Hellapagos

Schiffbruch! So lässt sich das Motto von Hellapagos des Autorenteams Laurence und Philippe Gamelin, das 2017 in einer deutschen Version beim französischen Verlag Gigamic erschienen ist, wohl am treffendsten umschreiben. Das Spielmaterial verbirgt sich in einer kompakten kleinen Box mit witzig gestalteter Grafik und umfasst neben den Regeln, den Spielplan, 3 Marker, 92 Karten, 6 Holzkugeln und einen Jutesack. Aktuell ist das Spiel ausverkauft, die neue Auflage soll aber Ende Juni in den Handel kommen.

Gerade noch waren die Spieler auf einer Kreuzfahrt und finden sich nun auf einer kleinen Insel als Schiffbrüchige wieder. In der Eile konnten sie nur noch wenige Gegenstände greifen, bevor sie mit den anderen Passagieren von Bord gehen mussten. Doch es ist noch nicht geschafft. Um zu überleben, müssen Vorräte gesammelt werden und sie brauchen ein Floß, um wieder von der Insel zu kommen. Aber die Überlebenden sind dort nicht allein und die Zeit drängt, denn ein Hurrikan naht.

Hellapagos ist für 3 bis maximal 12 Spieler konzipiert und die Regeln leicht verständlich. Ebenso schnell ist die Startaufstellung aufgebaut, bei der jeder Spieler einen Satz Karten mit seinen Startgegenständen erhält, und ein Grundvorrat an Wasser und Nahrung vorgegeben wird. In einer Runde kann sich nun jeder Spieler entscheiden, ob er für die Gruppe nach Nahrung sucht oder Wasser sammelt. Oder der Spieler begibt sich in den Wald, um dort nach Holz für den Bau des Floßes zu suchen. Doch Vorsicht! Wer sich zu tief in den Wald traut, wird feststellen, dass es dort giftige Tiere gibt. Eine weitere mögliche Aktion ist es, im Schiffswrack nach Gegenständen zu tauchen. Angefangen von Werkzeug und Nahrungsrationen gibt es dort Waffen und andere nützliche Dinge. Allerdings ist nicht alles, was man so findet, am Ende wirklich hilfreich. Haben alle Spieler ihre Aktion durchgeführt, muss überprüft werden, ob genügend Wasser und Nahrung für die Gruppe vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall entscheidet die Gruppe, wer nichts erhält und damit ausscheidet. Sofern der betroffene Spieler nicht vielleicht doch einen Gegenstand auf der Hand hat, der ihn rettet. Nach maximal 10 Runden erreicht der Hurrikan die Insel und die letzten Überlenden müssen nun auf dem Floß die Insel verlassen, was neues Konfliktpotential birgt, denn es muss sich erst noch zeigen, ob Platz und Vorräte wirklich für alle reichen.

Das Spiel ist sehr kurzweilig und hält sein Versprechen, ein kooperatives Spiel zu sein. Zumindest solange, bis die Vorräte nicht mehr reichen und jeder egoistisch sein eigenes Überleben sichern will. Gerade diese Komponente macht Hellapagos so reizvoll. Zudem kann es mit einer guten Ausstattung punkten, bei der vor allem der Aufsteller für das Wrack, in dem die Karten für die Ausrüstung ihren Platz finden, und der Jutesack für die Holzkugeln eine besondere Erwähnung verdienen. Gerade für Anfänger, die Hellapagos zum ersten Mal spielen, empfiehlt es sich, eine (oder zwei) der Karten ohne Regen zu den fünf Karten mit dem Hurrikan zu mischen. Das sorgt für weniger Probleme mit Wassermangel. Ein weiterer Tipp ist, sich gute Ausrüstung zu sichern. Gerade Karten, die permanent im Spiel bleiben und für Wasser, Essen oder Holz sorgen, sind eine große Hilfe.

Titel: Hellapagos
Autoren: Laurence und Philippe Gamelin
Verlag: Gigamic