur nun die Fotoschablone geklipst. Diese muss wiederum so ausgerichtet werden, dass sie keine Figur eines Mitspielers ganz oder teilweise überdeckt. Der Spieler überprüft dann, welche Pflanzen, Tiere und Mammutbäume seine Schablone überdeckt und nimmt sich die entsprechenden Marker aus dem allgemeinen Vorrat. Zudem überprüft er, auf welchen Hintergrund die Mittelachse der Schablone ausgerichtet ist, und nimmt sich die entsprechende Panorama-Karte. Auf diese legt er dann seine Marker ab, soweit auf der Karte Platz vorhanden ist. Sonstige Marker wandern zurück in den Vorrat. Hat er ein Tier fotografiert, versetzt er nun noch dessen Marker auf dem Spielplan. Hat er einen Hintergrund fotografiert, auf dessen Panorama-Karte gerade der Sonnen-Marker liegt, legt er ein Sonnen-Plättchen auf die entsprechende Panorama-Karte, die er erhalten hat. Hat er die Bedingungen der aktuellen Ziel-Karte erfüllt, erhält er nun noch deren Bonus. Die Fotoschablone wird anschließend entfernt und der nächste Spieler ist am Zug. Haben so reihum alle gespielt, wird der Sonnen-Marker im Uhrzeigersinn auf die nächste Panorama-Karte bewegt und die nächste Ziel-Karte aufgedeckt, so dass die nächste Runde starten kann. Nach fünf Runden erfolgt eine Wertung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Wie die meisten Spiele von Sit Down! ist auch Redwood von der Gestaltung des Spielmaterials her wieder einmal ein echter Hingucker. Man fühlt sich wirklich ein klein wenig so, als würde man tatsächlich durch die Natur pirschen und fotografieren. Nicht ganz unmaßgeblich trägt dazu natürlich auch das wirklich gut durchdachte und leicht verständliche Regelwerk bei, das schon beim ersten Durchlesen eigentlich keine Fragen mehr offenlässt, so dass man hier sofort einsteigen kann. Ganz entscheidend bei Redwood ist es, ein gutes Auge zu haben, um abschätzen zu können, welche Schablonen man am besten auswählt, um die eigene Figur in eine optimale Position zu bringen und dann mit der Fotoschablone auch wirklich das Maximum aus dem Motiv herauszuholen. Die Schablonen sind es dann aber auch, die uns nicht so hundertprozentig überzeugt haben, denn es ist irgendwie doch immer eine ziemliche Fummelei, diese an den Figuren anzuklipsen und sie dann auch wieder wegzubekommen, ohne deren Position komplett zu verändern. Aber nichtsdestotrotz hat uns dieses wunderschön gestaltete Spiel wirklich viel Freude gemacht und wird sicherlich auch noch andere Spieler begeistern.
Titel: Redwood
Autor: Christophe Raimbault
Verlag: Sit Down! / Hutter