Red Light

Ein Kartenspiel das von Pornhub gesponsert wird? Wir müssen zugeben, dass wir mehr als skeptisch waren, als wir Red Light – A Star is Porn, eine Variante des italienischen Bestsellers Squillo des Autors und Musikers Immanuel Casto, erstmalig auf der Spiel `18 in Essen entdeckt haben. Nichts destotrotz haben wir uns an einen Test gewagt. Das Spielmaterial von Red Light umfasst 100 Spielkarten, die in einer kleinen handlichen Pappschachtel mit stabilem Einleger zusammen mit dem Regelfaltblatt Platz finden.

In Red Light führen die Spieler Filmstudios, die sich auf die Produktion von „Erwachsenenfilmen“ spezialisiert haben. Ziel ist es, mit seinen Pornostars Filme zu produzieren und so Auszeichnungen zu erwerben. Wem es als Erstem gelingt, vier dieser Auszeichnungen zu erwerben, gewinnt. Doch so einfach, wie dies klingt, ist es nicht, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht und kann einem das Leben und die Arbeit bisweilen sehr schwer machen.

Red Light ist für 2 bis 6 Spieler ausgelegt. Der Aufbau ist schnell erledigt, indem zunächst die Auszeichnungs-, Film-, Pornostar- und Eventkarten getrennt gemischt werden. Auszeichnungs- und Filmkarten werden verdeckt bereitgelegt. Von den Pornostarkarten erhält jeder Spieler eine, die er sofort offen vor sich auslegt. Von den Eventkarten erhält jeder vier, die er auf die Hand nimmt. Danach werden die verbliebenen Pornostar- und Eventkarten zusammengemischt und verdeckt als Nachziehstapel des so genannten Hauptdecks bereitgelegt. Die Partie kann beginnen. Der Spielzug beginnt damit, dass der aktive Spieler zwei Karten vom Hauptdeck zieht. Sind Pornostars dabei, müssen diese offen ausgelegt werden. Anschließend entscheidet er, ob er einen oder mehrere seiner Pornostars aktiviert, um Filme zu produzieren, eine Auszeichnung zu erwerben oder gegnerische Pornostars auszuschalten. Dabei kann er zusätzlich noch seine Eventkarten nutzen. Am Ende seines Zuges werden die aktivierten Pornostars wieder in den Ruhezustand versetzt und der nächste Spieler ist an der Reihe. Die Partie endet, sobald ein Spieler vier Auszeichnungen hat.

Auch wenn die Thematik auf den ersten Blick ja etwas schlüpfrig daherkommt und nichts für prüde Zeitgenossen ist, Red Light ist definitiv ein Kartenspiel mit extrem hohem Spaß- und Wiederspielfaktor. Die Grundmechanismen sind mehr als einfach, aber durch die Eventkarten und ihre Effekte wird eine Partie sehr abwechslungsreich und manch mühsam erdachte Strategie löst sich innerhalb eines Augenblicks in Wohlgefallen auf. Was auch gefällt, sind die wirklich schön gestalteten Grafiken der Karten, die trotz des Pornothemas nie geschmacklos wirken. Vor allem die Pornostar-Karten, die der berühmte Comic-Zeichner Milo Manara gestaltet hat, sind ein echter Hingucker und allein schon die rund 20,– wert, die für das Spiel im Versandhandel aufgerufen werden. Da vom italienischen Original Squillo mittlerweile zahlreiche Themen-Editionen erschienen sind, ist es mehr als wahrscheinlich, dass es auch von Red Light in Zukunft noch weitere Varianten geben wird.

Titel: Red Light – A Star is Porn
Autor: Immanuel Casto
Verlag: Freak & Chic